BVB-Frauen

Die Hinrunde in der Bezirksliga: Gekommen um zu gehen

06.12.2022, 10:40 Uhr von:  Tim K
Die Hinrunde in der Bezirksliga: Gekommen um zu gehen

Auch die zweite Saison der BVB-Frauen verläuft nach Plan. Tabellenführerinnen der Bezirksliga, Westfalenpokal-Viertelfinalistinnen und immer noch ohne Punktverlust. Unser Rückblick auf die Hinrunde der Bezirksliga.

Die BVB-Frauen blicken erneut auf ein perfektes Halbjahr zurück. Mit 15 Siegen aus 15 Spielen steht das Team nicht nur makellos auf Platz 1, sondern auch im Viertelfinale des Westfalenpokals, für den sich die Mannschaft durch die Teilnahme am Kreispokalfinale qualifiziert hatte.

Aber mal von vorn.

Verstärkung aus höheren Ligen

Mandy Reinhardt und Marie Grothe umarmen sich nach einem Treffer. Beide tragen gelbe BVB-Trikots.
Marie Grothe und Mandy Reinhardt sind beim BVB voll eingeschlagen

Mit Mandy Reinhardt, Marie Grothe, Mia Bedarf, Nora Rechenbach und Lea Auffenberg verstärkten sich die BVB-Frauen vor der Saison in allen Mannschaftsteilen.
Besonders Marie Grothe schlug voll ein und führt die Scorerliste des BVB 13 Toren und 10 Vorlagen an. Neben ihr konnte besonders Mandy Reinhardt von Anfang an neuen Schwung in die BVB-Offensive bringen. Mit etwas Anlaufzeit spielte sich auch Mia Bedarf immer mehr ins Team und ist mittlerweile wichtiger Bestandteil des BVB-Mittelfelds, Nora Rechenbach stand in der Hinrunde mit 881 Spielminuten mehr als jede andere Feldspielerin auf dem Platz. Die junge Lea Auffenberg kam bisher vergleichsweise wenig zum Einsatz, konnte zuletzt jedoch als Joker immer mehr auf sich aufmerksam machen und wurde gegen Westfalia Hagen mit einem Startelfeinsatz belohnt. Diese Transfers machen die Ambitionen des BVB deutlich. Alle Neuzugänge haben bereits höherklassig gespielt, sich nun jedoch dem Projekt Borussia Dortmund verschrieben.

15 Spiele - 15 Siege

Ganz ohne Dornen war der Weg der Borussia in der zweiten Jahreshälfte nicht. Zwar schlug das Team im ersten Pflichtspiel der Saison Landesligisten Wadersloh überzeugend mit 3:0 und setzte damit ein klares Ausrufezeichen, dass auch klassenhöhere Teams gegen den BVB Probleme haben dürften. Am 1. Spieltag der Bezirksliga Staffel 4 waren Probleme jedoch einzig auf Seiten der schwarz-gelben zu verorten. Dem BVB fehlte es bei den Sportfreunden Westfalia Hagen enorm an Durchschlagskraft, letztlich brach Ana Zabell nach gut einer Stunde durch eine Ecke den Bann. Am Ende hieß es durch drei Fernschusstore in der Schlussphase 0:4, doch das Ergebnis trübte. Denn trotz der Gewissheit über die eigene Qualität aus dem Spiel der Vorwoche wurde in Hagen deutlich, dass die Bezirksliga für den Aufsteiger kein Alleingang werden würde. Schließlich gehören die Sportfreunde auf dem 11. Tabellenplatz, einen Platz vor den Abstiegsrängen, wahrlich nicht zu den Top-Teams der Liga. In den folgenden Wochen fanden die BVB-Frauen jedoch immer besser in die Saison und eroberten nach einem 8:0 bei der Zweitvertretung des SV Hohenlimburg im Erich-Berlet-Stadion die Tabellenführung, welche sie im Anschluss nicht mehr hergeben sollten. Ein Schlüsselspiel auf dem Weg zur komfortablen Herbstmeisterschaft war sicherlich das Topspiel in Lohauserholz, bei dem die BVB-Frauen, die ohnehin mit einer gewissen Personalnot antreten mussten, zwar bereits nach einer Viertelstunde in Unterzahl waren, die Partie letztlich aber dennoch souverän mit 4:0 gewannen. In den darauffolgenden Spielen wurde jedoch ein Phänomen deutlich, welches sich bereits zu Saisonbeginn angedeutet hatte. Nicht selten tat sich der BVB gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte schwer. Dies dürfte zum einen an unkonzentrierten Auftritten sowie an einer gewissen Rotation gelegen haben, zum anderen offenbarte sich jedoch, dass sie die Borussia gegen tiefstehende Gegner oft schwer tat. Im Topspiel gegen den damaligen Tabellenzweiten VfL Senden entlud sich dann das komplette Gegenteil. Die BVB-Frauen traten, wie bereits aus der Vergangenheit aus Highlight-Spielen gewohnt, in absoluter Topform auf. Auf der anderen Seite stand jedoch ein Gegner, der mitspielen wollte und dem dies auf die Füße fiel. Am Ende hieß es 10:0, es war der höchste Saisonsieg. Spätestens nach diesem Auftritt war klar: In Sachen Landesliga-Aufstieg führt in diesem Jahr kein Weg an Borussia Dortmund vorbei. Zwei Wochen später wurde in Herbern die Herbstmeisterschaft klargemacht. Doch ein Highlight sollte an der Fußballakademie im Rabenloh noch anstehen: Es ging im Achtelfinale des Westfalenpokals gegen den damaligen Landesliga-Dritten SV Hohenlimburg und damit den vermeintlich stärksten Gegner, gegen den die Borussia bisher in einem Pflichtspiel angetreten ist. Doch auch diese Hürde nahmen die Dortmunderinnen souverän und dürfen sich im Viertelfinale auf eine Partie gegen den VfL Bochum freuen, sofern sich dieser im Achtelfinale gegen Germania Hauenhorst durchsetzen sollte. Sicherlich steht diese Begegnung noch im Konjunktiv, aber sollte es zu einem Aufeinandertreffen mit dem Reviernachbarn kommen, womöglich noch in der Roten Erde, so könnte dies ein neuer Zuschauerrekord bei den BVB-Frauen werden.

Was kann man in der Rückrunde erwarten?

Spannend dürfte es vor allem in besagtem Westfalenpokal werden. In der Liga hat der BVB mittlerweile 12 Punkte Vorsprung. Ein Polster, dass der bisher immer noch Punktverlust freie BVB eigentlich gar nicht mehr verspielen kann. In diesem Jahr wird zudem kein Entscheidungsspiel um den Aufstieg stattfinden, als Tabellenerster wird der Ballspielverein direkt in die Landesliga aufsteigen. Im neuen Jahr steigt das Team zudem als amtierender Pokalsieger in den Dortmunder Kreispokal ein, das Spiel bei Viktoria Kirchderne findet am 08.03.2023 um 19:30 statt. In der Vorbereitung auf die Rückrunde tritt die Borussia außerdem Mitte Februar bei den Dortmunder Hallenmasters an.

Und die 2. Mannschaft?

Jennifer Kaleja und Marjana Naceva klatschen sich ab. Beide tragen gelbe BVB-Trikots.
Jennifer Kaleja und Marjana Naceva erzielten zusammen 59 Tore

Die neu gegründete 2. Mannschaft der BVB-Frauen ist ebenso makellos gestartet. Mit 13 Siegen aus 13 Spielen und unglaublichen 141:2 Toren hat sich das Team in der Qualifikationsrunde zur Kreisliga A auf beeindruckende Weise für eben diese qualifiziert, allein Marjana Naceva und Jennifer Kaleja erzielten zusammen 59 Tore. Beinahe hätte Letztere sogar in jedem Pflichtspiel getroffen, doch beim 4:0-Erfolg gegen den Tabellenzweiten Sölderholz am vorletzten Spieltag ging sie leer aus.
In der Rückrunde tritt das Team um Ingo Kuhl in einer neu zusammengestellten Kreisliga A der Kreise Dortmund und Hagen an, die sich aus der oberen Tabellenhälfte der beiden Qualifikationsgruppen zusammensetzt. In einer Einfachrunde werden die Auf- und Absteiger ermittelt. Das Ziel der Mannschaft ist klar: Bezirksliga.

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