Spielbericht Jugend

Kölner Triumph vor ausverkaufter Roten Erde

18.06.2019, 15:08 Uhr von:  Michael
Kölner Triumph vor ausverkaufter Roten Erde
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Nach der Meisterschaft der U19 schickte sich die U17 des BVB an, den Doppeltriumph in den höchsten Juniorenklassen perfekt zu machen. Doch nach einem mitreißenden Spiel vor ausverkauftem Haus jubelte der Gast aus Köln. Unser Spielbericht zum Finale.

Sonntag, 23° C, Sonnenschein, Meisterschaftsfinale und ein Finalgegner, der keine 100 km entfernt beheimatet ist...man hätte, mit einigem Nachdenken, darauf kommen können, dass heute der ein oder andere den Weg in die Rote Erde findet. Wie gesagt, hätte.

Offenbar hatte man beim DFB und beim BVB aber wenig Lust auf Nachdenken und so gab es bereits über eine Stunde vor Spielbeginn lange Schlangen an Parkplatz und Kassen. Mit ein wenig mehr Weitsicht hätten die Organisatoren das Ding deutlich entspannter über die Bühne bringen können.

Auf dem Platz standen sich zwei altbekannte Mannschaften gegenüber. Während die Kölner als Zweitplatzierte der Bundesliga West im Halbfinale die Münchener Bayern mit 1:0 und 4:0 deutlich ausgeschaltet haben, hatte der Westmeister Dortmund wenig Mühe mit dem Wolfsburger Nachwuchs (4:1 und 2:0).

1. Halbzeit

Doch auf dem Platz merkte man beiden Mannschaften zu Beginn an, dass die Situation eine besondere ist. Beide agierten zunächst sehr zurückhaltend. Einzige Ausnahme: ein Kölner Schuss von der Mittellinie in der 4. Minute, der nur knapp über das Tor ging. Zuvor gab es allerdings ein freistoßwürdiges Einsteigen gegen Ware Pakia, dass von Zweitligaschiri Patrick Alt nicht gepfiffen wurde.

Apropos Alt: So richtig Bock auf ein Jugendspiel schien dieser nicht zu haben. Eine sehr seltsame Körpersprache und keine klare Linie zogen sich durch das Spiel.

Nach 10 Minuten kam der BVB langsam besser ins Spiel. Besonders Ansgar Knauff trieb das Spiel über rechts immer wieder nach vorne. Nach 13 Minuten gab es dann auch die erste Chance für die BVB-Junioren. Ware Pakia, der nach der Saison zum HSV wechseln wird, wurde herrlich im Strafraum freigespielt, doch sein Schuss prallte von der Latte zurück ins Feld. Doch mitten in die Dortmunder Drangphase fiel die Kölner Führung. Jacob Jansen kam im Dortmunder Strafraum an den Ball und brachte diesen aus 9 Metern eher harmlos auf das Tor. Bei Leon Klußmann im Dortmunder Tor stritten sich linke Hand und linker Fuß, wer den Ball aufhält und noch bevor es zu einer Einigung kam, lag dieser schon im Netz.

Und für den Schlussmann kam es noch dicker. Nur 5 Minuten später war er sich nach einem langen Ball uneins mit Albin Thaqi und erneut profitierte Jansen. 0:2 nach 21 Minuten, dieses Ergebnis hatten wohl wenige erwartet.

Heute häufig glücklos: Moukoko
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In der Folge versuchte der BVB den Druck weiter zu erhöhen. Insbesondere über die Außen wurde es immer wieder gefährlich, doch vor dem Tor waren die Schwarzgelben zu umständlich. Zudem brachten unnötige Ballverluste die Kölner immer wieder in gefährliche Kontersituationen. Defensiv wirkte der BVB in dieser Phase alles andere als sattelfest. Vereinsphilosophie halt.

Dafür konnte der BVB nach 35 Minuten vorne endlich etwas Zählbares verbuchen. Pakia bediente Moukoko im Strafraum und der erzielte sein 50. Saisontor. Und nur eine Minute später hätte Kapitän Rilind Hetemi das Spiel auf Null stellen können. Doch der starke Daniel Adamczyk im Tor der Kölner hielt seinen Elfmeter. Zuvor war Moukoko nach einem Kontakt mit Örnek im Strafraum zu Boden gegangen. Eine Szene, in der man nicht zwangsläufig auf Strafstoß entscheiden musste.

Dortmunds stärkster: Ansgar Knauff
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2. Halbzeit

Mit Beginn der zweiten Halbzeit begann die beste Phase der Partie. Beide Mannschaften spielten offensiv nach vorne und erarbeiteten sich Chance um Chance. Den Beginn machten die Kölner, die unmittelbar nach Wiederanpfiff in Person von Wirtz frei vor Klußmann auftauchten, doch diesmal konnte Klußmann stark parieren. Zwei Minuten später machte sich Ansgar Knauff auf der rechten Seite auf den Weg und während der Autor dieser Zeilen schimpfte, dass er doch mal endlich abspielen solle, vernaschte Knauff noch zwei Kölner und schob den Ball in die lange Ecke. 2:2, ein saustarkes Solo des auffälligsten Dortmunders.

Die Kölner zeigten sich nur wenig geschockt vom Verlust der Führung. Es dauerte nur 4 Minuten, da gaben sie die Antwort. Nach einer Ecke kam der Ball über Umwege erneut in den Dortmunder Strafraum und aus dem Rückraum vollendete Maiko Sponsel zum 3:2. Hängende Köpfe jetzt bei den Dortmundern? Mitnichten. Allen Liveticker-Schreibern stand der Schweiß auf der Stirn, denn während der Beitrag zum Tor noch nicht fertig geschrieben war, bat Moukoko im Kölner Strafraum zum Tanz und schoss anschließend hauchdünn am Kölner Tor vorbei.

Die Dortmunder drückten nun wieder auf den Ausgleich. In der 59. Minute zeigte Moukoko eine Ballmitnahme im höchsten Tempo, die auch in einem Bundesligastadion für Anerkennung gesorgt hätte. Leider schoss er den Ball dann dem auf der Linie stehenden Sponsel an den Allerwertesten. Nur wenige Augenblicke später schob Moukoko nur den Ball dann über die Linie, doch Schiri Alt und sein Fahnenmann entschieden fälschlicherweise auf Abseits. Der Ball kam deutlich von einem Kölner zu Moukoko. Zählen durfte der Treffer aufgrund eines Moukoko-Handspiels zwar sowieso nicht, aber es passte irgendwie zum Auftritt von Alt, dass man hier direkt doppelt falsch entschied.

Nach einem unglücklichen Auftritt in Halbzeit 1, starke Paraden in Halbzeit 2
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Während der BVB alles nach vorne warf, konnte Klußmann sich hinten wieder rehabilitieren. Mehrfach verhinderte er im direkten Duell mit den Kölnern die Vorentscheidung. Und vorne? Da rettete nach einer Kopfballverlängerung von Böhmer der Pfosten für die Kölner, ehe Pakia den Abpraller aus einem Meter dem Kölner Keeper ins Gesicht drosch.

In den letzten Minuten schwanden die Dortmunder Angriffsbemühungen. Lange Bälle auf den im Zentrum stehenden Moukoko waren zu wenig, um die Kölner in Verlegenheit zu bringen, die ihrerseits geschickt den Ball laufen ließen. So bleibt es dabei, dass der BVB sich den U17-Rekordmeistertitel weiterhin mit dem VfB Stuttgart teilen muss.

Fazit

Es war über weite Strecken ein mitreißendes Spiel und kaum einer der 10.000 Zuschauer dürfte sein Kommen bereut haben. Beide Mannschaften boten teilweise tollen Offensivfußball, leider entschieden am Ende die individuellen Fehler in der Dortmunder Defensive das Spiel.

Interessanterweise stellten besonders die dribbelstarken Spieler, Moukoko, Knauff und Pakia auf Dortmunder, sowie Wirtz auf Kölner Seite, die Abwehrreihen vor Probleme. Eine Tugend die in der Bundesliga mittlerweile weitestgehend verloren scheint.

Am Ende durften die Kölner die Schale hochhalten
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Wir bedanken uns bei Christian Schulze für die Bilder.

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