Spielbericht Amateure

Almab(t)rieb

14.09.2014, 16:32 Uhr von:  Redaktion

Team Green vor der Bielefelder AlmPassend zur Zeit des Almabtriebs gab es auf der Bielefelder Alm eine 0:3-Abreibung für die Amateure des BvB gegen die Arminia. Trotz steten Bemühens unserer U23 wurden die Bielefelder durch die eine oder andere Unzulänglichkeit zum Toreschießen eingeladen.

Durch die Verlegung des Heimspiels gegen den Chemnitzer FC am letzten Spieltag, aufgrund irgendeines anderen Spieles am Folgetag im Westfalenstadion, hatten die BvB-Amateure am vergangenen Wochenende spielfrei. Gleiches galt für die Ostwestfalen, deren Spiel in Unterhaching verlegt wurde. Dafür gaben sich die Gastgeber am vergangenen Mittwoch im Westfalenpokal noch die Ehre gegen das kickende Küchenstudio aus Rödinghausen, welches man mit 1:0 bezwang.

Die Horden aus Rödinghausen dürften es nicht gewesen sein, welche in der vorletzten Woche in den Materialraum der Bielefelder Szene eingebrochen sind und zahlreiche Fahnen mitgehen ließen. Aufgrund dieses Vorfalls bot sich beim Anblick der Bielefelder Südtribüne eher ein tristes Bild. Gut gefüllt war sie trotzdem und bis auf den „Ultra-Block“ schien den Fans auch die Lust am Support nicht vergangen. In den Gästeblock verirrten sich etwa 200 Borussen und Borussinnen. Angesichts des parallelen Profispiels ist das nicht wenig. Dafür durfte sich heute auch jeder, der mal wollte, als Vorsänger versuchen. Erstaunlich textsicher war der Großteil der Gäste bei der Darbietung der „Lotusblume“. Ansonsten wähnte man sich des Öfteren fälschlicherweise entweder im Europacup oder am Ballermann. Alternativ wurden Liebesgrüße in die Emschermulde geschickt oder sich um den Verbleib der Bielefelder Fahnen gesorgt.

Auf der Dortmunder Ersatzbank konnte man erfreulicher Weise Marian Sarr erblicken, welcher nach seiner Meniskusverletzung erstmals wieder im Kader stand. In diesem fehlte hingegen erstmals in dieser Saison Joseph-Claude Gyau. Dessen starke Leistungen in den ersten Saisonspielen neulich mit einem Nationalmannschaftsdebüt für die USA belohnt wurden. Den Karriereplan von Terrence Boyd möchte er aber hoffentlich nicht kopieren…

Nach Materialklau nur mäßig geschmückte HeimkurveTrotz der Verletzungsmisere bei den Profis gab es neben Gyau keine weitere Abstellung, die David Wagner heute hinnehmen musste. So waren Maruoka für Gyau und auf der Linksverteidigerpostion Narey für Knystock die einzigen Wechsel in der Startelf gegenüber dem 0:0 in Halle.

Das Spiel begann schleppend mit stetem Druck der Bielefelder. Eine Ecke von Florian Dick (letzte Saison noch Stammspieler in Lautern) setzte Klos nach 10 Minuten per Kopf über den Kasten. Einen Weitschuss neben das Tor ließ er wenig später folgen.

Danach wurde es zum Haare raufen. Arminen-Keeper Schmolow klärte gegen Harder zur Ecke (15.). Die wurde kurz ausgeführt - Über diese kurzen Ecken rege ich mich schon häufig genug bei den Profis auf. Haben die jemals was gebracht? - Gebracht hat diese jedenfalls der Arminia etwas. Hemlein fing sie nämlich ab und schickte Christian Müller in den Konter. Nach Querpass auf Mast legte Alomerovic diesen im Sechzehner. Elfmeter und Gelb für den Serben. Kann man sicher so geben. Zumal der Schiedsrichter heute alles Pfiff, was irgendwie nach Zweikampf roch oder wenn sich jemand lang machte. Den platzierten Schuss von Klos ins rechte untere Eck konnte Alomerovic zwar parieren, aber Klos netzte per Nachschuss in der 17. doch noch ein.

Die Arminen blieben am Drücker. Eine gefährliche Flanke von Mast vors Tor fing Alomerovic noch ab (19.) und Schuppan setzte seinen Freistoß zu hoch an (20.). Die Wagner-Truppe war stets bemüht, aber zu vielen Querpässen gezwungen. In der 26. kam erneut Tammo Harder zum Abschluss und Schmolow klärte wieder zur Ecke. Wer jetzt dachte, unser Nachwuchs hätte aus dem 0:1 gelernt - denkste! David Solga wieder mit der kurzen Eckenvariante und im Anschluss läuft Hemlein den Konter in Richtung BvB-Gehäuse. Querpass auf Dick, aber diesmal kann die Innenverteidigung in höchster Not mit vereinten Kräften noch klären. Da musste man erstmal durchatmen!

Kurz darauf mal eine BvB-Chance. Nach Solo von Edisson Jordanov kommt Julian Derstroff zum Abschluss (27.) - wieder Ecke! Schon seelisch auf den nächsten Konter der Ostwestfalen eingestellt, doch dieses Mal bringt Solga sie lang herein. Ein bisschen Gewusel im Strafraum, mehr bringt sie jedoch nicht ein. Nach 34 Minuten führt die Borussia nach Ecken mit 5:1, liegt jedoch weiter 0:1 zurück. Die Bielefelder Abwehr lässt keine zwingenden Torchancen zu. Und mit schnellen Vorstößen sind die Gastgeber weiterhin gefährlich. In der 36. Minute kann Mast auf links durch die Abwehr ziehen, legt quer auf Müller und der schiebt platziert zum 0:2 ein.

Der Gästeblock verstummt komplett und die übrigen der insgesamt 10.855 Zuschauer zelebrieren einen Wechselgesang, bei dem sogar Haupt- und Gegentribüne sich von Ihrer Plätzen erheben. Das Spiel plätschert der Halbzeit entgegen. Die Arminia presst, zieht aber nicht mehr konsequent vors Tor und so pfeift Schiri Dittrich pünktlich zum Pausentee.

Zur Pause brachte Wagner dann Nico Knystock für Maruoka, der gegen die dichte DSC-Abwehr kein Land gesehen hatte. Nach Wiederanpfiff direkt Alarm vorm BvB-Gehäuse. Ein Fernschuss geht über Alomerovic hinweg an die Latte. Den zweiten Versuch köpft Klos dem zurück geeilten Keeper irgendwie noch in die Arme, statt ihn einfach zu versenken (48.). Das verhieß schon mal nichts Gutes. Ein Fernschuss der Arminen mit anschließender Ecke führte zu weiteren brenzlichen Situationen (49.) Und die BvB-Offensive? Ein Freistoß von der linken Außenlinie wurde von Solga in der 63. gefährlich vors Tor gebracht, mündete letztendlich aber wieder in einem Konter für Bielefeld, den Mast jedoch nicht verwerten konnte.

Trotz Parallelansetzung war der Gästeblock gut gefülltObendrein gab es nach wiederholtem Foulspiel für Gorenc-Stankovic nach 65 Minuten Gelb-Rot und der BvB war nur noch zu zehnt. Dies nutze zugleich Schuppan, der bei einem Angriff die rechte Seite völlig frei vor sich hatte. Anstatt von der Strafraumgrenze abzuziehen, dribbelte er jedoch hinein und es konnte letztendlich zur Ecke geklärt werden (67.). Es folgte die Einwechslung von Sarr als neuem Innenverteidiger, dafür ging Narey vom Platz. Bielefeld kam in Überzahl nun zu hochkarätigen Chancen. Alomerovic rettet im 1 gegen 1 gegen Schütz (74.). Mast konnte auf Hemlein am Strafraum quer legen, dessen Schuss gerade noch von Sarr geblockt werden konnte (77.). Als das Spiel bereits gelaufen war, kam in der 81. noch Amini für Nyarko ins Spiel. Die Arminen setzten durch den eingewechselten Testroet, der im 5-Meterraum einen Querpass von Hemlein versenkte, noch den Schlusspunkt zum 3:0. Dann ist pünktlich Feierabend auf der Alm.

Nach dem furiosen 5:1-Sieg gegen Regensburg zeigt die (Ergebnis-)Formkurve unserer U23 ganz klar nach unten. Nur 2 Pünktchen aus 03+1 Spielen, bei nur einem eigenen Treffer. Aber unter der Woche besteht beim Nachholspiel gegen Chemnitz erneute Chance auf 3 Punkte. Es darf nach dem diensttäglichen Championsleague-Spiel also am Mittwoch um 19:00 Uhr erneut zur Strobelallee gepilgert werden.

Statistik

DSC Arminia: Schwolow - Dick, Börner, Salger, Schuppan - Burmeister, Schütz - Hemlein (86. Renneke), Mast - Müller (71. Ulm), Klos (78. Testroet)

BVB II: Alomerovic - Narey (67. Sarr), Hornschuh, Gorenc-Stankovic, Güll - Solga, Nyarko (81. Amini) - Jordanov , Maruoka (46. Knystock), Derstroff - Harder

Tore: 1:0 Klos (17.), 2:0 Müller (36.), 3:0 Testroet (84.)

Gelb-Rot: Gorenc-Stancovic (65.)

Gelbe Karten: Börner, Schuppan - Alomerovic, Narey

10.855 Zuschauer auf der Bielefelder Alm

Steffen09, 14.09.2014

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