Spielbericht Amateure

Schwache Amateure verlieren im Abstiegskampf erneut

26.04.2014, 23:50 Uhr von:  Redaktion

Aktion im Block HIn einem schwachen Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten hat der BVB 2 eine empfindliche Heimniederlage hinnehmen müssen. Nachdem man zur Halbzeit schon mit 1:0 geführt hatte, schoss der SV Wehen Wiesbaden die Amateure in der zweiten Halbzeit mit 1:4 ab. Nachdem man die Konzentration nach 45 Minuten in der Kabine ließ, waren es Unaufmerksamkeiten und Unkonzentriertheiten, die den Amateuren eine in diese Phase der Saison schmerzhafte Niederlage einbrachte. So könnte es mit dem Klassenerhalt doch noch knapp werden.

Ausgangslage

David Wagner musste auf den zu den Profis berufenen Marvin Ducksch verzichten und begann mit Timmy Thiele in der ersten Reihe im gewohnten 4-2-3-1. Jordanov kam dabei über rechts und Kefkir über links, während Tammo Harder auf der Position hinter der einzigen Spitze Thiele spielte. Dortmund konnte heute den Klassenerhalt sicher machen. Dazu musste die Spielvereinigung Unterhaching gegen den VfL Osnabrück verlieren sowie die Amateure gewinnen. Nach inzwischen sechs Spielen in Folge ohne Sieg aber alles Andere als ein einfaches Unterfangen.

Dem Wunsch der zweiten Mannschaft um Unterstützung waren viele BVB-Fans gefolgt, wodurch die Rote Erde sehr gut gefüllt und laut war. Ein "Amateure raus aus der Liga" hätte wohl ziemlich lächerlich geklungen, im Gästeblock waren gerade mal schwache 37 selbst gezählte Gäste. Dank der nicht parallelen Begegnung war Block H gut gefüllt und die Ultras von die Amateure gaben die Stimmung an. Wir haben uns über diese Jeremy Dudziak war neu im Teamunsinnigen Spieltagsüberschneidungen ja schon häufig genug den Mund fusselig geredet, aber wer den Fußball liebt, weiß an solchen Tagen auch, wie bescheuert die Spieltagsplanung bei Parallelansetzungen ist. Sicherlich kann man den SV Wehen Wiesbaden (korrekt: SV Wehen-Taunusstein) nicht unbedingt als Maßstab nehmen, doch 3209 Zuschauer, die Meisten aus Dortmund, bieten auch gegen Traditionsclubs mit Fanszenen eine eindrucksvolle Kulisse.

Erste Hälfte

Borussias Amateure begannen verhalten gegen einen sichtbar stärkeren Gegner, der zu Recht auf Platz 03+1 der dritten Liga steht. Dortmund tat sich in der Anfangsphase schwer, sich überhaupt in die Nähe des Wiesbadener Tores zu kombinieren. Die erste dicke Chance gehörte nach fünf Minuten dem Wiesbadener Vunguidica, der unbedrängt in die Mitte spielen konnte und dessen Ball noch in allerletzter Sekunde durch Sarr zur Ecke geklärt werden konnte. Dortmund fand im Anfang keine Mittel, die gut organisierte Abwehr vom SV Wehen zu durchbrechen. Fast hätte sich ein Fernschuss aus der Höhe des Mittelkreises in das Tor von Alomerovic gesenkt, als dieser zu weit vor dem Tor stand und Tobias Jänecke einfach mal drauf hielt. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Luft senkte sich der Ball aber auf das Netz statt in das Tor.

Die erste Torchance der Borussen gab es erst in der 27. Minute, als Tammo Harder einfach mal auf den Kasten schoss, das Ziel aber leicht verfehlte. Aufregung in der 30. Minute, als Edisson Jordanov Tammo Harder im Strafraum anspielte, der von einem Wiesbadener umgerissen wurde. Doch der fällige Elfmeterpfiff blieb, so wie auch bei anderen fragwürdigen Entscheidungen des Schiris aus Hannover, aus. Dortmund spielte nun Da war die Welt noch in Ordnung: 1:0 für die Gutenaber besser. Nach einem Abwehrfehler kam Tammo Harder auf der linken Seite zum Flanken, spielte Solga an, der es jedoch nicht direkt selbst versuchte sondern den Ball auf Jordanov weitergab. Der Schuss ging abgefälscht ins Aus und die darauf folgende Ecke brachte nichts ein. Jordanov war es auch, der in der 34. Minute die beste Chance in der ersten Halbzeit hatte: Freigespielt vom starken Harder stand er frei vor Torwart Kolke, der jedoch glänzend reagierte.

Borussia war nun besser in der Partie und hatte wenigstens mal für 20 Minuten den Abstiegskampf angenommen. In der 39. Minute dann die Führung für den BVB, nachdem Marian Sarr eine Ecke von Oguzhan Kefkir in Stürmermanier eiskalt versenkte. Bis zur Halbzeit sah das Spiel der Borussen nun auch richtig gut aus. Man schien die Abwehr geknackt zu haben und spielte mutig in Richtung Wiesbadener Tor. Doch Zählbares kam nicht mehr dabei rum und so ging es mit dem Spielstand von 1:0 in die Pause.

Zweite Hälfte

Der zweite Spielabschnitt ging direkt mit einer Chance für Borussia Dortmund weiter. Kefkir tanzte sich durch die komplette Abwehr, aber der Wiesbadener Keeper konnte ein ums andere Mal klären. Doch auf einmal schien der Faden im Spiel verloren und die Abstiegsangst die Füße der Amateure zu lähmen: Die erste wirkliche Unaufmerksamkeit der Dortmunder Abwehr nutzte Wiesbaden direkt für den bis hierhin nicht unbedingt verdienten Ausgleich. Meißner und Sarr waren sich nicht einig, wer zum Ball geht und so konnte der bis dato beste Wiesbadener Spieler, Tobias Jänicke, den Ball zum 1:1 einschieben. Passend zum einsetzenden Sturzregen waren nun alle Dämme gebrochen. Nach einem semi-optimalen Ausflug von Zlatan Alomerovic eine Minute später hätte Wiesbaden fast das 2:1 auf dem Schlappen gehabt, doch Schnellbacher schaffte es nicht, den Ball im leeren Tor unterzubringen. Wiesbaden in dieser Phase wieder deutlich stärker.

Danach jubelten nur noch die WeißenDer Führungstreffer der Wiesbadener war nur eine Frage der Zeit. Nach einer Ecke bekam Dortmund den Ball nicht raus und der Wiesbadener Verteidiger Nico Herzig kommt frei vorm Tor zur Chance. 2:1. Unverdient war das auf Grund der Leistung in der zweiten Halbzeit nicht, denn Borussia Dortmund fand nicht mehr zu seinem Spiel und schien endgültig gelähmt zu sein. Man kam nicht mehr durch die Wiesbadener Abwehr und verlor viel zu einfach den Ball, was Wiesbaden zu immer gefährlichen Kontern einlud. Einen solchen Konter nutzte Schnellbacher dann in der 75. Minute zum 3:1. Durch einen simplen Doppelpass konnte der Wiesbadener die komplette Abwehr ausschalten und überlupfte Alomerovic. Viel zu einfach. Die rundum beschissene zweite Halbzeit machte in der 82. Minute erneut Schnellbacher perfekt, als dieser eine völlig dusselige Situation am Fünf-Meter-Raum zum 4:1 nutzen konnte.

Fazit

Geht man nach beiden Halbzeiten, so kann man wohl von einer verdienten Niederlage für den BVB sprechen. Die Leistung der zweiten Halbzeit war Lichtjahre von der der Ersten entfernt. Man fing sich durch individuelle Fehler und Unaufmerksamkeiten 4 Treffer, bei denen mindestens 2 von der Marke "absolut vermeidbar" waren. Durch einen 3:0-Heimsieg der Unterhachinger ist der Klassenerhalt damit alles andere als sicher und wird sich in den letzten 2 Partien entscheiden. Man steht völlig unnötig wieder mit dem Rücken zur Wand.

Schwatzgelbe RatlosigkeitEin weiteres Mysterium für die schwatzgelb.de Redakteure bleibt weiterhin Marian Sarr. Die kompliziertesten Situationen löst er wie ein alter Hase und trotzdem wirkt er durchweg unsicher. Auch gegen Wehen Wiesbaden verhinderte er in der ersten Halbzeit den Rückstand, machte sogar den Führungstreffer aber war in der zweiten Halbzeit unerklärbar unsicher. Er hat die Anlagen, ein ganz Großer zu werden, schafft es allerdings im Moment nicht, die nötige Stabilität in sein Spiel zu bringen.

Ausblick

In der nächsten Partie geht es gegen die ebenfalls abstiegsgefährdeten Kieler. Das Spiel kann man getrost als Sechs-Punkte-Spiel bezeichnen. Spielt man an der Ostsee so wie in der ersten Halbzeit gegen Wiesbaden, so sollte was drin sein. Zudem brachte die Mannschaft von David Wagner mit dem Rücken zur Wand immer die besten Leistungen. Nimmt man die zweite Halbzeit als Grundlage, in der die komplette Mannschaft wie mit einem unsichtbaren Betonklotz an den Füßen spielte, dann könnten wir uns durchaus im nächsten Jahr in der Regionalliga wiederfinden. Am letzten Spieltag spielt der BVB um 13:30 gegen Elversberg, die ebenfalls ein Anwärter auf den Abstieg sind. Das Spiel überschneidet sich auf Grund des früheren Anpfiffes nicht mit dem Spiel der Profis, weshalb wir alle in Dortmund gebliebenen Borussen dazu auffordern, am letzten Spieltag in die Rote Erde zu kommen.

Pressekonferenz

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Statistik

Auch Coach David Wagner war restlos bedientBorussia Dortmund II: Alomerovic - Dudziak, Sarr, Meißner, Hornschuh - Solga, Treude (57. Nyarko) - Kefkir, Harder, Jordanov - Thiele (46. Derstroff)

SV Wehen Wiesbaden: Kolke - Ahlschwede, Wiemann, Herzig, Mintzel - Jänicke, Haas (83. Zieber), Müller (88. Vidovic), Book - Schnellbacher (85. Röser), Vunguidica

Tore: 1:4

Chancen: 7:11

Ecken: 4 - 4

Abseits: 1 - 3

Karten: Meißner (Foul, 30. Minute) - Müller (Foul, 32. Minute)

Tore: 1:0 Marian Sarr (39. Minute) - 1:1 Tobias Jänicke (49. Minute), 1:2 Herzig (69. Minute), 1:3 Schnellbacher (72. Minute), 1:4 Schnellbacher (82. Minute)

Zuschauer: 3.209

Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)

Assistenten: Johann Pfeifer (Heusenstamm), Viatcheslav Paltchikov (Lübeck)

Wiggy, 26.03+1.2014

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