Frauenhandball

BVB-Frauen gegen VfL Oldenburg Watzke und Handballerinnen europäisch unterwegs

06.04.2025, 08:09 Uhr von:  DocKay    
Die Spielerinnen feiern im Kreis Sieg und Einzug in die EHF European League
Freude nach der erneuten Qualifikation für die EHF European League
© BVB/Stummbillig

Mit einem Sieg gegen die HSG Bensheim/Auerbach haben sich unsere Handball-Frauen für die EHF European League qualifiziert. Einen Tag später wurde Hans-Joachim Watzke für weitere vier Jahre in das UEFA-Exekutivkomitee gewählt.

Manchmal liegen schwarz-gelbe Erfolge ganz nah beieinander, und doch sind sie oft meilenweit voneinander entfernt. Am letzten Spieltag der Handball-Bundesliga der Frauen gewannen unsere Handballerinnen bei der HSG Bensheim/Auerbach knapp mit 28:27 (16:15) und lösten damit verdient das Ticket für die nächste Saison in der EHF European League. Vergessen war die Niederlage im Spiel um Platz drei des DHB-Pokals in Stuttgart. Vergessen scheint aber auch die anhaltende Hallenproblematik unserer Handballerinnen. Für die Verantwortlichen der Handballabteilung wird es wieder ein Kraftakt werden, geeignete Spielstätten im internationalen Wettbewerb zu finden.

Die erneute Wahl von „Aki“ Watzke in das UEFA-Exekutivkomitee und gleichzeitig zum UEFA-Vizepräsidenten klingt in diesem Zusammenhang wie ein Paukenschlag! Eine Machtposition, die auch dazu dienen soll, die Frauenfußball-Europameisterschaft 2029 nach Deutschland zu holen. In Brakel plant man ein Trainingszentrum für Frauenfußball und investiert dafür Millionen. Derzeit spielt die Mannschaft in der Westfalenliga, der vierten Liga im deutschen Frauenfußball. Und wer kümmert sich um eine Spitzenmannschaft in der Handball-Bundesliga der Frauen? Wenn in einer Stadt wie Dortmund der Fußball an erster Stelle steht, scheint die Welt irgendwie auf dem Kopf zu stehen. Dabei sitzt unser Noch-Oberbürgermeister Thomas Westphal im Wirtschaftsrat des BVB und auch seine Parteifreundin Sabine Poschmann, Bundestagsabgeordnete für Dortmund, lässt sich gerne bei BVB-Veranstaltungen blicken. Aber für das Thema Halle scheint bei den Treffen mit „Aki“ keine Zeit zu sein.

In dieser verkehrten Welt verdient das Engagement von Dr. Lunow, Rupert Thiele, Andreas Kuno und dem gesamten Team höchsten Respekt, auch wenn die Protagonisten nicht frei von gelegentlichen Frustrationen sind. So ist der Blick auch auf das letzte Spiel der Hauptrunde in der Handball-Bundesliga gerichtet. Zu Gast ist der VfL Oldenburg, derzeit Tabellensechster. Ein Team, auf das man durchaus im Play-off-Viertelfinale der Liga treffen könnte. Anpfiff ist um 19 Uhr in der Halle Wellinghofen.

Spielbericht

Die Spielerinnen stehen am Ende des Spiels zusammen
Ohne fünf Leistungsträgerinnen war man am Ende mit dem Punkt zufrieden.
© BVB/Stummbillig

Die Handballerinnen des BVB konnten befreit aufspielen, der zweite Tabellenplatz in der Hauptrunde war ihnen nicht mehr zu nehmen.1321 Zuschauer in der ausverkauften Sporthalle Wellinghofen sahen ein Spiel, das seine Höhepunkte erst in den Schlussminuten hatte. Es dauerte 57 Minuten, bis die Oldenburgerinnen erstmals mit 26:25 in Führung gingen und dann sogar mit zwei Toren in Front lagen. Fast mit dem Schlusspfiff erzielte Kelly Vollebregt den verdienten Ausgleich zum 27:27-Endstand.

Deborah Lassource liegt am Boden, über ihr stehen zwei Oldenburgerinnen
Deborah Lassource mühte sich oft vergeblich am Kreis.
© BVB/Stummbillig

Es war ein Spiel ohne Kreisläuferinnen auf Dortmunder Seite. Lisa Antl und Emma Olsson standen der Mannschaft nicht zur Verfügung und das machte sich von Beginn an bemerkbar. Das Kombinationsspiel stockte gewaltig und der Weg zum Kreis war oft eine Einbahnstraße. Deborah Lassource mühte sich nach Kräften, konnte aber als Rückraumspielerin diese Lücke nicht schließen. Glücklicherweise taten sich auch die Gäste schwer und so waren die ersten Minuten von Fehlwürfen auf beiden Seiten geprägt. So gelangen dem Team von Niels Bötel bis zur 13. Minute nur drei Treffer. Da auch unsere Handballerinnen kein Wurfglück hatten und durch Abspielfehler glänzten, konnten sie erst in der 14. Minute durch Deborah Lassource mit 4:3 in Führung gehen. Das zähe Spiel kam dann durch Tore von Dana Bleckmann (2), Kelly Vollebregt und Haruno Sasaki innerhalb von zwei Minuten etwas in Schwung. So stand es nach 21 Minuten 10:6 für den BVB. Mit 14:10 ging es in die zweite Halbzeit.

Kelly Vollebregt setzt zum Sprungwurf an. Vor ihr nur noch die Torfrau
Kelly Vollebregt erzielte in letzter Sekunde den Ausgleich.
© BVB/Stummbillig

Wer gedacht hatte, dass diese Führung der Dosenöffner für die zweiten 30 Minuten sein würde, sah sich getäuscht. Der Vorsprung schrumpfte in der Anfangsphase relativ schnell. Erst zwei Überzahlspiele führten wieder zu einem 4-Tore-Vorsprung. Dana Bleckmann und Haruno Sasaki waren Mitte der zweiten Halbzeit erneut die Schlüsselspielerinnen. Unkonzentriertheiten, aber auch eine immer besser werdende Torfrau Madita Kohorst auf Oldenburger Seite sorgten noch einmal für Spannung. In der 55. Minute glich Emilia Ronge erstmals zum 24:24 aus. Der Rest ist bekannt. Kelly Vollebregt (2) und Alieke van Maurik sicherten das verdiente Unentschieden.

Dana Bleckmann setzt sich gegen die Abwehrspielerinnen durch
Dana Bleckmann war mit acht Treffern erfolgreichste Torschützin.
© BVB/Stummbillig

Beste Dortmunder Spielerin war Dana Bleckmann mit acht Treffern, gefolgt von Kelly Vollebregt mit fünf und Haruno Sasaki mit vier Treffern. Bei Oldenburg ragten Toni-Luisa Reinemann und Merle Lampe mit jeweils fünf Treffern heraus. Bemerkenswert und durchaus positiv war für mich auch, dass ich persönlich in dieser Saison, in der ich dabei war, zum ersten Mal ein Team von Schiedsrichterinnen gesehen habe. Sophia Lanz und Rosana Sug haben versucht, ihr Bestes zu geben. Es wäre schön, wenn die Spiele öfter von Schiedsrichterinnen geleitet würden. Sie waren sicher nicht fehlerfrei, aber das sind ihre männlichen Kollegen oft aber auch nicht.

Eine Reihe von Spielerinnen bedankt sich bei den Zuschauern
Nach Spielende geht der Dank an die Zuschauer*innen für ihre Unterstützung.
© BVB/Stummbillig

Damit ist die Hauptrunde in der Handball-Bundesliga der Frauen beendet. Die Playoffs beginnen am Ostersamstag, dem 19.04.2025. Gegner der BVB-Handballerinnen sind dann die "TUSSIES" aus Metzingen. Übrigens ein fairer Zug des BVB für die Fans. Die Dauerkarten behalten ihre Gültigkeit für die Playoffs.

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