Spielbericht Jugend

Niederlage am Meistersamstag

06.05.2012, 23:37 Uhr von:  kha
Niederlage am  Meistersamstag
Regen

Der Wettergott hatte es wirklich nicht gut gemeint mit dem schwatzgelb.de Redakteur, der sich am Samstagmorgen bereits zu sehr früher Zeit auf den Weg nach Dortmund machte (bzw. wegen der Preisgestaltung der Bahn dazu genötigt wurde) und die Gelegenheit nutzte, das Spiel der U 19 gegen den Nachwuchs der Pillen zu beobachten, denn es regnete fast während des ganzen Spiels und wer schon jemals in Brackel bei Regen und dazu noch ohne Schirm war, weiß, was das bedeutet.

Aber immerhin gab es schon eine positive Überraschung, bevor das Spiel überhaupt begonnen hatte: Das Kassenhäuschen war geschlossen! Ob das nun der Meisterschaft der BVB-Profis, dem Hochbetrieb auf dem Trainingsgelände (es fanden drei Spiele gleichzeitig statt), dem Wetter oder einfach der Kritik des Redaktionskollegen, der weiß, wie Metzgersöhne aussehen liegt, konnte leider nicht ermittelt werden, aber es wäre schön, wenn dieses einfach abgebaut werden würde. Denn die paar Euro, die der BVB mit dem Eintrittsgeld verdient, reicht wahrscheinlich noch nicht mal, um die Schiedsrichterkosten auszugleichen und, mal ganz ehrlich, lieber BVB, habt Ihr es wirklich nötig, den paar Besuchern (heute bei der U19 immerhin 86) der Jugendspiele auch noch Geld aus der Tasche zu ziehen?

Doch trotz Regen und unerwartetem freien Eintritt wurde dann auch Fußball gespielt und an das Bild auf dem Platz musste sich der Beobachter zunächst einmal erst gewöhnen. Da liefen statt der erwarteten gelben viele Jungs in schwarz herum und genau drei Menschen in gelb. Spannende Frage: Hatte der Schiedsrichter einfach seine schwarzen Klamotten vergessen?

Lange Zeit über diese Frage zu sinnieren gab es nicht, denn das Spiel war kaum angepfiffen, da standen die Jungs aus dem Rheinland schon vor dem Tor von Steffen Göcke, konnten die sich bietenden Chance aber nicht nutzen, da der Ball anstatt ins Tor an das Bein eines Spielers geschossen wurde und, nachdem dieser von dort abgeprallt war, geklärt werden konnte.

Die zweite Großchance für die Gäste gab es noch vor Ablauf der ersten fünfzehn Minuten, doch der Kopfball wurde knapp über das Tor geköpft.

Nach dieser Szene kamen die Jungs von Sascha Eickel besser ins Spiel und kamen so zu eigenen Torchancen, konnte diese jedoch nicht nutzen, die hochkarätigste, nach einer schönen Balleroberung als der Ball tatsächlich im Netz der Leverkusener landete, verweigerte das Schiedsrichtergespann die Anerkennung.

In der zwanzigsten Spielminute rächte sich dann, das die Gastgeber zuvor einige Großchancen ausgelassen hatten. Die Gäste konnten den Ball in einer Vorwärtsbewegung erobern, Mentizis konnte sich gegen drei Verteidiger durchsetzen und zum 1:0 für Leverkusen verwandeln. Ein etwas glücklicher Treffer, hatte Borussia doch mehr und mehr die Oberhand in dieser ersten Halbzeit gewonnen.

Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatte Leverkusen eine erneute Großchance, doch der Ball konnte nach einem Eckball so eben noch geklärt werden. Den ersten Wechsel musste Sascha Eickel dann auch schon durchführen, denn Jannik Albert hatte sich verletzt und musste durch Nico Knystock ersetzt werden.

Als Schiedsrichter Kutscher zur Halbzeit pfiff, hatten die Zuschauer eine abwechslungsreiche erste Halbzeit gesehen, die zunächst überlegene Leverkusener sah, dann eine BVB-Mannschaft, die es einfach versäumte einen oder mehr Treffer zu erzielen und zum Schluß wieder eine überlegene Bayer-Mannschaft, die durchaus einen weiteren Treffer hätte erzielen können.

Der Regen hatte im übrigen im Verlauf des ersten Durchgang etwas nachgelassen, sodass es etwas angenehmer war, das Spiel zu verfolgen, nur um zu Beginn des zweiten Durchgangs wieder etwas stärker zurück zu kommen und den Wunsch nach einer Ecke, die in der Nähe des Platzes war und regentrocken, wieder stärker werden zu lassen.

Nichtsdestotrotz ging das Spiel weiter und sofort wurde klar, dass die beiden Mannschaften nun etwas konzentrierter zu Werke gehen zu wollen und nicht wieder dermaßen viele Chancen zuzulassen.

Die erste Chance hatte dann auch der BVB nach einem Freistoß, doch ebenso wie ein nicht ganz unbekannter Niederländer vor kurzem einen Freistoß aus dem Westfalenstadion gejagt hatte, landete dieser Torschuß, aus ähnlicher Entfernung, auf dem Dach des Funktionsgebäudes.

Zwei Aufreger gab es dann kurz hintereinander. Zunächst hatte der Ball das Gehäuse der Gäste nach einem schönen Kopfball, nach einer Ecke, nur knapp verfehlt, bevor dann der Schiedsrichter in den Mittelpunkt geriet, indem er den BVB-Jungs einen klaren Foulelfmeter verweigerte und dann nicht einmal auf Eckstoß entschied, sondern das Spiel mit Abstoß fortsetzen ließ und auch dies erst nach reichlicher Überlegungszeit.

Kurz danach dann das 0:2, in einer Phase, in der der BVB das Spiel eigentlich im Griff hatte und kaum etwas zugelassen hatte. Der Endstand fiel dann zehn Minuten später, als der BVB im Mittelfeld den Ball verlor und Yesil mit einer schönen Einzelleistung zum 0:3 vollendete.

Das Spiel war dadurch natürlich entschieden, dennoch versuchte Julius „Jule" Hölscher in der 83. Minute noch eine Kosmetikkorrektur zu erreichen. Leverkusens Keeper Lomp konnte den Ball aber gerade noch parieren.

Es blieb also beim 0:3 (immerhin hatte der Regen zwischenzeitlich aufgehört), ein Ergebnis, dass wohl nach dem ersten Durchgang niemand für möglich gehalten hatte, doch wer, wie der BVB im ersten Durchgang, so viele Chancen liegen lässt, wird halt, so ist Fußball, bestraft. Vergessen darf man aber auch nicht, dass die Mannschaft Ihren Torjäger an die U23 verloren hat und auch Arsenal London gewildert hat.

Die B-Junioren unter Hannes Wolff siegten im Westfalenpokal am Sonntag über Rot-Weiss Ahlen mit 5:2, die C-Junioren gegen den VfL Bochum mit 2:0.

Statistik

Aufstellung: Göcke – Kübel (89. Borgelt) – de Miquel – Günter – Hölscher – Demirbay – Daglar – Kaltenmaier (75. Weber) – Bandowski – Beutler (85. Ruwe) - Albert (40. Knystock)

Schiedsrichter: Kutscher (lag gravierend falsch bei der Situation rund um den nicht gegebenen Foulelfmeter und wirkte auch sonst eher unsicher), SRA: Thoelenjohann, Scheper

Zuschauer: 85

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