Warmlaufen

Laaaangweilig

30.11.2012, 20:36 Uhr von:  Redaktion

Zum vierten Mal in diesem Jahr trifft der BVB auf den zukünftigen Meister aus München. Langeweile macht sich allmählich breit. Selbst den Medien fällt es immer schwerer diese Partie künstlich zu etwas Besonderem zu sterilisieren. Erst traf man in diesem Jahr in der Liga aufeinander, dann im Pokal und, um das ganze dann noch irgendwie zu vermarkten, nannte man das dritte Spiel Super-Cup. Jetzt nennt man es wieder Bundesliga. Hoffen wir, dass im Jahr 2013 dieses Aufeinandertreffen nicht Champions-League genannt wird - wäre doch richtig langweilig.

Selbst Mathias Sammer, der sonst immer enthusiastisch und optimistisch wirkende Sportdirektor des FC Bayern gähnt in die Mikrofone und spricht davon, dass die Euphorie auf dieses Spiel nicht greifbar ist, und ergänzt in einem Beisatz, dass die Euphorie auch dazu führen kann, dass man den ein oder anderen wichtigen Inhalt vergisst. Inhaltlich glaubt man beim FCB nicht daran, dass man gegen Dortmund verlieren könnte, denn schließlich hat man einen Plan. Man spielt einfach besser als in den letzten vier Bundesliga-Begegnungen gegen den BVB. Freundliche Begrüßungen und Ankündigungen aus München vor dem Spiel über die Medien, die von Respekt und Achtung in den letzten Jahren nur so strotzten, blieben vor dem Aufeinandertreffen dieses Mal aus. Vermutlich haben sich beide Mannschaften einfach in den letzten Monaten zu häufig gesehen, mit dem Resultat, dass man sich jetzt nichts mehr zu erzählen hat. Kein seltenes Beziehungsproblem. Enttäuscht dürften viele Dortmunder sein, dass Arjen Robben noch einen gewaltigen Trainingsrückstand im Elfmeterschießen hat und leider, neben Luis Gusatvo, beim Spiel nicht dabei sein kann. Ansonsten können die Bayern auf die deutsche Nationalmannschaft und die besten Spieler Europas zurückgreifen.

„Wir fahren trotzdem mal hin“

Trotz der schlechten Wettervorhersagen, es sind Minustemperaturen vorhergesagt, trotz des Weihnachtstresses mit der Familie will Jürgen Klopp dennoch die Reise nach München antreten. Ganz nebenbei läuft der BVB auch noch Gefahr, in München ein Debakel zu erleben. Dass die Mannschaft dennoch die lange Reise Richtung Süden antreten möchte, ist ihr sicherlich hoch anzurechnen. Dennoch sollte sie ihr Handeln einmal kritisch reflektieren: Aus ökonomischer und ökologischer Sicht ist es absolut absurd für einen langweiligen Kick, den niemand wirklich sehen möchte, nach München zu reisen. Besser könnte man die Reisekosten in Weihnachtgeschenke investieren und/oder als Mannschaft gemeinsam den Abend vor dem Fernseher verbringen und die große Show zur Eröffnung der Weihnachtsmärkte in der ARD gucken. Bei der Sendung ist Action vorprogrammiert und vielleicht zeigt man dort auch den Weihnachtsmarkt in München. Dass ein Mats Hummels seine Verwandten und Freunde in München besuchen möchte - schön und gut, aber muss deswegen gleich der ganze Verein dafür eingespannt werden? Auch die Ausrede von Jürgen Klopp: „Wir haben nichts anderes vor“ zeugt weniger von Mut sondern vielmehr davon, dass er scheinbar keine Freunde hat, mit denen er einen Samstagabend verbringen kann. Statt sich nur auf dem grünen Rasen herumzutreiben und sich mit Halbwüchsigen abzugeben, hätte er sich ein wenig intensiver um seine sozialen Kontakte kümmern sollen.

Immerhin verweigert ihm kein Borusse die Gefolgschaft und die ganze Mannschaft hat sich bereit erklärt ein paar Runden bei Eiseskälte über den Rasen der Allianz Arena zu traben. Auch die Spieler, die keine Lust auf die “längste Theken Mannschaft“ aus Düsseldorf hatten - auch die, die nicht gespielt haben, - haben sich bei der Reiseleitung angemeldet und sind einsatzbereit. Lediglich Gündogan konnte sich noch nicht zu einem klaren Bekenntnis durchringen.

Ohne Stimme keine Stimmung- Vorbild Bayern

Auch beim unspektakulärsten Kick des Jahres geht die Aktion „Ohne Stimme keine Stimmung“ weiter. An dieser Stelle muss man den Bayern Fans einmal ein ganz großes Lob aussprechen. Beginnen die Fans der anderen Bundesligisten erst seit dem 14. Spieltag mit dem Stimmungsstreik, führt man diesen in München schon seit Jahren und das sogar über 90 Minuten. Hut ab vor dem Münchener Anhang!

So könnten sie Spielen:

FCB: Neuer - Lahm, Dante, Badstuber, Alaba - Javi Martinez, Schweinsteiger - Müller, Kroos, Ribery -Mandzukic


BVB: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - S. Bender, Kehl - Blaszczykowski, M. Götze, Reus- Lewandowski

Schiedsrichter: Peter Gagelmann (leitete dasPokalfinale 2012 in Berlin)

christoph, 29.12.2012

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