Rostock - Die Stadt und das Ostsee-Stadion
Stadt
Rostock ging aus einer Siedlung der Wenden hervor, die im 12. Jahrhundert zur Stadt erweitert wurde. 1229 wurde diese Hauptort des Fürstentums Rostock. Im 14. und 15. Jahrhundert war die Stadt eines der wichtigsten Mitglieder der Hanse. Mit dem Dreißigjährigen Krieg verlor Rostock an wirtschaftlicher Bedeutung. Im 2. Weltkrieg wurden große Teile der Stadt durch Bombenangriffe stark beschädigt. Von 1952 bis 1990 war die Stadt Hauptstadt des DDR-Bezirks Rostock. 1960 wurde der Hafen der Stadt zum Überseehafen ausgebaut. Nach der politischen Wende 1989 wurde Rostock im Jahre 1990 wieder zur Hansestadt Rostock. Die Einwohnerzahl beträgt zur Zeit etwa 204000.
Sehenswürdigkeiten
Rostock hat einen der wichtigsten Seehäfen der Ostsee und hat mit der Universität einer der ältesten in Norddeutschlands. Diese existiert seit 1419. Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die Marienkirche im Stil der Backsteingotik, begonnen 1398, mit einer astronomischen Uhr von 1472 und die Kirche des Heiligen Kreuzes aus dem 14. Jahrhundert. Das gotische Rathaus stammt ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert. Zum Bummeln lädt die Innenstadt ein, in welcher sich besonders die Kröpeliner Str. mit ihrer Fussgängerzone hervorhebt.
Dort wo das kleine Flüsschen Warnow direkt in die Ostsee mündet, erstreckt sich an einer Küstenlänge von 18 Kilometern das Seebad Warnemünde, Diedrichshagen, Hohe Düne und Markgrafenheide, die wohl schönsten Stadtteile Rostocks. Naturbelassene Steilküste und Strände, der Küstenwald mit seinem gesunden Klimamix und die Rostocker Heide bieten hervorragende Möglichkeiten für Erholung und Entspannung. Es ist unbestritten, dass Warnemünde einer der schönsten traditionellen deutschen Badeorte der Ostseeküste ist. Warnemünde kann auf eine 800jährige Geschichte und eine 160- jährige Entwicklung als Badeort zurückblicken.
Nicht nur die kilometerlangen weißen Strände und romantischen Fischerhäuser, sondern auch der idyllische Alte Strom mit seinen Seglern, Ausflugsschiffen und Fischern, die vor ihren Kuttern den Fang verkaufen, geben Warnemünde den einzigartigen Reiz, dem Ort das "gewisse Etwas". Neben den reizvollen kleinen Boutiquen und Fischerkneipen, zieht den Besucher auch die große Seeschifffahrt magisch an. Das Aus- und Einlaufen von großen Luxuslinern, Großseglern, Fähr- und Frachtschiffen kann ganz nah, direkt von der Warnemünder Mole aus, von allen Besuchern verfolgt werden.
Im In- und Ausland wird das Warnemünder Segelrevier geschätzt. Es zählt zu den beliebtesten Regattarevieren in Europa. Ein jährlicher Höhepunkt ist die Hanse-Sail im August, ein Treffen vieler Großsegler aus aller Welt. Die traditionelle Seglerparade vor der Küste Warnemündes kann sehr gut von der Seeterrasse des Ausflugsziels Wilhelmshöhe verfolgt werden.
Der 37 Meter hohe Leuchtturm an der Einfahrt zum Alten Strom wurde von 1987 bis 1898 gebaut, als der Alte Strom noch die Einfahrt zum 12 km landeinwärts gelegenen Stadthafen war. Die Kennung ist bei normalem Wetter bis 31 km weit sichtbar. Der rund Teepavillon entstand 1928 und brannte 1945 ab. Der Leuchtturm ist heute im Sommer noch zu Besichtigen.
In Warnemünde bestimmt seit 1883 der Strandkorb wesentlich das Bild des Warnemünder Strand im Sommer. Der Rostocker Korbmacher W. Bartelmann hatte denn Einfall , da es oft kühl und windig war und empfahl den Badegästen sein Produkt an 14. Juni 1883 im "Allgemeinen Rostocker Anzeiger" als Schutz gegen Sonne und Wind. Der Rostocker Korbmacher Johann Falck baute 1910 den ersten zweiteiligen Liegekorb, wie er im Prinzip heute noch üblich und verbreitet ist.
Stadion
Zu Beginn des Jahres 1950 machten sich Aufbauhelfer an die Errichtung eines Fussballstadions in Rostock. Als es am 27. Juni 1954 fertig gestellt war, fasste es 30.000 Leute. Es wurde mit einem Länderspiel gegen Polen am 26. September 1954 das erste Mal ausverkauft und seit dem 14. November trägt der FC Hansa Rostock (damals noch unter der Bezeichnung SC Empor Rostock) seine Heimspiele aus. Es hatte eine überdachte Tribüne und eine Laufbahn, denn es wurde dann auch als Leichtathletik-Stadion genutzt. Bis zum Neubau im Jahr 2000 tat sich an dem Stadion nicht mehr viel.
Fassungsvermögen:
24.500 Plätze (3.000 überdacht)
davon 3000 Stehplätze
Baujahr: 1954
Der Neubau des inzwischen fertiggestellten Ostseestadions hat am 17.2.2000 begonnen. Zuerst wurde die Nordkurve inkl. dem Marathontor abgerissen, um dort den ersten Teil des neuen, voll überdachten Stadions zu errichten. Nach und nach wurden dann die anderen Stadionseiten gegen neue Tribünen getauscht, so dass der Verein jetzt ein modernes Fussballstadion ohne Laufbahn besitzt. An der Südseite ist eine 180° schwenkbare Videowand angebracht, so dass bei Bedarf die daheimgebliebenen Fans auf der Südtribüne die Spiele ihres FC mitverfolgen können.
Der Neubau kostete 55 Millionen Mark, welche durch den Vermarktungspartner DSR innerhalb kürzester Zeit wieder reingeholt werden sollen. Dazu wurde ein in der Bundesliga bisher einmaliges Konzept namens „Product Pack“ entwickelt, wonach die hohen Mauern mit 14x3 Meter grossen Werbetafeln bestückt werden. Die Osttribüne wird vorerst werbefrei bleiben und kann so als Bannerplatz genutzt werden.
Die Stehplatzblöcke für die Heimfans befinden sich in der Nordost- und der Nordwestecke des Stadions, während die Gästefans in der Südostecke untergebracht sind. Auch in der Südwestecke befinden sich seit dieser Saison supportwillige Heimfans. Ihnen geht es um den bedingungslosen Support des FC und darum, nicht immer die gleichen Lieder zu singen. Sie wollen sich jedoch dadurch nicht abgrenzen, sondern eher versuchen, auch die Süd- und Westtribüne in die Gesänge miteinbeziehen zu können.
Daten zum Stadion:
Fertigstellung: |
27.07.2001 |
Eigentümer: |
FC Hansa Rostock e.V. |
Bauzeit: |
Februar 2000 – August 2001 |
Baukosten: |
55.000.000 DM |
Fassungsvermögen: |
30.000 (national) – davon 10.000 Stehplätze 25.000 (international) – alles Sitzplätze |
Preise:
Block |
Tageskarte |
Jahreskarte |
01, 01A, 02, 02A, 08, 08A, 09, 09A, 19, 19A, 20, 20A |
15,- DM |
210,- DM |
Ermäßigt für Schüler/Studenten/Schwerbeschädigte |
10,- DM |
140,- DM |
21, 21A, 22, 22A, 24, 24A, 25, 25A, 26, 26A, 27, 27A |
25,- DM |
350,- DM |
03, 03A, 04, 04A, 06, 06A, 07, 07A, 23, 23A |
30,- DM |
420,- DM |
05, 05A |
35,- DM |
490,- DM |
10, 10A, 11, 11A, 12, 16, 17, 17A, 18, 18A |
45,- DM |
630,- DM |
12A, 13, 13A, 14, 14A, 15, 15A, 16A |
55,- DM |
770,- DM |
28, 29, 35, 36 |
60,- DM |
840,- DM |
30, 31, 32, 33, 34 |
70,- DM |
980,- DM |
Rollstuhlfahrer |
10,- DM |
140,- DM |
Weitere Ermäßigungen für Familien und Schwerbehinderte möglich. |
Kartenvorverkauf:
FC Hansa Fan-Shop
Breite Straße 12-15
18055 Rostock
Telefon: (0381) 2 11 90
Telefax: (0381) 2 13 06
Anreise:
PKW:
... aus Richtung Wismar (Landstrasse!) von der B 105 kommend am Schutower Kreuz rechts in Richtung Zoo fahren - dann links in Rennbahnallee biegen und über Trotzenburger Weg rechts in die Kopernikusstr oder besser: dort die zahlreichen Parkmöglichkeiten nutzen. Von dort sind es nur 5 bis 10 Minuten Fußweg zum Stadion.
... aus Richtung Lübeck/Wismar (Autobahn A20): an der Ausfahrt Rostock West die Autobahn verlassen - über Kritzmow nach Rostock fahren - von der Satower Straße links in die Rennbahnallee biegen – ab Zoo siehe oben
... aus Richtung Berlin: von der A 19 am AK Rostock auf die A 20 Richtung Lübeck wechseln - an der Ausfahrt Rostock West die Autobahn verlassen – ab hier siehe aus Richtung Lübeck
... aus Richtung Stralsund der B105 bis zum Holbeinplatz folgen - dann links in die Karl-Marx-Straße biegen - weiter rechts in die Schillingallee - dann rechts in die Kopernikusstraße
Öffentlich:
...mit der S-Bahn: vom Hbf Rostock in Richtung Warnemünde bis zum Haltepunkt Holbeinplatz fahren. Über die Hans-Sachs-Allee in Richtung Ostseestadion laufen (ca. 10 Minuten Fußweg)
... mit der Strassenbahn: mit der Linie 11 Richtung Neuer Friedhof fahren - am Zoo aussteigen - über Rennbahnallee und Trotzenburger Weg rechts in die Kopernikusstraße zum Stadion laufen (ca. 12 min Fussweg) oder die Linien 1, 4, 12 benutzen - am Holbeinplatz aussteigen - über die Hans-Sachs-Allee in Richtung Stadion laufen (ca. 8 min Fußweg)
...mit dem Bus: mit den Linien 24, 25 oder 28 in Richtung Reutershagen bzw. Westfriedhof fahren und an der Haltestelle Ostseestadion aussteigen.
...Gästefans:
PKW: rein nach Rostock wie oben, am besten am Zoo parken und dann über Satower Str oder Rennbahnalle durch den Wald zum Gästeblock oder nähe ZOB am Hauptbahnhof parken und dann wie unter „öffentlich“ beschrieben ist
Öffentlich: Tipp: Eintrittskarte gilt als Fahrkarte 3 h vor und nach dem Spiel
Strassenbahn: Linie 11 Richtung Neuer Friedhof, am „Platz der Jugend“ oder „Dr. Lorenz Weg“ aussteigen, durch den Wald Richtung Eishalle, dort ist auch gleich der Eingang zum Gästeblock. (5 Min)
Bus: Nur 24, 25 oder 28 vom ZOB Richtung Ostseestadion, hält direkt vorm Haupteingang des Ostseestadions, dann links am Stadion vorbei, dort ist der Gästeeingang; oder vom ZOB, mit 39/89 beim Zoo aussteigen und durchlaufen (Vorteil, man kommt am Rostocker Fanprojekt vorbei und kann noch ein wenig klönen und nen Pils trinken)
Linienplan unter http://www.rsag-online.de/fahrplan/linienplan.html
Fans + Anlaufpunkte vor und nach dem Spiel
Die Fanszene in Rostock hat sich in den letzten Jahren recht positiv entwickelt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten Anfang der 90er Jahre begann ein Selbstreinigungsprozess, der inzwischen abgeschlossen ist. So berichten immer wieder Fans anderer Vereine, dass sie positiv überrascht sind, wenn sie die Szene mit der von vor 3-4 Jahren vergleichen.
Wer als Gästefan kommt und vor dem Spiel noch ein Bierchen unter Fussballfans trinken möchte, kann ruhig im nahegelegenen Fanprojekthaus vorbeischauen (wir beissen nicht!) – vorausgesetzt, er verhält sich so, wie man es von erwachsenen Menschen erwarten darf. Die einzigen Schlichtungen, die notwendig sind, beziehen sich irgendwie immer nur auf die Höhe der Niederlage für den Gastverein. Auch nach dem Spiel treffen sich dort die Hansafans um noch ein zwei Bierchen und drei Sätze zum Spiel den Besitzer wechseln zu lassen.
Wer dagegen wirklich zeitig in Rostock ist, und noch etlich Stunden rumkriegen muß, dem bleiben als Alternativen der Strand in Warnemünde, mit der S- Bahn ab Hauptbahnhof oder mit dem Auto über die Stadtautobahn zu erreichen, der Stadthafen und ein Rundgang durch das Zentrum (Kröpeliner + Lange Strasse, mit Hansa Fanshop in der Breiten Strasse) und erste Wahl natürlich ein Bummel durch die KTV (Kröpeliner Tor Vorstadt). Hier hat sich mittlerweile eine rege Kneipenszene etabliert, in der sich vormittags z.B. lecker brunchen, und abends bummeln läßt. Und die ehrwürdigen Mauern der Rostocker Brauerei lassen ahnen - es gibt auch Getränke! Auch wenn die Kneipchen vor den Spielen wahrscheinlich noch nicht so üppig geöffnet haben, zu finden ist immer was für jeden Geschmack. Nur schnell einige Hausnummern: Pleitegeier, PillePalle, Warmbad, Leo, Cafe Zentral, Hannibal und das Büdchen 'Iss Was' am Ulmenmarkt für die Selbstversorger nicht zu vergessen. Für Freunde des englischen Fussballs und des schottischen Whisky empfiehlt sich ein Blick in das neu eröffnete Getränkekombinat am Doberaner Platz neben dem Theater des Friedens.
Nach dem Spiel ist die Auswahl in der KTV natürlich größer, hinzu kommt das am Stadthafen liegende MAU als Rostocks Konzert und Veranstaltungsort Nummer 1, wenn gerade kein Techno-, Punk-, Metall- oder Ska-Konzert stattfindet, hat zumindestens die angeschlossene Kneipe DIETER ein paar Getränke zu passender Musik zu bieten, und man kann einen entspannten, tröstlichen Blick auf das maritime Treiben an und auf der Warnow werfen. Auch die zwei Studentenclubs Meli und LT dürften nach dem Spiel auf sein und die durstigen Kehlen mit Bier im Barbetrieb versorgen.
Ein kleiner Hinweis für die Gästefans noch zum Schluss: Verhaltet euch am besten so, wie man sich in jeder Fussballstadt verhält, und schon passiert euch nichts. Denn wir sind auch nur Fussballfans.
geschrieben vom Südschwede