Warmlaufen

Mehr Kohlen auf das Feuer am Osterdeich

07.02.2014, 10:52 Uhr von:  kha

Am Osterdeich in Bremen brennt es in diesem Jahr. Wieder. Lichterloh. Also für unsere ersatzgeschwächte Borussia eine quasi perfekte Gelegenheit dort drei Punkte zu entführen und gleichzeitig das Feuer am brennenden Werderbaum noch weiter anzuheizen.

Schaut man dieser Tage nach Bremen so darf der geneigte Fußballfan feststellen, dass dort irgendwie nichts mehr so ist, wie es mal war. Bei unserem letzten Besuch an der Weser war der langjährige Manager Allofs schon nicht mehr da, dafür aber zumindest noch alle anderen, die dort, so schien es, einen Rentenvertrag besaßen.

Thomas Eichin

Das ist heute jedoch anders, denn nicht nur wurde mit Thomas Eichin ein neuer Manager und Geschäftsführer Sport installiert, sondern auch der, so dachte man eigentlich immer, ewige Trainer Thomas Schaaf wurde am 14. Mai des letzten Jahres von seinen Aufgab….ähm…löste seinen Vertrag in gegenseitigen Einvernehmen auf, kurz nachdem Werder den Klassenerhalt gesichert hatte.

Sein Nachfolger wurde der zuvor in Leverkusen geschasste Robin Dutt, der für dieses Engagement seinen Vertrag beim DFB auflöste, um bei Werder wieder als Trainer arbeiten zu können.

Neuer Sportdirektor, neuer Trainer, die üblichen paar Neuzugänge im Sommer und Ludovic Obraniak jetzt im Winter. Scheinbar also alles normal bei Werder? Weit gefehlt. Wohl selten brannte der Osterdeich licherterloher, als nach der erbärmlichen Pleite gegen den FC Augsburg. Trainingsfreie Tage wurden gestrichen, Straftrainingseinheiten angesetzt und Trainer Dutt kritisierte öffentlich seine Mannschaft, die nur noch drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge hat, nach dem Spiel gegen unsere Borussia noch auf die fußlahmen Fohlen aus Gladbach trifft und dann, mit etwas Pech, unter jenem Strich, der die Abstiegsränge markiert, stehen könnte.

Also eigentlich genau die richtigen Voraussetzungen für unsere Borussia, um nach Bremen zu fahren, die drei Punkte mitzunehmen und das Feuer dort noch ein wenig zu schüren.

Robin Dutt

Wenn, ja wenn da nicht das Verletzungspech wäre. Denn kaum war Mats Hummels von seiner schweren Verletzung genesen, ereilte ihn die nächste und er fällt für die nächsten zwei Wochen aus. Dazu bestand kurzzeitig die Gefahr, dass Sokratis nicht spielen würde können, da sich Nachwuchs angekündigt hatte. Dieser erblickte aber bereits am Mittwoch das Licht der Welt, sodass zumindest Sokratis mit nach Bremen reisen kann und somit nur noch ein Partner für den Griechen gefunden werden muss, welcher wohl entweder Marian Sarr oder Manuel Friedrich sein dürfte, während auf den Außen Schmelzer und Großkreutz ihre angestammten Positionen einnehmen dürften. Nuri Sahin wird wohl wieder im Mittelfeld mit Sven Bender die Doppelsechs bilden. Auch in der Offensivreihe sind keine Änderungen zu erwarten. Das bedeutet, Marco Reus, Henrikh Mkhitaryan und Pierre-Emerick Aubameyang bilden die offensive Dreierreihe und Robert Lewandowski die einzige Sturmspitze.

Gespannt darf man als Anhänger des BVB darauf sein, ob unser Neuzugang Milos Jojic in Bremen die Chance bekommt, sich zu zeigen, womöglich auf der Blaszczykowski Position. Denn hier ist Aubameyang eigentlich, gerade bei einem noch offenen Spiel, fehlbesetzt. Dieser braucht Räume nach vorne, um seine Stärken ausspielen zu können. Und gerade, weil in letzter Zeit des Öfteren in Bremen die Taktik „Wir stehen erst mal hinter sicher und schauen mal, was vorne geht“ ausgegeben wurde, könnte dies sogar dafür sprechen, dem jungen Serben eine Chance zu geben, um sich erstmals zu beweisen.

Auf Bremer Seite konnte zumindest verkündet werden, dass Aaron Hunt nach seiner Verletzung wieder spielen kann und Ludovic Obraniak, Werders Winterneuzugang, wohl am Samstag auflaufen wird. Nicht spielen, so der Cheftrainer Werders, können Clemens Fritz, Mehmet Ekici und Santiago Garcia aufgrund von noch nicht ausgeheilten Verletzungen.

Werder Bremens Mehmet Ekici foult Borussia Dortmunds Henrikh Mkhitaryan

Erwartet wird, so Jürgen Klopp auf der Spieltagspressekonferenz, eine Werdermannschaft, die einen Kampf liefern will, um die verloren gegangenen Sympathien des Bremer Anhangs zurückzugewinnen. Diesen Kampf, so Klopp, müsse man annehmen und die überlegenen spielerischen Mittel, die die Mannschaft besitzt, einsetzen um den Bremern richtig Probleme zu bereiten, die über Kampf nicht zu lösen sind.

Kurz gesagt also: Hinfahren, den Kampf annehmen, die spielerische Überlegenheit ausnutzen, drei Punkte mitnehmen und 'n paar Kohlen auf den ohnehin schon lodernden Werderbaum am Osterdeich werfen.

Und so könnten sie spielen:

Werder: Wolf – Gebre – Selassie - Prödl – Caldirola - Schmitz – Kroos /Junuzovic - Makiadi – Elia, Hunt - Obraniak – Petersen

BVB: Weidenfeller – Großkreutz – Sarr/Friedrich – Sokratis – Schmelzer – Sahin – Kehl/Bender – Reus – Mkhitaryan – Aubameyang (Jojic?) – Lewandowski


Schiedsrichter: Günter Perl, SRA: Georg Schalk, Michael Emmer, vierter Offizieller: Michael Weiner

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