Dinamo Zagreb gegen den BVB Ein unbeschriebenes Blatt
Schaut man in die Statistik, steht es unentschieden. Der BVB und Dinamo Zagreb sind noch nie in einem internationalen Wettbewerb aufeinander getroffen. Die Reform der Champions League macht das Unmögliche möglich.
Auch in unserem Archiv herrscht gähnende Leere, bis auf einen Reisebericht von Daniel Mertens mit dem Titel "Last Christmas" in Zagreb aus dem Jahr 2014. Damals spielte Dinamo Zagreb in der Europa League gegen Celtic Glasgow und gewann am Ende mit 4:3 im altehrwürdigen Maksimir-Stadion. Erst am 6. Spieltag der Champions League 2024/2025 am 10.12.2024 treffen die beiden Mannschaften in der kroatischen Hauptstadt wieder aufeinander. Zuvor steht noch die Aufgabe gegen den BVB an. Irgendwie passt das in die heutige Zeit und rundet unseren Vorbericht zum Spiel der Borussen gegen „The Bhoys“ ab.
Nach der Klatsche gegen die Bayern hat sich die Mannschaft von Trainer Nenad Bjelca stabilisiert. Bjelca kehrte nach viereinhalb Jahren und einem kurzen Engagement bei Union Berlin zu seinem alten Verein zurück. Nach der Auftaktniederlage folgten ein Unentschieden gegen AS Monaco, ein Sieg bei RB Salzburg und schließlich ein Sieg beim slowakischen Rekordmeister Slovan Bratislava. In der aktuellen Champions-League-Tabelle liegt Zagreb mit sieben Punkten zwei Zähler hinter dem BVB auf Rang 16, einen Platz vor den Bayern. Das kann sich natürlich am Dienstagabend noch ändern.
Die Personalsituation bei den Borussen hat sich inzwischen etwas entspannt.
Ich bin sehr froh, dass ich wieder Entscheidungen treffen kann. Vorher musste ich bis elf zählen und dann aufstellen.
Dies zeigte sich bereits im Spiel gegen den SC Freiburg. Völlig verdient gab es im sechsten Heimspiel in der Liga den sechsten Sieg und mit 18 Punkten den ersten Platz in der Heimtabelle. Lars Ricken formulierte es auf der Mitgliederversammlung aber ganz im Sinne der Fans, als er sagte, dass es an der Zeit sei, nach einem Auswärtsspiel auch einmal mit einem Gefühl des Jubels nach Dortmund zurückzukehren. Jubeln konnten die Fans des BVB schon einmal auf der Mitgliederversammlung. Mit großer Mehrheit wurde den Anträgen von Wilfried Harthan und der Initiative "ballspiel.vereint! zugestimmt. Das Sponsoring von Rheinmetall ist mit den Grundwerten des Vereins nicht vereinbar und soll schnellstmöglich beendet werden. Gleichzeitig soll der BVB Mitgliedern rechtsextremer Parteien keine Plattform bieten. Die absolute Mehrheit bei beiden Abstimmungen nach einer sachlich geführten Diskussion wurde im Saal mit großem Beifall aufgenommen.
Mit großem Beifall wollen die mitgereisten Fans in Zagreb gerne auch unsere Mannschaft nach dem Spiel feiern. Setzen wir alle dem Auswärtsfluch ein Ende. Doch egal wie das Spiel ausgeht, eines hat die Mitgliederversammlung gezeigt: Borussia verbindet, in guten wie in schlechten Zeiten. Nur der BVB!