Heimschwache Mainzer gegen Auswärtsschwache Borussen Mainz, wie es singt und kracht
Verkehrte Welt beim Heimspiel des 1. FSV Mainz 05 gegen den BVB. In der aktuellen Auswärtstabelle stehen unsere Borussen mit einem Punkt auf dem Relegationsplatz. Wird das Spiel in Mainz zum GameChanger?
Die Mainzer haben in dieser Saison in vier Auswärtsspielen acht Punkte geholt und bewegen sich damit im Vorderfeld der Auswärtstabelle. Egal ob im Bruchwegstadion, der Coface Arena, der Opel Arena oder der Mewa Arena. Zu Hause sieht die Bilanz der „Meenzer Bube“ deutlich magerer aus. Drei Niederlagen stehen zwei Remis gegenüber. Da kommt der BVB gerade recht, um diese Bilanz ein wenig aufzupolieren.
Was erwartet uns also an einem Samstag kurz vor dem Elften im Elften, wenn in Köln die ersten Karnevalskracher gezündet und auf dem Mainzer Schillerplatz das närrische Grundgesetz verkündet wird?
Heinrich Böll hat einmal eine Anekdote geschrieben, die in dem Buch „Der kluge Fischer“ von Emile Bravo illustriert wurde. Es ist für Kinder ab fünf Jahren geeignet und im Hanser Verlag erschienen. Die journalistische Freiheit möge es erlauben, diese Geschichte mit schwarzem und gelbem Stift ein wenig abzuwandeln.
Ein Borusse döst in der Sonne auf dem Rasen, als er von einem aufdringlichen Mainzer geweckt wird. Der Mainzer wundert sich, dass der Borusse nicht losrennt, um Tore zu schießen. Er habe gegen Celtic genug Tore geschossen, erklärt der Borusse, und auswärts mache ihm das keinen Spaß. Der Mainzer wundert sich wieder und beginnt darüber nachzudenken, was alles passieren könnte, wenn der Borusse auch auswärts Tore schießen würde......
..... Dies würde materiellen Reichtum bedeuten und er würde sich freier fühlen. Auch sein Verein könnte davon profitieren. Der Borusse überlegte kurz und sah vor seinem geistigen Auge seine Mitspieler und einen nachdenklichen Trainer Nuri Sahin. Mit einem Augenzwinkern antwortete er dem heimatlosen Mainzer, dass materieller Reichtum allein nicht zur Freiheit führe. Allerdings gab er dem „Meenzer Bub“ recht, dass es schöner und auch glücklicher wäre, auswärts mehr Tore zu schießen und erfolgreicher zu sein. Er ging in den Schatten, weckte Maxi Beier und Serhou Guirassy. Die drei schnürten ihre Fußballschuhe und schossen die Mainzer aus ihrer Arena.
Danach ging es zu den treuesten Fans der Liga und alle feierten ausgelassen. Die Hausherren aber zogen sich nachdenklich zurück und schauten neidisch auf den Borussen und seine Fans. Abschließend sei mir der Hinweis erlaubt, dass Parallelen zu der Anekdote von Heinrich Böll rein zufällig und nicht beabsichtigt sind. Wer mehr über den klugen Fischer lesen möchte, kann das Kinderbuch im Buchhandel, beim Hanser Verlag und bei der Heinrich-Böll-Stiftung bestellen. Auch bei Amazon* ist das Buch erhältlich.
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