Der BVB im Viertelfinale der Champions League Die Hoffnung auf eine Wembley-Traumabewältigung…
…sie lebt. Als ich 2013 irgendwann nach 23 Uhr auf das Spielfeld blickte und einer Mannschaft dabei zuschaute, den Pokal in die Luft zu strecken, den man sich nach einer unfassbar emotionalen und euphorischen Champions League Saison so sehr gewünscht hatte, tat das weh. 240 Euro hat mein Ticket damals gekostet. Das war der Originalpreis. In der ganzen Euphorie haben wir damals bei der Ticketbewerbung so ziemlich jede Preiskategorie angekreuzt, in der Hoffnung, irgendwie an Finalkarten zu kommen. Irgendwann kam dann der erlösende Anruf meines Bruders: "Ida, ich habe Karten!"
Ich bin in den 90ern
durch meinen Papa zum Fußball gekommen. Seit 1996 verging nahezu
kein Wochenende, an dem ich nicht im Stadion war. Die Jahre 2011-2013
zählten dabei sicherlich zu den schönsten Jahren und die Champions
League Saison 2013 bildete nach 2011 ein ganz neues Highlight. Egal
ob Manchester oder Madrid- auf den Auswärtsfahrten jagte ein Hoch
das Nächste und die Heimspiele standen dem in nichts nach. Dass das
Finale ausgerechnet in Wembley sein sollte, war für mich ganz
logisch- London ist schon immer meine absolute Lieblingsstadt
gewesen. Es passte einfach alles. Die Saison, das Team (mit
Ausnahmen), die Stadt. Auf den Spuren des verlorenen Henkelpotts. In
London sollte er wieder in unseren Händen sein. Das stand für mich
einfach nicht zur Diskussion. Und dann kam alles anders.
Kaum einer in
unserer Redaktion hat bei der Auslosung zum Achtelfinale großartig
an ein Weiterkommen geglaubt. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass
unser Verein in der Bundesliga nicht gerade ein Feuerwerk an
Spielfreude und Spielwitz zündete und man nach den Spielen häufig
mit der eigenen Ernüchterung klarkommen musste. Weniger sexy war die
Devise. Klar. Aber so unsexy? Doch das Absurde ist eingetroffen:
unser Ballspielverein zählt plötzlich zu den besten acht Teams
Europa und auf einmal blitzten da die kleinen Hoffnungsschimmer auf.
In meiner Euphorie googelte ich also den Finalort der jetzigen
Champions League Saison und da stand es, schwarz auf weiß: Wembley.
Ein Blick in die Redaktionsgruppe und die ersten witzelten schon
darüber, pro forma ein Hostelzimmer zu buchen. Andere taten das
einfach. Auch ich ertappte mich dabei, den Kalender zu checken, mit
Freude festzustellen, dass es sich um ein Feiertagswochenende
handelte und dann eine bekannte Hotel-Suchmaschine anzuschmeissen.
Man wird ja nochmal träumen dürfen. Die Idee die Artikel genauso zu
verteilen wie 2013 und den Final-VB zu verändern, scheiterte leider
an Veränderungen innerhalb der Redaktion, deshalb müsst Ihr jetzt
gerade meinen Senf lesen, aber wir wollen ja auch eine andere
Geschichte schreiben. Eine neue. Eine positive. Ein wenig
Traumabewältigung.
Die erste Hürde hierfür gilt es in Madrid zu bewältigen. Eine spanische Mannschaft im Viertelfinale also. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Atletico wird sicherlich kein einfacher Gegner, aber es hätte uns bei den Möglichkeiten durchaus schlechter treffen können. Machen wir also das Beste draus und fangen an, an ein kleines Wunder zu glauben. Ein paar Hotelzimmer sind immerhin bei mir unter Favoriten gespeichert…
Mögliche
Aufstellungen können auf den bekannten Sportseiten nachgelesen
werden.