Helden in schwatzgelb

Mitch Langerak - Eine zuverlässige Nummer zwei

23.08.2012, 10:18 Uhr von:  Wiggy
Der entscheidene Wechsel im DFB-Pokalendspiel

Nicht wenige dachten zu diesem Zeitpunkt, dass der Druck eines solchen Endspiels dem in Deutschland noch relativ unerfahrenen Goalie wohl vielleicht etwas zu hoch sein dürfte. Doch Mitch lehrte uns eines Besseren.

Auch wenn er an diesem einen Tag auf Grund der glänzend aufgelegten "Abteilung Attacke" nicht der Mann des Spieles werden durfte, so zeigte er, wie zuverlässig und wertvoll unsere Nummer zwei aus down under ist. Mit australischer Coolness und keinem Anzeichen von Nervosität hütete er den Kasten und strahlte vor allen Dingen jene Ruhe aus, die sich ein Verteidiger von seinem Torwart wünscht. Haarig wurde es dabei nur einmal, als Langerak bei einem der seltenen Konter durch die Roten seinen Kasten mehr als notwendig verließ. Machte er bis zu diesem Zeitpunkt eine abgeklärte Figur, so war es vor allen Dingen Hummels und Gomez' Unvermögen zu verdanken, dass diesem Klärungsversuch, der wahrscheinlich per Kopf geschehen sollte, kein Tor entsprang. In Redaktionskreisen sollte dieser eine Ausflug später den Titel des typischen Mitch-Langerak-Blackout pro Spiel bekommen. Doch wer dachte, dass Langerak sich davon verunsichern ließe? Weit gefehlt. Bis auf einen Gegentreffer durch Ribery, für den er wahrlich nichts konnte, gab es nichts weiteres negatives zu berichten.

Gegen Kaiserslautern durfte Mitch ebenfalls ran
Viele Spiele hat Langerak in dieser Saison nicht gemacht, wenngleich er eine Steigerung von einem (gegen die Bayern) zu vier Spielen gegenüber der vorigen Meistersaison bekam. In Hamburg, zum Rückrundenstart, hatte sich Weidenfeller verletzt, weshalb Mister Zuverlässig sein Können auch in der Bundesliga unter Beweis stellen durfte. Es mag dabei subjektiv betrachtet sein, aber es scheint so, als dass die Abwehrreihe vor ihm in Spielen, wo er eingesetzt wird, stets nochmals eine Schippe drauflegt, was mit daran liegt, dass auch er seine Mitspieler wie ein 34-jähriger Stammtorhüter kommandiert. Gegen Dresden im DFB-Pokal hielt er dabei den Kasten komplett sauber.


Man kann froh sein, einen solchen Goalkeeper in der Hinterhand zu haben, sollte sich unsere etatmäßige Nummer 1, Roman Weidenfeller, einmal verletzen. Mitch Langerak verkörpert durchaus das geforderte Bundesligaformat, was einige ja zu bezweifeln wissen. Dazu ist er mit 23 Jahren längst nicht am Zenit seines Könnens angelangt. Stark auf der Linie ist er bereits jetzt. Verbesserungswürdig ist lediglich seine Strafraumbeherrschung, was ja bekanntlich seit Jahren ein anerkanntes Dortmunder Torwartproblem ist, sowie seine gelegentliche Unsicherheit im Spiel, die bisher zu einem Gegentor in Hamburg geführt hat. Ansonsten ist er schon jetzt ein großartiger Keeper, den man ohne Probleme in das sprichwörtliche "kalte Wasser" werfen kann. Ein cooler Typ und definitiv ein Held der Saison 2011/2012.

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