BVB-Frauen verlieren Westfalenpokal-Halbfinale mit 4:0 Das gibt’s doch gar nicht!

Kurz nach der Ansetzung der Partie dürften sich einige BVB-Fans verwundert die Augen gerieben haben, wo die Partie bei Arminia Bielefeld ausgetragen wurde. Denn mit der Stadt Bielefeld hat der Sportplatz von Arminias Frauen mal so gar nichts zu tun - und eine Arena ist das ganze noch viel weniger. Am Rande des beschaulichen Dorfes Windflöte findet sich der lokale Sportplatz, den Arminia vermutlich mit Auflösung des lokalen Dorfvereins sehr günstig erwerben konnte und dies für einen optimalen Spielort seiner Frauen-Teams hielt. Mit Zuschauern hatte man bei diesem Vorhaben allerdings weniger kalkuliert, sodass weder Parkplätze noch eine ausreichende ÖPNV-Anbindung besteht - erst recht nicht an einem Feiertag. So kamen sowohl Bielefelder wie auch Dortmunder Fans mit dem Auto und parkten das Wohngebiet zu. Ein Hoch auf die Nachhaltigkeitskonzepte deutscher Proficlubs! Positiv für Arminia Bielefeld jedoch: In der Herren-Regionalliga ist man nicht zwingend mehr ein Proficlub.

Vor etwas mehr als 400 Zuschauern bot sich bei einem herausragendem kulinarischen Angebot aus Pommes, Kuchen, Muffins und Co. im ersten Durchgang eine ausgeglichene Partie, die nicht sonderlich viele Torchancen zu bieten hatte. Erst in der 20. Minute gab es überhaupt die erste Gelegenheit der Partie, doch die halbhohe Hereingabe der auf ungewohnter Position spielenden Tayeh hatte Keeperin Venrath im Nachfassen sicher. Ab der 25. Minute erhöhte die Arminia jedoch den Druck und kam so erst zu einer guten Gelegenheit nach einer Ecke (28.), 5 Minuten später dann zum 1:0. Zwar landete der erste Abschluss aus zentraler Position noch am Pfosten, gegen den Nachschuss von Sophia Thiemann war Torhüterin Jäger allerdings machtlos. Ohne weitere Torchancen ging es mit einem Pausenrückstand in die Kabine.

Im zweiten Durchgang änderte sich bei Borussia weder personell noch spielerisch etwas im Vergleich zu Halbzeit eins. Trainer Sulewski vertraute trotz fehlender Durchschlagskraft weiterhin auf den Angriff Tayeh, Naceva, Greulich und wäre möglicherweise besser beraten gewesen, mit Reinhardt oder Tan eine echte Stürmerin nicht erst dann zu bringen, als das Spiel schon entschieden war. So blieb der BVB kaum gefährlich und überließ den Gastgeberinnen nach etwa 70 Minuten die Show, welche ihrerseits durch Hampel (69.) und Klingen (70.) per Doppelschlag das Spiel entschieden. Nachdem am Karsamstag die Torhymne der Bayern ungewohnt stumm blieb, konnte das Frauenteam des BVB in Anbetracht der Bielefelder Torhymne jedoch gar nicht anders als ein standesgemäßes Ergebnis für ein Auswärtsspiel in München herauszuholen. Nach 77 Minuten traf Thiemann zum Doppelpack und ließ die Bielefelder (bzw. die Bayern-) Torhymne zum vierten Mal ertönen. Borussias Auferstehung blieb an diesem Ostermontag aus, womit sich der BVB erneut gegen einen Regionalligisten aus dem Westfalenpokal verabschiedete.

Der Ballspielverein verpasst somit das hoch gesteckte Ziel Titel im Westfalenpokal und muss sich in dieser Saison mit maximal zwei Titeln begnügen. In diesen sieht es dafür umso besser aus: Im Kreispokal wartet im Halbfinale mit Kreisligist SuS Hörde eine Pflichtaufgabe und die Liga führt der BVB mit 11 Punkten Vorsprung vor Verfolger Borussia Dröschede an, gegen welchen die Borussinnen am kommenden Sonntag um 17:30 in Iserlohn antreten, ehe es für den BVB unter dem Motto “Alle zu den Frauen” gegen den TV Brechten in ein weiteres Topspiel geht. Über 1.000 Karten sind bereits für das Spiel im Stadion Rote Erde verkauft, weitere Informationen findet ihr hier.

Arminia: Venrath - Tolckmitt (46. Ejupi), Preuß (80. Barkhausen), Ebert (23. Kühne), Heitlindemann, Jahn, Thiemann, Lösch, Bender, Klingen (73. Fenu), Hampel

BVB: Jäger - Glänzer, Sommer (84. Haslsteiner), Jung, Geldschläger (77. Klemann) - Gomulka, Becker (63. Bedarf), Grothe - Greulich (72. Tan), Naceva, Tayeh

Tore: 1:0 Thiemann (9.), 2:0 Hampel (69.), 3:0 Klingen (70.), 4:0 Thiemann (77.)