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Die Geschichte der BVB Fanszene im Westfalenstadion 

04.06.2004, 19:00 Uhr von:  Redaktion
Die Geschichte der BVB Fanszene im Westfalenstadion 

Mit Heft 12, zum Heimspiel gegen den VfB Stuttgart, startete in der Stadionzeitung "Borussia aktuell" die neue Rubrik "Von Fans für Fans". Neben aktuellen Informationen rund um die Dortmunder Fanszene sollt auch Ihr, die Fans, zu Wort kommen. Viele Gespräch mit aktiven Fans aus den 70er und 80er Jahren haben wir bereits geführt. Beim nächsten Heimspiel starten wir mit der Geschichte der BVB Fanszene.

Borussia und seine Fans. Viele von ihnen organisieren sich in den weit über 600 Fanclubs und unterstützen ihren BVB schon solange sie denken können. Eng verbunden mit der Geschichte der BVB Fans ist das Westfalenstadion, dass in diesem Jahr seinen dreißigsten Geburtstag feiert. Ein Stadion, dass den Fußballfan allgemein in seinen Bann zieht. Für die meisten von uns, war es der erste Besuch im Westfalenstadion, mit seiner besonderen Atmosphäre, der uns für immer mit dem schwarzgelben Virus infizierte und nicht mehr losließ.

In der Zeit von 1974 bis zur Fertigstellung der ersten Ausbaustufe wuchs in Dortmund eine Fangemeinschaft heran, die sich vor allem durch ihren großen Zusammenhalt auszeichnete. Eine Fankultur, die über viele Jahre wachsen konnte. Mit dem Ausbau des Westfalenstadions stieg auch die Zahl der Fans. Viele derer, die vorher auf der Süd für die Unterstützung der Mannschaft organisiert hatten wechselten den Stehplatz gegen einen Sitzplatz ein. Alte gewachsene Verbindungen rissen so auseinander. Neue Fanclubs und Gruppen, wie ?The Unity?, Desperados, Treuer Süden, Ambassadors, Bierussia, Schwerte-Ergste und andere übernahmen diese Aufgabe, die anfangs nur langsam Erfolge zeigte, denn die Fanszene wurde nicht nur größer, auch alte Rituale, wie das Einsingen vor dem Spiel, wurden durch Eventprogramme fast vollkommen unterbunden. Eine völlige Neuorientierung war notwendig.

Mit dem Westfalenstadion änderte sich auch die Fankultur. Die Fans von Borussia Dortmund haben in der Geschichte des Vereins immer eine sehr wichtige Rolle gespielt. Aber mit dem Stadion entwickelte sich eine neue Fankultur, die aktiver und kreativer Einfluss auf das Geschehen rund um das Geschen beim BVB nahmen. So waren, in der Saison 74/75, in einer Phase, als es der Verein am Boden lag, die Anhänger des BVB der wichtigste Antreiber zur Regenerierung des Vereins. Fans wie Peter Noisten, Rudolf Herget, Friedrich-Wilhelm Becker, Heinz-Werner Bracht, Wilfried Heimann, Werner Struck, Peter Wendel, Peter ?Erbse? Erdmann und Edeltraud Schipper mobilisierten im BFC, den BVB Fan Club, hunderte von BVB Anhänger, die Mitglieder für den Verein warben und in Banken Sammelbüchsen aufstellten.

Die Fanvereinigung zählte schon bald über 1.000 Mitglieder. Man engagierte sich in sozialer Hinsicht, organisierte einen eigenen Ordnungsdienst, der bei brisanten Spielen Auseinandersetzungen verhinderte, brachte die eigene Vereinszeitschrift BFC aktuell heraus, organisierte verbilligte Reisen zu Auswärtsfahrten. Borussias Ruf, die besten Fans der Liga zu besitzen, geht letztendlich auf diese Initiative zurück. Dieser erste, beispielhafte, Schulterschluss zwischen Fans und Verein fand jedoch unter dem damaligen Präsidenten Günther ein jähes Ende, als die Fan-Initiative es wagte, den Vorstand öffentlich zu kritisieren.

Der Zusammenhalt der Fans blieb aber ungebrochen. Es gründeten sich immer mehr Fanclubs, dessen harter Kern sich, noch wie heute, im Block 13 der Südtribüne traf. Alle, die in ihren jungen Jahren auf der Südtribüne gestanden haben wissen noch zu gut, wie lautstark und beeindruckend die Südtribüne sein kann. Dieser Zusammenhalt unter den einzelnen Fanclubs war vor allem in den 80 ´er und 90 ´er Jahren sehr ausgeprägt und machte das besondere am außergewöhnliche Support im Westfalenstadion aus. Man kannte sich, war eine große schwarzgelbe Familie. Auch, z.B., durch den Einsatz von Sonderzügen bei Auswärtsspielen hatte viele BVB Fans die Chance sich untereinander besser kennen zu lernen. Doch mit den Ausbau des Westfalenstadions ging auch langsam der Zusammenhalt der einzelnen Fanclubs zurück.
Viele haben damals die Stimmung im Westfalenstadion stark mitgeprägt. Diese Fanclubs haben selbst eine interessante und bewegte Geschichte, die eng mit der des Westfalenstadion verbunden ist.
Dröschederfeld gegründet 1968 (ältester Fanclub des BVB)

  • BVB Fan Club gegründet 1974
  • Freundeskreis BVB gegründet 1977
  • Interessengemeinschaft BVB-Fans 1977
  • Höllenhunde gegründet 1977
  • Büren gegründet 1978
  • Black Lions Unna gegründet 1978
  • Wittener Wölfe gegründet 1981
  • Aplerbeck 1985
  • Quichotte 86 gegründet 1986
  • Powerland Arnsberg gegründet 1986
  • Freundeskreis Hostedde gegründet 1986
  • Revierfreunde gegründet 1987
  • DO-Süd gegründet 1988
  • Treue Dortmunder gegründet 1988
  • Borsigplatz gegründet 1988
  • Altenautal gegründet 1988
  • Wupperborussen gegründet 1992
  • Howitown gegründet 1993
  • Sonnenkönige gegründet 1993
  • Tifosi gegründet 1994

Und viele, viele andere, die wir hier noch nicht genannt haben!

Beginnend mit der nächsten Ausgabe der "Borussia aktuell" starten wir mit den Anfängen der BVB Fanszene im Westfalenstadion. Wir berichten über die Geschichten und Erlebnisse der Fanclubs in der Zeit von 1974 bis 1977.

Jeder Fanclub hat seine Geschichte, jeder Fan sein Erlebnis. Meldet euch bei schwatzgelb.de. Erzählt den anderen Fans, was Ihr erlebt habt. Oder sagt uns, was ihr gerne ändern oder verbessern würdet um die Stimmung wieder zu verbessern.

Nur wer die Geschichte des anderen kennt, kann auch besser verstej´hen was ihn bewegt. So besteht für uns alle die Chance sich wieder besser kennen zu lernen und über diesen Weg enger zusammenzurücken mit dem Ziel, denn Verein und die Mannschaft wie in alten Zeiten zu unterstützen um den Ruf, die besten Fans der Liga zu sein, wieder gerecht zu werden.

Den 2. Teil findet ihr hier!

Die Geschichte des BFC (BVB Fan Club)

Geschrieben von
wade

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