Spielbericht Jugend

Kot und Spiele

14.08.2013, 10:00 Uhr von:  Malte D.
Kot und Spiele
Spielszene

In einem mehr als einseitigen Spiel setzte sich unsere U 17 gegen die Gäste aus Münster letztlich souverän mit 3:1 (2:1) durch. Damit fuhren die Jungs von Trainer Hannes Wolf direkt am ersten Spieltag drei fest eingeplante Punkte ein und zeigten den „Alten" von der U 19 (wir berichteten), dass auch Partien gegen Außenseiter mit der nötigen Einstellung erfolgreich gestaltet werden können.

Einlaufen in Brackel

Ein Blick auf den Spielberichtsbogen offenbarte auf der BVB-Seite einige interessante Namen. So saß mit Sandro Plechaty der Sohn des Ex-Borussen Mario die komplette Spielzeit auf der Bank, während Felix Passlack als Rechtsverteidiger die gesamten 80 Minuten auf dem Feld agieren durfte. Allerdings liegt hier kein näheres Verwandtschaftsverhältnis zu Ex-Nationalspieler Stephan vor. Als Ersatztorwart fungierte übrigens Dominik Reimann. Das ist deshalb kurios, weil dieser bereits am Sonntag bei der U 19 diesen vermeintlich geruhsamen Part übernahm, doch nach der Roten Karte gegen Göcke in Wuppertal ins kalte Wasser springen musste. Im zentralen Mittelfeld spielte ferner David Sauerland, der noch in der letzten Saison für den heutigen Gegner auflief.

Auf der Tribüne: Scouts, Rentner und Eltern

Vor der Standardkulisse aus Eltern, Scouts und Rentnern erwischten unsere Schwatzgelben einen denkbar schlechten Start. Nach einem schlimmen Ballverlust des Kapitäns El-Bouazzati drang SCP-Stürmer Born von rechts in den Strafraum ein und sein Querpass wurde unhaltbar für BVB-Torwart Reckert abgefälscht. Ein Tor aus dem Nichts und man fragte sich zu diesem Zeitpunkt, ob die U 17 die Jungs aus dem älteren Jahrgang fälschlicherweise als Vorbild für diesen ersten Spieltag betrachteten. Das Tier El-Bouazzati mit seinen gefühlten 2,20 Metern fiel übrigens immer dann besonders auf, wenn er mal im Zweikampf mit dem Gästespieler Janes Niehoff war. Dieser war nämlich höchstens 1,50 Meter groß und kennt den Stimmbruch bisher höchstens aus dem Duden. Nachdem dieser völlig überfordert und schwer keuchend die ganze Zeit dem BVB-Linksverteidiger Schumacher hinterherlief, wurde der kleine Mann zu seinem Glück zur Halbzeit von seinem Trainer Timpe erlöst.

Alici mit Doppelpack

Nach dem Gegentreffer kamen dann die Männer vom technischen Betrieb Dortmund und errichteten das Verkehrszeichen „Einbahnstraße" mit Blick auf das Tor der Gäste. Denn nach dem Gegentreffer spielten die restlichen 70 Minuten nur noch die Borussen. Und bereits fünf Minuten nach dem Rückstand besorgte Stoßstürmer Alici abgezockt den Ausgleich, nachdem er von Burnic wunderbar bedient wurde. In der Folgezeit scheiterten Sauerland (27.) und der überragende Arweiler (34., Unterkante Latte) nur knapp, ehe erneut Alici kurz vor der Halbzeit eine Bilderbuch-Kombination über mehrere Stationen zur völlig verdienten Führung erfolgreich abschloss.

Wer nach der Halbzeitpause nun aber dachte, dass der Gast aus dem Münsterland etwas offensiver agieren würde, um wenigstens mit Glück einen Punkt zu entführen, sah sich getäuscht. Angriff um Angriff rollte weiterhin auf das von Lennard Knabe gehütete Preußentor. Knabe machte wohl eins der besten Spiele in seiner noch jungen Karriere. Immer wieder brachte er die BVB-Offensive mit seinen starken Paraden zur Verzweiflung. Selbst einen Elfmeter von El-Bouazzati parierte er glänzend (52.). Nachdem Knystock schon am Sonntag bei der U 19 vergab, wollte die U 17 in puncto Elfmeterschießen in nichts nachstehen. Immer wieder toll, wenn eine gemeinsame Spielphilosophie von den Profis bis runter zu den Jugendmannschaften erkennbar ist. Und wenn es nur das gemeinsame Motto „Elfmeterschießen üben" ist. Denn selbst das übliche 4-2-3-1-Sytsem wurde dieses Mal von Hannes Wolf aufgrund des defensiv erwarteten Kontrahenten in ein offensiveres 4-3-3 abgewandelt.

Westmeyer gehorcht nicht

Vor dem Spiel

Nach dem vergebenen Elfmeter scheiterten im „Sturmlauf zu Münster" auch Arweiler (54., 57) sowie Burnic (69.) am eigenen Unvermögen oder dem preußischen Knaben im Gästetor. So musste Gästetrainer Timpe unfreiwillige Schützenhilfe leisten. Denn als BVB-Ersatzspieler Jonas Westmeyer nach dem Warmlaufen an ihm vorbei zur Bank rannte, bekam er von seinem ehemaligen Trainer der Westfalenauswahl ein augenzwinkerndes „Benimm dich!" mit auf den Weg. Und wie wenig die mündigen Spieler von heute auf ihre Übungsleiter hören, zeigte sich nur weitere zwei Minuten später. Eine butterweiche Flanke Westmeyers fand dann nämlich den Mann mit dem schönsten Nachnamen Borussias, Serhat Kot. Gegen dessen platzierten Kopfball war jetzt endlich Knabe auch mal machtlos. 3:1. Die Entscheidung in Brackel. Dass mit dem Schlusspfiff auch noch Westmeyer freistehend an Knabe scheiterte, war dann nicht mehr der Rede wert und rundete die Geschichten zu dieser Partie nur noch ab.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten bot die Elf von Hannes Wolf letztlich noch eine souveräne Leistung, wenngleich mindestens noch einmal so viele Tore hätten fallen müssen. Mit etwas mehr Konzentration im Abschluss sowie einem etwas schwächeren Torwart auf der Gegenseite geht im Jugendfußball so eine Partie dann nämlich auch gerne mal zweistellig zu Ende. Die erste Auswärtshürde steht dann am kommenden Samstagvormittag an, wenn man auf der Bezirkssportanlage Mitte in Essen beim dortigen RWE anzutreten hat.

Daten zum Spiel

Die Mannschaften betreten den Platz
BVB (4-3-3): Reckert – Passlack, El-Bouazzati, Middrup, Schumacher – Sauerland, Kot (78. Sahin), Burnic – Arweiler (72. Westmeyer), Alici (77. Yerli), Sakar (56. Erhardt)


Tore: 0:1 Born (11., Vorarbeit El-Bouazzati), 1:1 Alici (15., Burnic), 2:1 Alici (38., Sakar), 3:1 Kot (74., Westmeyer)

SR: Busse (Leichlingen)

Gelbe Karten für den BVB: Fehlanzeige

Chancen: 12:1

Ecken: 11:0

Bes. Vorkommnis: Knabe (SCP) hält Foulelfmeter von El-Bouazzati (52., Aluc an Arweiler)

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