Warmlaufen

Der BVB im Viertelfinale der Champions League Die Hoffnung auf eine Wembley-Traumabewältigung…

09.04.2024, 20:55 Uhr von:  Ida
Der Dortmunder Fanblock beim CL-Finale 2013

…sie lebt. Als ich 2013 irgendwann nach 23 Uhr auf das Spielfeld blickte und einer Mannschaft dabei zuschaute, den Pokal in die Luft zu strecken, den man sich nach einer unfassbar emotionalen und euphorischen Champions League Saison so sehr gewünscht hatte, tat das weh. 240 Euro hat mein Ticket damals gekostet. Das war der Originalpreis. In der ganzen Euphorie haben wir damals bei der Ticketbewerbung so ziemlich jede Preiskategorie angekreuzt, in der Hoffnung, irgendwie an Finalkarten zu kommen. Irgendwann kam dann der erlösende Anruf meines Bruders: "Ida, ich habe Karten!"

Ich bin in den 90ern durch meinen Papa zum Fußball gekommen. Seit 1996 verging nahezu kein Wochenende, an dem ich nicht im Stadion war. Die Jahre 2011-2013 zählten dabei sicherlich zu den schönsten Jahren und die Champions League Saison 2013 bildete nach 2011 ein ganz neues Highlight. Egal ob Manchester oder Madrid- auf den Auswärtsfahrten jagte ein Hoch das Nächste und die Heimspiele standen dem in nichts nach. Dass das Finale ausgerechnet in Wembley sein sollte, war für mich ganz logisch- London ist schon immer meine absolute Lieblingsstadt gewesen. Es passte einfach alles. Die Saison, das Team (mit Ausnahmen), die Stadt. Auf den Spuren des verlorenen Henkelpotts. In London sollte er wieder in unseren Händen sein. Das stand für mich einfach nicht zur Diskussion. Und dann kam alles anders.

Kaum einer in unserer Redaktion hat bei der Auslosung zum Achtelfinale großartig an ein Weiterkommen geglaubt. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass unser Verein in der Bundesliga nicht gerade ein Feuerwerk an Spielfreude und Spielwitz zündete und man nach den Spielen häufig mit der eigenen Ernüchterung klarkommen musste. Weniger sexy war die Devise. Klar. Aber so unsexy? Doch das Absurde ist eingetroffen: unser Ballspielverein zählt plötzlich zu den besten acht Teams Europa und auf einmal blitzten da die kleinen Hoffnungsschimmer auf. In meiner Euphorie googelte ich also den Finalort der jetzigen Champions League Saison und da stand es, schwarz auf weiß: Wembley. Ein Blick in die Redaktionsgruppe und die ersten witzelten schon darüber, pro forma ein Hostelzimmer zu buchen. Andere taten das einfach. Auch ich ertappte mich dabei, den Kalender zu checken, mit Freude festzustellen, dass es sich um ein Feiertagswochenende handelte und dann eine bekannte Hotel-Suchmaschine anzuschmeissen. Man wird ja nochmal träumen dürfen. Die Idee die Artikel genauso zu verteilen wie 2013 und den Final-VB zu verändern, scheiterte leider an Veränderungen innerhalb der Redaktion, deshalb müsst Ihr jetzt gerade meinen Senf lesen, aber wir wollen ja auch eine andere Geschichte schreiben. Eine neue. Eine positive. Ein wenig Traumabewältigung.

Die erste Hürde hierfür gilt es in Madrid zu bewältigen. Eine spanische Mannschaft im Viertelfinale also. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Atletico wird sicherlich kein einfacher Gegner, aber es hätte uns bei den Möglichkeiten durchaus schlechter treffen können. Machen wir also das Beste draus und fangen an, an ein kleines Wunder zu glauben. Ein paar Hotelzimmer sind immerhin bei mir unter Favoriten gespeichert…

Mögliche Aufstellungen können auf den bekannten Sportseiten nachgelesen werden.

Bild der Anzeigetafel vom 4:0 Heimsieg gegen Madrid in der CL-Saison 2018/2019.
Weghauen!

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