Frauenhandball

Raus mit Applaus Endstation Blomberg-Lippe

18.05.2025, 12:09 Uhr von:  DocKay    
Blick auf die Tribüne mit den verletzten Spielerinnen
Das Publikum und die verletzten Spielerinnen gaben alles um das Team zu unterstützen
© BVB/Stummbillig

Die lange Verletztenserie hat Spuren hinterlassen. Am Ende fehlten den Handballfrauen des BVB sowohl die Kraft als auch die Spielidee. So verpassten die Schwarzgelben um Henk Groener den Einzug ins Finale um die deutsche Meisterschaft.

Schon Tage vor dem letzten Spieltag im Westfalenstadion schossen mir die Gedanken durch den Kopf. Wie sollte es gelingen, nach Spielende der Partie gegen Holstein Kiel pünktlich in die Halle Wellinghofen zu kommen? Dort fand um 19 Uhr das entscheidende Spiel der Handballerinnen des BVB gegen die HSG Blomberg-Lippe statt. Die Entscheidung fiel relativ schnell zugunsten des Fahrrads. Also ging es mit dem Fahrrad frühzeitig zum Stellplatz am Schwimmbad und von dort zum Sammelpunkt der Borussensterne. Das musste sein, denn hier wurde schließlich der gemeinsame Saisonausklang gefeiert. Julien, unser treuer Stern aus der Schweiz, brachte wie immer Wurst- und Käseplatten mit und unser Fanclub-Vorstand spendierte das Freibier. Erste Etappe geschafft. 

Blick auf die Chore der Südtribüne
Nach der Choreo und dem Feiern mit der Mannschaft ging es direkt nach Wellinghofen
© DocKay

Dann ging es in Block 14 zum Showdown. Die Stimmung war optimistisch, nein ein zweites Mainz wollten wir nicht erleben. Das Ergebnis kennt ihr alle. Niko Kovac und seine Mannschaft schafften das Unmögliche und sicherten durch das 3:0 die Teilnahme an der Champions League. Wer hätte das vor zwölf Wochen noch gedacht. Auch Etappe zwei konnte erfolgreich abgehakt werden. Noch beim Feiern der Mannschaft schlichen wir uns von den Rängen. Bepackt mit so vielen Glückshormonen machten wir uns auf den Weg und erreichten kurz nach 18 Uhr die Halle Wellinghofen, wo uns Maria herzlich begrüßte. Das Kaltgetränk hatten wir uns verdient, Etappe drei war geschafft.

Jetzt musste nur noch Etappe vier erfolgreich abgeschlossen werden. Wer das Spiel in Blomberg gesehen hatte, wusste, dass dies kein Selbstläufer werden würde. Die Halle in Wellinghofen war mit 1370 Zuschauer:innen ausverkauft, an der Unterstützung konnte es also nicht liegen. Das Spiel entwickelte sich zur Blaupause der Partie in Blomberg, die unsere Borussinnen am vergangenen Mittwoch noch relativ knapp mit 25:27 verloren hatten. Relativ schnell verspürte man ein ungutes Gefühl in der Magengrube. Die Blicke der Tribünennachbarn bestätigten das Unbehagen. Hinzu kam, dass sich nun auch Tess Lieder auf der Liste der Verletzten wiederfand. Die 42-jährige Torwarttrainerin Clara Woltering musste deshalb noch einmal zwischen die Pfosten, was sie sehr gut meisterte – Respekt!

Sprungwurf unseres BVB gegen die stabile Abwehr von Blomberg
Zu selten gelang es die kompakte Abwehr der HSG Blomberg-Lippe zu knacken
© BVB/Stummbillig

Bis zur 18. Minute verlief alles wie gewohnt und ähnlich wie in den vergangenen Begegnungen. Beim Stand von 7:7 erinnerte man sich an die beiden vergangenen Playoff-Spiele. Dann zogen die Gäste aus Ostwestfalen-Lippe innerhalb von acht Minuten auf 15:8 davon. Erneut bissen sich unsere Borussinnen in der Abwehr der Blombergerinnen fest, wie bereits im Auswärtsspiel am Mittwoch. Sie fanden kein Mittel, um diesen Riegel zu knacken. Trotz einer kämpferischen Leistung war dies spielerisch einfach zu wenig. Zu wenig waren auch die elf Tore in der ersten Hälfte. So lautete der Pausenstand 11:16 aus Sicht des BVB.

Mit gemischten Gefühlen ging es in die zweiten 30 Minuten. Die bereits in den Vorspielen überragende Nieke Kühne erzielte in der 38. Minute dann das 20:13 für Blomberg. In der Halle wurde es für den Moment deutlich ruhiger. Die Lautstärke wurde wieder intensiver, als die Handballerinnen zum Kampf zurückfanden und durch Lisa Antl plötzlich auf 21:24 verkürzen konnten. Es war die 50. Minute. Wer lange im Handball unterwegs war, wusste: Da geht noch was! Doch es sollte nur ein Strohfeuer bleiben. Wie so oft in den letzten Spielen schlichen sich jetzt wieder zu leichte Fehler ein. Das führte dazu, dass die Gegnerinnen in der 54. Minute auf 22:28 davonzogen. Jetzt war der Drops endgültig gelutscht. Die restlichen Minuten waren deutlich von Frust und Resignation geprägt. Verdient zogen die Spielerinnen der HSG Blomberg-Lippe ins Finale um die Deutsche Meisterschaft ein.

Die Mannschaft mischt sich unter die Fans
Die Mannschaft bedankt sich beim Publikum
© BVB/Stummbillig

Für unsere Handballfrauen bleibt leider nur das Spiel um Platz drei, das am kommenden Samstag in der Wellinghofener Halle stattfindet. Die Gegnerinnen stehen noch nicht fest. Mit gemischten Gefühlen ging es mit dem Fahrrad zurück in Richtung Innenstadt. Mit dem Saisonverlauf kann der BVB dennoch zufrieden sein. Wir haben schöne Handballspiele gesehen und ein sympathisches Team um Trainer Henk Groener. Danke dafür und auf ein Neues!

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