Warmlaufen

Die Chemie muss stimmen

29.01.2023, 14:30 Uhr von:  Seb
Reus trägt ein gelbes Trikot und kämpft gegen einen Leverkusener im blauen Trikot (Igitt) um den Ball
Meist hart umkämpft: Duelle gegen Leverkusen

Auch nach der Winterpause sucht Edin Terzic trotz sechs Punkten aus zwei Spielen noch nach der richtigen „Chemie“ im Team. Vielleicht hilft ja das Spiel gegen den Bayer-Konzern. Unser Vorbericht:

Ein Blick auf die letzten beiden Spiele zeigt, dass unser Chefchemiker Edin Terzic noch lange keine stabile Verbindung im Team gefunden hat. Vor allem defensiv sind immer noch einige Baustellen in seiner Formel enthalten. Manchmal brechen einzelne Komponenten auseinander, manchmal patzt die gesamte Verbindung. Nur die kleinste Druckerhöhung sorgt für eine Kettenreaktion, die bislang zu drei Gegentoren führte. Und damit sind wir eher noch gut bedient. Besonders hinten links ist unsere Viererkette momentan auf Grund der Zweikampfschwäche von Guerreiro ein häufiger Brandherd. Aber auch der Raum vor der Abwehr war nicht immer optimal abgesichert, wenn Bellingham seine Vorstöße ansetzte. Eine explosive Mischung, die in der Offensive wieder ausgeglichen werden musste.

Julian Brandt im gelben Trikot führt konzentriert den Ball
Julian Brandt - seit der Winterpause in guter Form

Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften. Wenn wir diese Devise zu Grunde legen, dann wäre das auf jeden Fall eine Erklärung, warum wir die letzten beiden Spiele gewonnen haben, aber in der Gesamtsaison noch etwas zu weit von der Spitze entfernt sind. Offensive gelingt es meist häufiger eine thermodynamische Reaktion in den Fanblöcken auszulösen als hinten etwas anbrennt. Nichtsdestotrotz bekommen wir große Probleme, wenn vorne Ladehemmungen auftreten. Die gab es in den letzten Spielen teilweise schon mit den eher glücklosen Adeyemi, Malen und Moukoko – um es mal positiv auszudrücken. Alle drei konnten in den beiden Spielen nach der Winterpause wenig Akzente setzen. Meist wurde es erst besser, als Bynoe-Gittens, Haller und Reyna eingewechselt wurden. Die drei letztgenannten kommen allerdings aus längeren Pausen zurück und sind noch nicht wieder bei 100%.

Adeyemi im Vorwärtsgang, sprintend mit dem Ball
Bislang noch nicht in gewünschter Form: Karim Adeyemi

Auf der anderen Seite präsentiert sich die Werkself, die lange Zeit im Periodensystem an zweiter Stelle stand und auch immer mal wieder begeisternden Fußball spielte. Ein Zustand, den man allerdings in den letzten Jahren immer häufiger vergeblich suchte. Ob das am fehlenden Element an 50+1. Stelle liegt? Man kann nur mutmaßen. Mit 24 Punkten nach 17 Spieltagen steht der Bayer-Konzern aktuell nur auf dem 9. Platz. Und mit 28 Gegentoren sah die Abwehr in den vergangenen Spielen sogar schlechter aus als die der Borussia. Trotzdem sind auch die Leverkusener mit sechs Punkten aus der Pause gekommen. Nimmt man die 2023er-Tabelle dürfen wir uns wohl auf ein Duell auf Augenhöhe freuen, bei dem der BVB am Ende hoffentlich die Nase vorne hat. Auch wenn Chemie am meisten Spaß macht, wenn es knallt: Heute gerne mal ohne das große Zittern.

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