...Torsten Schild und Tobi Westerfellhaus: "Beim Betrieb des geplanten Fanhauses müssen Fans ein Mitspracherecht bekommen"
Am 15. Februar stellt sich der Vorstand der BVB-Fanabteilung erneut zur Wahl, mit einer Änderung: Michael Hillgärtner scheidet aus, für ihn soll Beatrix Schleiken nachrücken. Am Tag nach dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC Berlin haben wir mit zwei Vorstandsmitgliedern, dem Vorsitzenden Torsten Schild und Tobias Westerfellhaus (Vorstand Organisation), über den geplanten Personalwechsel gesprochen. Außerdem haben wir uns über die Pläne für das Fanhaus, sozialverträglichere Mitgliedsbeiträge, die Schaffung eines legalen Ticket-Zweitmarktes, ein eigenes Budget für die Fanabteilung, Anstoßzeiten und den Fanrat unterhalten.
Dafür, dass euer Sonderzug erst mitten in der Nacht wieder in Dortmund eingetroffen ist, seht ihr eigentlich ganz fit aus. Wie war denn die Fahrt?
Tobi: Es war ein anderer Zug als sonst, weil das Publikum ein ganz anderes war. Wir hatten unfassbar viele Erstfahrer und damit eine ganz andere Atmosphäre an Board. Was aber weder der Stimmung noch dem Bierkonsum Abbruch getan hat.
Diesmal ohne Zwischenstopp in Minden?
Tobi: Ohne Zwischenstopp in Minden und sogar pünktlich.
Wie viele Leute sind denn mitgefahren?
Tobi: 870 plus Ordnungsdienst und Orgateam.
Sind solche Sonderzüge mittlerweile Routine oder immer noch ein Highlight für euch?
Tobi: Highlights sind es immer wieder, weil die Möglichkeit, mit seinen Freunden im eigenen Abteil oder im Sambawagen entspannt zum Fußball zu fahren, doch etwas Besonderes ist. Der Organisationsaufwand dahinter ist riesig, mittlerweile aber zur Routine geworden. Innerhalb unseres Teams greifen da, wie man im Fußball sagen würde, nämlich mittlerweile die Automatismen.
Torsten: Die Anzahl der möglichen Sonderzugs-Ziele hat sich durch die Tatsache, dass wir in der Europa League und damit regelmäßig sonntags spielen, diese Saison jedoch stark minimiert.
Sind in dieser Saison noch weitere Sonderzüge in Planung?
Tobi: Natürlich mindestens zwei: Nach Basel und zum Pokalfinale nach Berlin. Und vielleicht wird es in der Bundesliga noch einen Sonderzug nach Augsburg geben, sofern das Spiel auf einen Samstag fällt. Was wir aus sportlicher Sicht natürlich nicht hoffen, denn dann wären wir aus der Europa League ausgeschieden.
2014 wurdet ihr, mit Ausnahme eures Kassierers Michael Röhr, als komplett neues Team in den Vorstand der Fanabteilung gewählt. Für eure erste Amtszeit hattet ihr euch viel vorgenommen. Wie fällt euer Resümee nach zwei Jahren aus?
Torsten: Ich für meinen Teil konnte alle Punkte anstoßen, die ich mir bei meinem Antritt vorgenommen habe und die in meinen Aufgabenbereich fallen: Wir konnten das interne Klima in der Abteilungsleitung verbessern, unter anderem durch unsere regelmäßigen Workshops zum Saisonauftakt. Da werden einem zwar schon mal ein paar Brocken an den Kopf geworfen, aber für das Gemeinschaftsgefühl ist es sehr gut, zweieinhalb Tage am Stück miteinander zu verbringen, offen zu sprechen und zu arbeiten.
Bei den Regionalvertretern hätte ich mir gewünscht, dass wir etwas weiter wären. Wir mussten aber leider feststellen, dass die Auswahl der Regionalvertreter nicht so einfach ist. In der Vergangenheit haben wir schlechte Erfahrungen gemacht und müssen jetzt darauf achten, dass wir Regionalvertreter auswählen, die hauptsächlich die Interessen der FA vertreten und nicht ihre eigenen.
Daher mussten wir die Reißleine ziehen, haben das gesamte Projekt eine Zeit lang ruhen lassen und eine Richtlinie erarbeitet, mit der wir nun neu einsteigen. In vier Bundesländern und in Österreich haben wir mittlerweile Regionalvertreter und möchten uns langsam steigern.
Ein anderes großes Projekt, die AG Tradition, läuft hervorragend. Mit Gerd Kolbe, Wolfgang Weick (ehemaliger Chef der Dortmunder Museen), Gregor Schnittker (WDR), Hans Leyendecker (Journalist der Süddeutschen Zeitung) und Nicole Kayser (Borusseum) haben wir ein starkes Team. Wir planen, dieses Jahr ein Buch über die „Magische Sechs“ herauszubringen. Es geht um historische Ereignisse der BVB-Geschichte in Jahren, die die Sechs als letzte Ziffer haben, angefangen 1886 mit der Geburt des langjährigen Präsidenten Heinrich Schwaben.
"Der Fanrat hat das Wir-Gefühl innerhalb der Fanszene gestärkt"
Tobi: Nach unserer Wahl hatten wir zwei große Felder zu bearbeiten. Das eine, Torsten hat es gerade schon gesagt, war, wieder für gute Stimmung in der Abteilung zu sorgen. Das Sonderzug-Orgateam, das mit Begeisterung dabei ist, ist ein super Beispiel, dass uns das gelungen ist. Bei den sehr breit gefächerten Aufgaben, die unsere Abteilung übernimmt, kann grundsätzlich jeder das machen, worauf er Lust hat: Sich in der AG Fanpolitik engagieren, einen Sonderzug organisieren, Vorlesen im Kinderkrankenhaus oder die Unterstützung von obdachlosen Menschen.
Nach eurer Wahl habt ihr euch den Aufbau eines Fanrates auf die Fahnen geschrieben. Nun gibt es ihn, sogar als offiziell von der Fandelegiertenversammlung legitimiertes Gremium, mit gewählten und mit ständigen Mitgliedern. Ist der Fanrat nun dort, wo ihr ihn vor zwei Jahren konzeptionell gesehen habt und wo möchtet ihr noch hin mit diesem Gremium?
Tobi: Der Fanrat gehört zum zweiten großen Feld, das ich eben angesprochen habe. Er hat innerhalb kurzer Zeit einen großen Wandel durchmacht. Anfangs bestand er ausschließlich aus nicht gewählten Mitgliedern, die sich in den 12:12-Diskussionen mit dem Verein hervorgetan haben. Es war uns aber wichtig, ihn zu legitimieren. Dadurch, dass es auch ständige Mitglieder gibt, ist er nun zwar nicht zu 100 Prozent demokratisch, aber zu großen Teilen. Jeder interessierte Fanclub hat die Möglichkeit bekommen, sich zur Wahl zu stellen. Nun hat der Fanrat zwar keine Entscheidungskompetenz, aber er kann gegenüber dem Verein Empfehlungen aussprechen. Und der größte Erfolg ist, dass er das Wir-Gefühl innerhalb der Fanszene gestärkt hat.
Wobei es die große Zerreißprobe ja noch nicht gab.
Tobi: Das stimmt. Aber die könnte schon dann kommen, wenn der Fanrat sich mit dem geplanten Fanhaus auseinandersetzen muss. Denn bei einem solchen Thema möchten immer unfassbar viele Leute mitsprechen und Ideen einbringen.
Torsten: Positiv ist außerdem, dass der Fanrat zukünftig informiert und angehört werden soll, wenn es um die Preisgestaltung internationaler Spiele und der Dauerkarte geht.
Das ist formell auch so festgelegt?
Torsten: Wir als Fanabteilung haben die Zusage, dass wir im Vorfeld unser Statement zu den jeweiligen Preisen abgeben sollen, und selbiges gilt auch für den Fanrat. Natürlich muss man abwarten, was dann bei Kontroversen passiert, aber Missverständnisse wie in dieser Saison bei den Ticketpreisen für die Europa League dürften dadurch verhindert werden.
Ist es für euch weiterhin wünschenswert, dass der Fanrat bei der KGaA angesiedelt ist? Die KGaA macht schließlich die Ticketverteilung für die Fanclubs und die Hand, die einen füttert …
Tobi: Unser ursprünglicher Gedanke war, den Fanrat im e. V. anzusiedeln. Doch dann entwickelte sich im Rahmen von 12:12 eine Runde aktiver Fanclubs, die sich regelmäßig bei und mit der KGaA ausgetauscht hat. Und zumindest im Moment sehe ich es auch nicht so kritisch, dass der Fanrat nun endgültig bei der KGaA angesiedelt ist. Unter anderem, weil wir als Fanabteilung, ebenso wie andere große Fanclubs und Gruppen, grundsätzlich einen guten Draht zur Vereinsführung haben.
Wenn man eurer Argumentation folgt, hätte man damals auch keine Fanabteilung als Teil des e. V. gründen dürfen, sondern einen Fanclub-Dachverband, aus dem dann wiederum ein völlig unabhängiger Sprecherrat hervorgegangen wäre. Ich weiß nicht, ob wir in der aktuellen Konstellation irgendwann Probleme bekommen. Ich hoffe nicht.
"Mit der KGaA pflegen wir einen offenen und fairen Umgang auf Augenhöhe"
Torsten: Ich halte die Zusammensetzung für sehr konstruktiv. In der Diskussion um die Europa-League-Preise hatten wir einen direkten und sehr konstruktiven Austausch mit den Verantwortlichen. Und letztendlich wurden die ausgerufenen Preise gänzlich rückgängig gemacht und es gab eine Entschuldigung. Aus unserer Sicht kann ich hier das Zusammenarbeiten und den offenen und fairen Umgang auf Augenhöhe mit der KGaA nur positiv hervorheben.
Am 15. Februar wird sich euer aktuelles Vorstandsteam nicht komplett wieder zur Wahl stellen. Der stellvertretende Vorsitzende Michael Hillgärtner, kurz MiHi, tritt nicht erneut an, dafür wird sich Beatrix Schleiken auf euren Wunsch hin zur Wahl stellen. Wie kommt es zu diesem Wechsel?
Torsten: Es gibt unheimlich viele Termine, die wir vor Ort in Dortmund wahrnehmen müssen. Die können im Moment fast ausschließlich nur von mir, ab und zu auch von Jakob und Tobi übernommen werden. Für Mihi ist das schwierig, weil er in Aachen arbeitet. Mihi, und das ist uns sehr wichtig, wird in beratender Funktion Teil der Abteilungsleitung bleiben. Bezüglich seiner Nachfolge haben wir dann gezielt auch nach jemandem geschaut, der ohnehin bereits bei fast allen FA-Veranstaltungen anzutreffen ist. Und da fiel die Wahl auf Trixi, die sehr fannah ist und durch ihr persönliches Engagement unsere Arbeit in der Vergangenheit schon sehr bereichert hat.
Tobi: Grundsätzlich liegt es nah, dass wir, sobald ein Platz im Vorstand frei wird, uns erstmal in der Abteilungsleitung umschauen. Und Trixi ist seit Gründung der Fanabteilung dabei, kennt viele Leute und engagiert sich sowohl bei unseren sozialen Aktivitäten als auch in fanpolitischen Belangen. Sie hat Power und möchte mit uns zusammen Ziele erreichen.
Soll Trixi ein konkretes Aufgabenprofil im neuen Vorstand bekommen?
Torsten: Vermutlich wird sie sich mehr in Richtung des sozialen Bereichs orientieren. Aber grundsätzlich geht es darum, dass sie eine Vielzahl der Termine übernehmen kann. Und auch wenn es eine Plattitüde ist: Es ist schön, wieder eine Frau im Team zu haben.
Wisst ihr von anderen Bewerbern, die sich bei der Abteilungsversammlung für diesen Posten zur Verfügung stellen möchten?
Torsten: Auf unseren Aufruf am 23. Januar hat sich eine Person gemeldet, die großes Interesse bekundet hat, sich noch stärker als jetzt in die Fanabteilung einzubringen. Gleichzeitig hat derjenige aber auch gesagt, dass er dazu nicht zwingend Vorstandsmitglied sein muss. Wir haben uns mit der Person zusammengesetzt und freuen uns, dass sie sich in Zukunft in der AG Fanpolitik stark einbringen wird.
Können interessierte Personen sich weiterhin zur Wahl stellen?
Torsten: Theoretisch kann jeder, der Interesse, sich bis kurz vor der Wahl melden, ja.
Zeitgleich mit euch hat vor zwei Jahren mit Jochen Korf ein hauptamtlicher Mitarbeiter seine Arbeit bei der Fanabteilung aufgenommen. Er ist der zweite nach Helga Hoell. Ihr habt euch damals sehr glücklich darüber gezeigt, da die beiden euch viel Arbeit des Alltagsgeschäfts abnehmen. Ist es immer noch so, dass ihr Vorstandsmitglieder durch eure ehrenamtliche Arbeit zeitlich sehr stark belastet seid? Es gibt ja zahlreiche Vorgänger, die ihr Amt mit dem Verweis auf die große Beanspruchung niedergelegt haben.
Tobi: Ja, und das bleibt auch so, obwohl Jochen uns unfassbar viel Arbeit abnimmt. Aber die Abteilung wächst einfach rasant schnell und das Aufgabenfeld der Fanabteilung ist mittlerweile so breit, dass diese anderthalb Stellen auch eigentlich nicht mehr ausreichen. Normalerweise müsste man Jochen noch jemanden zur Seite stellen, der gemeinsam mit ihm die administrativen Geschicke leitet.
"Die Belastungen für uns als Vorstand sind weiterhin extrem hoch"
Ist das geplant und überhaupt möglich?
Torsten: Konkret ist das nicht geplant. Ich könnte mir vorstellen, dass wir über eine oder vielleicht zwei weitere Stellen nachdenken, sobald es das Fanhaus gibt. Die würden dann in diesem Bereich Betreuungs- und Koordinierungsaufgaben wahrnehmen.
Tobi: Es ist aber tatsächlich so, dass die Belastungen für uns als Vorstand weiterhin extrem hoch sind. Da gehen nach der Arbeit in unseren normalen Jobs abends noch mal ein paar Stunden drauf. Manchmal auch währenddessen, unsere Whatsapp-Gruppen glühen tagsüber. Aber wenn man wirklich dahinter steht und Bock drauf hat, dann macht man es gerne.
Ihr führt derzeit Gespräche mit dem BVB über die Schaffung eines legalen Ticket-Zweitmarktes. Erzählt doch mal, mit wem genau ihr sprecht, wie weit ihr seid und wie das Konzept aussieht.
Tobi: In unserer AG-Fanpolitik gibt es eine Unter-AG „Ticketing“, die sich viele Gedanken zu diesem Thema gemacht hat. Zu der gehörte federführend übrigens auch Rüdiger Raguse. Aus dieser Gruppe heraus sind unterschiedliche Konzepte entstanden. Und weil die DFL die Schaffung eines Zweitmarktes für alle 36 Profiklubs nun als Auflage definiert hat und weil der BVB ohnehin grundsätzliches Interesse daran hat, hat man an einen Tisch gefunden. Doch hatte der Verein bisher noch keine Idee, wie ein solcher legaler Zweitmarkt, vor allem aber die administrative Umsetzung, konkret aussehen soll.
Nachdem wir unsere Ideen und Konzepte an den Verein weitergegeben hatten, haben wir vor zwei Wochen das letzte Mal mit den handelnden Personen zum Thema zusammen gesessen. Es war ein sehr gehaltvoller Termin, denn wir haben schon sehr konkret über das Modell einer solchen Zweitmarkt-Plattform gesprochen und der BVB hat sein Grundsätzliches Einverständnis zur Schaffung eines Zweitmarktes gegeben. Aber, er möchte es gleich richtig machen und keine halbgare Lösung entwickeln, die nur mehr Probleme schafft als sie löst. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, weiter an einer Lösung zu arbeiten und nichts zu überstürzen. Grundsätzlich soll es ähnlich wie bei anderen Clubs laufen: Ein Dauerkarten-Inhaber kann seine Karte für ein einzelnes Spiel abgeben und sein Platz wandert über die Ticket-Plattform wieder auf den freien Markt. Wer den Platz für ein Spiel erwirbt, bekommt via Papier-Tageskarte Zutritt zum Stadion. Die Dauerkarte wird derweil für diese eine Partie entwertet.
Eine gangbare Lösung wäre unter Umständen „Fansale“ von Eventim, das unter anderem auch vom 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt genutzt wird. Der große Vorteil wäre, dass Eventim ohnehin schon Dienstleister für den BVB ist. Die Schnittstellen sind also schon gegeben. Allerdings ist „Fansale“ nicht die Lösung. Es müssen noch ein paar Dinge modifiziert werden, damit am Ende die eierlegende Wollmilchsau steht: Wie gestalten sich die Gebühren? Was passiert mit einmalig entwerteten Stehplatz-Dauerkarten, die gegenüber den Ordnern an den Süd-Mundlöchern ja nicht als solche gekennzeichnet sind und so, dank der zusätzlichen Papierkarten, theoretisch mehr Menschen als üblich Zugang zu einem Block haben? Unter anderem diese Fragen müssen noch ausdiskutiert werden. Im Hintergrund, so viel können wir schon verraten, wird an Lösungen gearbeitet.
Gibt es denn noch weitere offene Fragen bezüglich des Ticket-Zweitmarktes?
Tobi: Neben der geschilderten Problematik rund um den Blocktausch ist es zum Beispiel auch die Frage, wie oft ein Dauerkarten-Inhaber pro Saison überhaupt seine Karte abtreten darf? Um vorzubeugen, dass niemand sich eine Dauerkarte kauft, selbst aber nur zum Derby und zum Spiel gegen die Bayern geht und die Karte für die restlichen Spiele jeweils verkauft. Auch wenn das dann über den legalen Markt geschieht, das ist ja nicht der Sinn einer Dauerkarte. Außerdem müssen noch ein paar rechtliche Dinge geklärt werden und, falls Gebühren erhoben werden, was mit diesen passiert. Der BVB möchte sich mit dieser Plattform nämlich nicht die Taschen voll machen. Unser Wunsch ist übrigens, dass der bisherige Onlineshop und der neue Zweitmarkt gemeinsam in einer Plattform abgebildet werden.
Wie sieht es denn mit dem geplanten legalen Online-Zweitmarkt der DFL aus, die dafür extra eine Firma beauftragt hat, aus?
Tobi: Borussia Mönchengladbach nutzt den, der ist aber sehr rudimentär gemacht und wir waren schnell einig, dass das keine Lösung für den BVB sein kann.
Ein anderes Thema, zu dem ihr mit dem BVB seit einiger Zeit im Dialog steht, ist eine neue, differenziertere Staffelung der Mitgliedsbeiträge. Bisher wird bei den Einzelpersonen lediglich zwischen Voll- und Minderjährigen unterschieden. Andere Vereine gewähren beispielsweise auch Schülern, Studierenden oder arbeitslosen Menschen günstigere Mitgliedschaften oder staffeln ihre Beiträge nach dem Alter. Borussia Dortmund lässt sich hier aber nicht so richtig aus der Reserve locken.
Torsten: Leider ist das nicht so einfach, wie man es sich vorstellt. Konkret: Wenn man eine weitere Struktur für Arbeitssuchende, Rentner oder Studenten schafft, ist das in erster Linie eine Reduzierung der Einnahmen. Und das möchte Borussia nicht. Grundsätzlich ist man bereit, etwas zu verändern, aber ich kann gut verstehen, dass der Verein danach unterm Strich nicht weniger Beiträge haben möchte als jetzt.
"Eine realistische Chance zur Veränderung der Beitragsstruktur sehe ich, sobald Borussia die Mitgliedsbeiträge grundsätzlich erhöht"
Bei rund 140.000 Mitgliedern und einem durchschnittlichen Mitgliedsbeitrag von 40 Euro kommen wir bei mehr als fünfeinhalb Millionen Euro raus. Was macht der BVB denn mit dem Geld, wohlgemerkt als e. V.?
Torsten: Wir haben natürlich die Abteilungen, die Geld kosten: Der Fußball-Jugendbereich, die Handball- und die Tischtennisabteilung haben einen eigenen Etat, wobei ersterer auch von der KGaA subventioniert wird. Außerdem wird Geld zurückgelegt für den Bau einer neuen Wunsch-Halle (Link 1, Link 2).
Hat Hans-Joachim Watzke auf der vergangenen Mitgliederversammlung nicht gesagt, der Bau der neuen Halle funktioniere nur dann, wenn die Handballabteilung das hierfür benötigte Geld selbst erwirtschaften kann, weil der e. V. sonst den Status der Gemeinnützigkeit verliert?
Torsten: Genau das ist das Problem. Eine realistische Chance zur Veränderung der Beitragsstruktur sehe ich ab dem Moment, in dem Borussia sagt, dass man die Preise grundsätzlich erhöhen müsse. Im Schnitt würde die Mitgliedschaft dann zwar teurer, gleichzeitig hätte man aber die Möglichkeit, die Beiträge für einzelne Gruppen sozialverträglicher zu machen.
Es dürfte schwierig werden, den Beitrag danach auszurichten, ob jemand beispielsweise Student ist. Dafür allein bräuchte man mehrere Verwaltungskräfte, die das regelmäßig durch das Vorlegen einer aktuellen Studienbescheinigung nachhalten. Realistischer ist es deshalb, nach dem Alter zu staffeln.
Das Ding ist: Bei anderen Vereinen klappt es auch. Die Blauen zum Beispiel haben schon lange eine Staffelung nach Alter und bevor wir zwei Mal Deutscher Meister waren, im Champions-League-Endspiel und regelmäßig im Pokalfinale standen und Tickets für solche Highlights fast ausschließlich an eine Mitgliedschaft gekoppelt waren, hatten sie stets weitaus mehr Mitglieder als wir. Ist es keine Überlegung, dass durch eine Senkung der Mitgliedsbeiträge für bestimmte Gruppen zwar die Pro-Kopf-Einnahmen sinken, man diesen Verlust aber dank der gestiegenen Nachfrage wieder ausgleichen kann?
Tobi: Um die finanziellen Auswirkungen für verschiedene neue Staffelungsmodelle überhaupt auswerten zu können, bräuchte man eine komplette Mitgliederdatei inklusive aller Daten. Wir als Fanabteilung haben allerdings nur Zugriff auf unsere Mitglieder, was ja auch richtig ist, und die anderen Abteilungen ebenfalls auf die ihren. Ich weiß, das Thema Mitgliedsbeiträge brodelt schon lange. Aber die Umsetzung einer neuen Staffelung ist einfach sehr schwierig.
Wie viele Mitglieder hat die Fanabteilung denn aktuell?
Torsten: Wir stehen aktuell bei ca. 16.000.
Tobi: Und stehen wir wieder in einem Endspiel, bekommt der BVB mit einem Schwung 4.000 neue Mitglieder. 1.000 davon gehen in die Fanabteilung, weil wir einen Sonderzug machen.
"Ein eigenes Budget hat die Fanabteilung nicht nötig, Poltern und Kritisieren geht auch ohne Kohle"
Bereits nach eurem Amtsantritt haben wir euch gefragt, ob es eurerseits Bestrebungen gibt, dass die Fanabteilung ein eigenes Budget bekommt, das sich aus den Mitgliedsbeiträgen der FA-Mitglieder speist. Ergo: Eure Abteilung könnte völlig frei über diese Beiträge verfügen. Bisher ist das nicht der Fall und die Fanabteilung hat überhaupt kein eigenes Budget. Vor zwei Jahren war das für euch kein großes Thema. Hat sich das geändert?
Tobi: Wir schaffen es, alle Projekte, die wir auf die Beine stellen möchten, selbst zu finanzieren und, wie Reinhard Rauball auf der Mitgliederversammlung sagte, als einzige Abteilung des Vereins auch noch einen Gewinn zu erwirtschaften. Ich glaube, dass ein eigenes Budget aktuell nicht von Nöten ist. Aber man muss fairerweise dazu sagen: Wenn wir Bock auf ein Sonderprojekt haben, zum Beispiel das Jubiläumsbuch zu unserem zehnten Geburtstag, und mit dem Wunsch nach einer solchen Investition an Reinhard Rauball und Reinhold Lunow herantreten, dann rennen wir damit immer offene Türen ein.
Torsten: Das hat nichts damit zu tun, dass wir ein eigenes Budget vielleicht nicht kriegen würden. Wir fragen gar nicht erst danach. Weil wir es aktuell nicht nötig haben.
Auf der anderen Seite vertritt die Fanabteilung die Interessen der Fans und ist innerhalb des Vereins ein wichtiges Korrektiv. Zwar läuft es im Moment gut zwischen euch und dem Vorstand des e. V., aber es wird vermutlich auch wieder Zeiten geben, in denen das nicht so ist. Wäre es da nicht besser, unabhängig zu sein?
Tobi: Aber eine Fanvertretung kann in meinen Augen auch wunderbar arbeiten, ohne dass sie ein eigenes Budget hat. Poltern und Kritisieren geht auch ohne Kohle. Ich habe derzeit aber auch einfach nicht die Befürchtung, dass wir diesbezüglich wirklich Probleme bekommen. Vielleicht ist es naiv, aber wir kommen im Moment super klar und haben nicht vor, ein Budget zu beantragen.
Torsten: Nur Geld zu fordern, weil es einem theoretisch zusteht, schwächt in meinen Augen auch die eigene Position. Und im Moment ist es auch bequem zu sagen: Schaut, was wir leisten – und wir verlangen nichts dafür.
Würde euch ein eigenes Budget nicht die hauptamtliche Personalplanung einfacher machen? Sodass ihr, wenn ihr den Bedarf feststellt, flexibel mit der Einstellung weiterer Kräfte reagieren könnt?
Torsten: Im Moment habe ich das Gefühl, dass wir zwar viele Aufgaben erfüllen, aber nicht mehr als wir leisten können. Einfach jemanden einzustellen, weil es schöner ist, drei oder mehr Kräfte zu beschäftigen – da sehe ich aktuell keinen Bedarf.
Tobi: Wir könnten natürlich hingehen und sagen: Wir möchten ein fixes Budget. Und aus diesem Budget zahlen wir dann unsere beiden hauptamtlichen Kräfte, Jochen Korf und Helga Hoell, und unsere Projekte. Dafür bekommen wir bei Bedarf aber auch nichts mehr on top. Es ist eine Modellfrage, absolut. Und wir als Vorstand haben uns dazu entschieden, den bisherigen Weg weiter zu gehen. Vielleicht kommt nach uns ein Vorstand, der das anders macht. Oder vielleicht entscheiden wir uns irgendwann um, weil wir coole Ideen haben, die nur mit der Gewissheit eines festen Budgets zu stemmen sind.
Ihr habt gerade schon das Fanhaus angesprochen. Hans-Joachim Watzke hat auf der Jahreshauptversammlung im November angekündigt, dass das kommen werde – und zwar zügig. Im Hintergrund laufen bereits Gespräche. Was könnt ihr berichten?
Tobi: Beide Seiten, sowohl Verein als auch Fans, wollen dieses Fanhaus. Und es soll dort gebaut werden, wo es hin gehört, nämlich in unmittelbare Stadionnähe. Jetzt geht es an die inhaltliche Konzeption: Wie soll das Haus geführt werden? Wer führt es? Wie sieht das Betreiberkonzept aus? Haben Stadionverbotler Zutritt zum Fanhaus, obwohl sie das direkte Stadionumfeld an Spieltagen nicht betreten dürfen? Die Ultragruppen sagen beispielsweise, dass ein Fanhaus für sie uninteressant ist, wenn jemand mit Stadionverbot es am Spieltag nicht betreten darf. Und ich kann sie da auch ein Stück weit verstehen.
"Wenn wir eine Akzeptanz für dieses Fanhaus schaffen möchten, dann müssen die Fans in das Betreiberkonzept eingebunden werden"
Torsten: Die Fanschar des BVB ist unglaublich breit und alle Bedürfnisse mit dem Fanhaus abzudecken, ist natürlich schwierig. Dennoch sehe ich in dem Projekt eine große Chance. Beide Seiten, Fans und Verein, nehmen sich ernst und das ist wichtig.
Was sind denn eure Wünsche als Fanabteilung an das Fanhaus? Wie soll es aussehen und welchen Zweck soll es in der BVB-Fanszene erfüllen?
Tobi: Bei unserer Wahl vor zwei Jahren haben wir gesagt, dass wir wieder ein Vereinsleben schaffen möchten. Das lässt sich als Ziel auch auf das Fanhaus übertragen. Jung und Alt, von der Kutte bis zum Ultra sollen sich unter diesem Dach wiederfinden und es sollen Angebote geschaffen werden, die es jetzt noch nicht gibt. Zum Beispiel Fußballfelder für Fanclubs, auf denen sie unter der Woche spielen können. Und im Fanhaus müssen stets Ansprechpartner anzutreffen sein: Das Fanprojekt, die Fanbeauftragten und wir. Schließlich muss Platz sein für zwei ganz wichtige Dinge: Eine Fankneipe, in der man beim Bier Fußball gucken und einfach Spaß haben kann. Und Räumlichkeiten, in denen Fans konzeptionell arbeiten und in denen Veranstaltungen stattfinden können. Das fehlt der BVB-Fanszene nämlich und es kann nicht die Lösung sein, immer aufs Stadion auszuweichen.
Torsten: Außerdem soll das Fanhaus explizit auch Jugendliche ansprechen. Also diejenigen, die dem Kidsclub entwachsen sind und für die es beim Verein bisher noch keinen ausgewiesenen Platz gibt.
Wie soll denn eurer Meinung nach das Betreiberkonzept für das Fanhaus gestaltet sein?
Tobi: Wenn wir eine Akzeptanz für dieses Fanhaus schaffen möchten, dann müssen die Fans in das Betreiberkonzept eingebunden werden. Fans müssen ein Mitspracherecht haben und die Gelegenheit, aktiv mitzugestalten. In welcher Form das letztendlich geschehen soll, darüber wird noch mit dem BVB verhandelt.
"Im Bereich der Internetvermarktung hat die DFL große Möglichkeiten, nutzt sie aber nicht"
Ihr habt im vergangenen Jahr einen Brief an die DFL geschrieben, in dem ihr unter anderem den Plan kritisiert, zukünftig auch in der ersten Bundesliga Spiele am Montagabend anzusetzen. Habt ihr mittlerweile eine Antwort erhalten?
Tobi: Nein. Wir haben eine Mail bekommen, in der man uns mitteilte, dass eine Antwort innerhalb der von uns gesetzten Frist nicht möglich gewesen sei …
Torsten: … und dass dies auch nicht konstruktiv gewesen sei.
Tobi: Genau. Sie haben dann angekündigt, sich zu melden, sobald sie mit einer Antwort parat stehen. Danach ist aber nichts mehr gekommen.
Torsten: Wir hatten außerdem parallel ein Gespräch mit Hans-Joachim Watzke, in dem er seine negative Haltung zu Montagsspielen zum Ausdruck gebracht hat.
Auf der anderen Seite hat Christian Seifert euch gegenüber kommuniziert, dass der BVB und der FC Bayern es wären, die die Pläne zu Montagsspielen maßgeblich vorantreiben würden.
Torsten: Das stimmt, wir halten die Aussagen von Herrn Watzke uns gegenüber aber für glaubhaft.
Könnte die DFL gegen den Willen der beiden großen Klubs überhaupt Montagsspiele durchsetzen? Der BVB und die Bayern haben doch ein so großes Standing innerhalb des Ligaverbandes, dass es nur mit deren Zustimmung laufen kann.
Tobi: Auf der einen Seite haben diese Vereine natürlich ein unfassbares Standing und können ein Stück weit steuern. Das Problem ist aber: Die DFL – und da sind wir wieder in der kommerziellen Welt – verfolgt auch schlicht Umsatzoptimierung. Und wenn die 36 Proficlubs, als Beispiel, von Christian Seifert eine Umsatzsteigerung von zehn Prozent erwarten, muss er sich als Geschäftsführer überlegen, wie er das schafft. Er steht vor der Herausforderung, hierfür nur wenige Stellschrauben zu haben, an denen er drehen kann. Er hat genau zwei Produkte: Die Vermarktung im Inland und die Vermarktung im Ausland. Und die im Ausland professionalisieren sie mehr und mehr durch ihre Kölner Studios …
Die Kölner Studios?
Tobi: Die DFL betreibt mittlerweile einen eigenen TV-Sender und produziert für mehr als 150 Länder TV-Formate, in allen Sprachen dieser Welt. In Köln haben sie mehrere Studios, wo diese Sendungen aufgezeichnet werden. Ähnlich dem, was Sky als Endprodukt zur Premier League ausstrahlt. Das macht die DFL selber, unter anderem mit Moderatoren verschiedener Nationen. Das ist die eine Möglichkeit der DFL, Geld zu machen. Und auf der anderen Seite sind die inländischen TV-Rechte, die immer wieder neu verhandelt werden. Da hat Christian Seifert dann Mal für Mal den, auch medial erzeugten, Druck, ständig gesagt zu bekommen: Die Premier League verdient für vier Jahre umgerechnet knapp sieben Milliarden Euro und ihr bekommt für ein nicht minderwertiges Produkt nur einen Bruchteil dessen.
Und seine Argumentation ist, dass man in Deutschland den Fehler viel weiter in der Vergangenheit gemacht habe. Nämlich als man unter Kirch sagte: In Deutschland zeigen wir jedes Spiel live. In England ist das nicht so. Da werden als Beispiel pro Spieltag sechs Spiele live gezeigt und der Rest lediglich als Zusammenfassung. Deshalb kann dort der Verband den TV-Sendern in Verhandlungen anbieten, dass man künftig auch ein weiteres Spiel live zeigt – und dafür eine weitere große Steigerung des Preises verlangen. In Deutschland, so argumentiert die DFL, ist das nicht möglich. Hier sei das Produkt diesbezüglich ausgereizt.
Ich finde diese Argumentation zum Teil auch sehr schwach. Denn gerade im Bereich der Internetvermarktung hat der Verband noch große Möglichkeiten. Da ziehen sie noch viel zu wenig raus und wälzen es stattdessen lieber ab auf die Montagsspiele.
"Sky hat noch nie verstanden, dass die Konferenz ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den anderen großen europäischen Ligen ist"
Tobi: Ich glaube, es ist tatsächlich so, dass auch Sky das nicht unbedingt möchte. Aber im Moment läuft es nach dem Motto „Friss oder stirb“, nimm es oder lass es. Und die DFL bietet es nun mal nur als komplettes Paket an.
Gerade die Konferenzschaltung ist ja ein beliebtes Produkt, das Deutschland als Alleinstellungsmerkmal gegenüber den anderen großen europäischen Ligen hat. Das aber als solches kaum vermarktet wird.
Tobi: Das haben sie aber noch nie verstanden. Dabei ist die Konferenz das Ereignis, das alle vor dem Fernseher fesselt.
Es lohnt sich demgegenüber ja auch nicht, Hoffenheim gegen Ingolstadt oder Hannover gegen Augsburg als Einzelspiel zu zeigen. Da schaltet kaum jemand ein. Wenn man diese Spiele aber alle zusammenpackt und der Zuschauer „Tor in Hoffenheim!“ und kurz darauf „Tor in Hannover!“ hört, dann möchte man natürlich wissen was passiert und das Produkt wird mit Spannung aufgeladen.
Tobi: Vielleicht ist Sky sich dessen bewusst, aber sie schlachten dieses Produkt nicht aus. Das sieht man allein daran, dass die Kommentatoren, die in der Konferenz zu hören sind, gar nicht im Stadion, sondern in der Zentrale in München sitzen. Und damit gar nicht alles transportieren können, was im Stadion geschieht. Bei Arena hat die Konferenz eine Wertschätzung erfahren, indem man beide Kommentatoren, Einzelspiel und Konferenz, ins Stadion gesetzt hat. Und schließlich machen sie sich das Produkt selbst kaputt, indem sie immer wieder weitere Zerstückelungen des Spieltags vornehmen.
Kein Fan möchte montagsabends nach München fahren und dafür vielleicht auch noch einen Tag Urlaub opfern. Welche Möglichkeiten haben wir überhaupt noch, beim Verband und bei den TV-Sendern das Selbstbewusstsein zu wecken, dass unser Produkt in seiner jetzigen Form und gerade wegen seiner Andersartigkeit durchaus mit der Premier League konkurrieren kann?
Tobi: Wir Fans haben eine große Macht, nämlich dass wir selbst ein riesiger Teil des Produktes sind, das da vermarktet wird. Durch den Zuschauerandrang und die Stimmung in deutschen Stadien ergeben sich wunderbare Bilder, die der Verband hochauflösend in die Welt schießen kann. Und bei 12:12 haben wir gesehen, welchen Einfluss es haben kann, wenn wir Fans während der Spiele einfach mal die Schnauze halten. An der Medienwahrnehmung dieses Protestes hat man wirklich gesehen, dass das während der 12:12-Proteste gezeichnete Szenario kein gewolltes ist.
Und trotzdem hat man als Fan im Moment das Gefühl, dass man sich in der Diskussion um die Spieltagszerstückelung total in der Defensive befindet.
Tobi: Absolut. Bist du aber immer, leider. Das ist auch einer der Gründe, warum wir damals aus der AG Fanbelange ausgetreten sind. Denn den Scheindialog, der dort herrschte, ohne ernsthaftes Gehör oder Möglichkeiten der Einflussnahme können wir uns echt stecken.
Zum Abschluss: Habt ihr euch für die zwei Jahre, für die ihr Montag zur Wahl antreten werdet, besondere Ziele gesetzt oder habt ihr Projekte, die ihr gerne verwirklichen möchtet?
Torsten: Ich möchte die AG Tradition gerne weiter wachsen lassen. Denn dieser Themenschwerpunkt soll bei der Fanabteilung angelegt sein. Außerdem sollen möglichst flächendeckend Regionalvertreter eingesetzt werden und ich erhoffe mir eine weitere Professionalisierung der Arbeitsabläufe innerhalb der Abteilung.
Tobi: Wir haben uns rückblickend betrachtet vor zwei Jahren sehr sportliche Ziele gesteckt. Dass wir uns noch mal zur Wahl stellen, ist für mich ein klares Zeichen, dass wir kontinuierlich an dem weiterarbeiten möchten, was wir damals angefangen haben. Darüber hinaus habe ich keine weiteren Ziele, die ich mir auf die Fahne schreibe. Denn wenn wir all das umsetzen, was wir angestoßen haben und wo wir derzeit aktiv sind, dann ist das schon echt eine Menge. Allein der legale Zweitmarkt und das Fanhaus sind richtige Bretter.
Wir bedanken uns für das Gespräch.
Fotos: BVB-Fanabteilung und schwatzgelb.de