Spielbericht Amateure

Zwei Klassen und fünf Tore Unterschied

05.07.2014, 21:58 Uhr von:  Redaktion

Jordanov gegen CalaSouverän besiegte unsere Zweitvertretung am Samstagnachmittag Aplerbeck in deren Waldstadion mit 6:1. Neben dem finnischen Stürmer Väyrynen ragte der eingewechselte Kefkir in der zweiten Halbzeit bei diesem Testspiel besonders heraus. Den etwa 350 Zuschauern gefiel bei preiswerten Gerstensäften jedenfalls das offensive Spektakel.

Nach unseren beiden Borussia-Mannschaften ist seit dem 1.7.2014 der ASC 09 Dortmund das klassenhöchste Team in der Bierhauptstadt. Dem Verein aus Aplerbeck gelang in der letzten Saison der Spitzenrang in der Verbandsliga Westfalen (Staffel 2) und darf zur neuen Saison ehemalige Schwergewichte wie RW Ahlen im Waldstadion begrüßen. Diese Stätte überzeugt durch eine nette Atmosphäre: Während der Eingangsbereich alten Ruhrgebietscharme verkörpert, ist der Innenbereich mit Rasen- und Kunstrasenplatz sowie einer guten Vereinsgastronomie typisch für den „modernen“ Amateurfußballverein von heute.

Am Spielfeldrand konnte Ex-Borusse Francis Bugri gesichtet werden, der sich mit BVB-Betreuer Paul Jankowski an alte Zeiten erinnert haben dürfte. In der letzten Saison gelang dem einstmals so talentierten Mittelfeldspieler noch einmal der Aufstieg mit dem ASC zum Ausklang seiner Karriere. Ebenfalls zugegen war Profi-Assistent Krawietz, der den Weg vom Hoeschpark noch rechtzeitig gefunden hat. BVBII-Trainer David Wagner verfügt in dieser Vorbereitung über einen recht großen Kader, der mit einigen Jugendspielern frisches Blut erhalten hat. Insbesondere in der zweiten Hälfte, die von den eingewechselten BVB-Akteuren sehr engagiert geführt wurde, zeigte sich der Vorteil dieser Kaderbreite. Der Kampf um die Plätze ist bereits voll entbrannt.

Väyrynen mit Doppelpack

Tim Väyrynen mit einem DoppelpackIn der ersten Halbzeit sicherte sich Väyrynen zunächst einmal die Pole Position, was den Kampf um die Sturmspitze betrifft. Wie ein klassischer Mittelstürmer strafte er allem „Falsche 9“-Gequatsche Lügen und war nach einem zunächst abgewehrten Torschuss als Abstauber (8.) sowie als Verwerter einer Hereingabe (21.) der richtige Mann am richtigen Ort. Es wird sich zeigen, ob er in die großen Fußstapfen eines „Duckschi“ treten kann, der ja bekanntlich zum Bundesliga-Aufsteiger nach Paderborn gewechselt ist. So aktiv die BVB-Offensive zu diesem Zeitpunkt bereits war, so überwindbar war aber auch noch die Verteidigung. Nachdem Innenverteidiger Hornschuh seinen neuen Kollegen Zimmermann (kam von BMG II) kurz vorher noch eindringlich ermahnte, war es nur wenige Augenblicke so weit: Ein ganz simpler Steilpass durch die Schnittstelle erreichte Diaz, der Bonmann eiskalt tunnelte (30.).

Nach der Halbzeit, in der man sich mit günstigen Bieren zum Preis von 1,50 Euro eindecken konnte, wurde der Klassenunterschied schließlich deutlicher. Dafür sorgte vor allem der eingewechselte Oguzhan Kefkir, der an fast jeder gefährlichen Offensivaktion maßgeblich beteiligt war. Doch zunächst war es (Faster) Harder (Scooter), der nur kurz nach dem Wiederanpfiff eine Flanke lehrbuchmäßig per Volley veredelte und dabei ebenfalls die Hosenträger des ASC-Keepers testete. Vor allem über außen rollte nun ein Angriff nach dem anderen auf das ASC-Gehäuse zu, das inzwischen vom etatmäßigen Ersatztorwart der Gastgeber gehütet wurde. Die eigentliche Nummer 1, welche nebenberuflich als Marcel Schmelzer-Double ein paar Euro dazuverdient, musste bereits Mitte der ersten Hälfte verletzungsbedingt ausgetauscht werden.

Kefkir stark

Kefkir wusste einemal mehr zu gefallenDoch zurück zu Kefkir, bei dem man bis heute nicht glauben kann, dass sein Körper nur aus Muskeln bestehen soll. Zunächst wurde er im Strafraum gelegt und Jordanov verwandelte so sicher wie sonst nur die Menschen auf Costa Rica: Hoch in die Ecke (67.). Nur zwei weitere Minuten später belohnte sich Kefkir schließlich selbst und schloss einen Konter herrlich per Außenrist von links in die lange Ecke ab. Den Schlusspunkt setzte schließlich der ebenfalls eingewechselte Maruoka, der eine herrliche Doppelpass-Kombination über Özbek und Kefkir problemlos abschließen konnte (85.). Während Kefkir ausschließlich positiv auffiel, war bei Özbek eine gewisse Frustration zu beobachten. Teils übermotiviert und aufbrausend gerierte er sich in seinen Zweikämpfen und bei Fehlpässen in seine Richtung. Wie schon geschrieben: Der Kampf um die Startplätze, ja sogar um einen Platz im Kader, ist bei diesem durchaus ambitionierten Aufgebot bereits voll im Gange.

Das nächste Testspiel findet bereits am kommenden Mittwoch statt. Um 17.30 geht es auf der Sportanlage Verne in Salzkotten gegen den Regionalligisten SC Verl.

Daten zum Spiel

Maruoka machte sein erstes Tor für den BVBBVB II (4-2-3-1): Bonmann – Narey (46. Bandowski), Hornschuh, Zimmermann (46. Maruoka), Knystock (72. Camoglu) – Nyarko, Solga (72. P. Stenzel) – Derstroff (46. Kefkir), Harder (72. Gyau), Jordanov (72. Özbek) – Väyrynen (46. Flores)

Tore: 0:1 Väyrynen (8.), 0:2 Väyrnen (21.), 1:2 ASC (30.), 1:3 Harder (49.), 1:4 Jordanov (67., Foulelfmeter, Kefkir), 1:5 Kefkir (69.), 1:6 Maruoka (85.)

Zuschauer: ca. 350 (Waldstadion zu Aplerbeck)

SR: Maibaum (Hagen)

Malte D., 5.7.2014

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