Marco Reus verlängert beim BVB Der Spieler mit der Nummer 11
Gestern gab der BVB nach langem Hin und Her die Vertragsverlängerung von Marco Reus bekannt. Ein weiteres Jahr wird der 33-jährige im schwarzgelben Trikot auflaufen, in seiner bereits 12. Saison. Die Meinungen der Experten und solcher, die es gerne wären, gehen dabei weit auseinander.
„Und wir werden immer Borussen sein, es gibt nie nie nie einen anderen Verein!“
Sätze, die man bei der Rückkehr von Neven Subotic oder auch das ein oder andere Mal zusammen mit Kevin Großkreutz heraus gebrüllt hatte. Denn ist man einmal ein Dortmunder Jung, so bleibt man es für immer, egal wo man spielt oder was man gerade sonst so treibt. Man kann nach 10 Jahren wieder kommen, sich unauffällig zum Experten-Interview an den Spielfeldrand schleichen und wird mit ohrenbetäubenden Sprechchören empfangen. Dede, Roman, Schmelle,… die Liste ist lang und Dortmunder Jungs, das sind sie ganz sicher alle.
Ein weiteres Mitglied dieser aussterbenden Spezies hat gestern seine Unterschrift unter seinen neuen Vertrag beim BVB gesetzt und läutet damit das 12. Jahr als Profispieler für unsere Farben ein. Schwarzgelb setzt also ein weiteres Jahr auf „den Spieler mit der Nummer 11: Maaaaarcoo REUS!“ Er ist El capitano, Borusse seit der berühmten Kinderbettwäsche (dieses Mal aber wirklich), in Dortmund geboren und stand schon in der F Jugend für den BVB auf dem Platz. Der Marco Reus, der zwei Mal Pokalsieger wurde und in seinen Glanzzeiten auch bei den ganz Großen hätte spielen können. Doch für ihn gab es immer nur Borussia Dortmund. Und für Dortmund scheinbar auch. Mehr Romantik geht doch eigentlich kaum, oder?
Und doch gibt es wie immer auch hier kritische Stimmen. Er wäre nur noch ein Schatten seiner selbst, Verletzungspech über Verletzungspech, spule nur noch blind sein Programm ab. Er solle froh sein, dass wenigstens der BVB ihn noch ein weiteres Jahr durchfüttert, wo ihn doch nicht mal mehr der TUS Ponyhausen nehmen würden. „Dein Einsatz und deine Treue in den letzten Jahren waren schön und gut, aber du musst liefern bis zum Umfallen und wenn du es nicht mehr tust, schönen Gruß und auf Wiedersehen.“ Okay wow, ein Spiegelbild der heutigen deutschen Gesellschaft. Ja, das Geschäft ist schnelllebig, Spieler sind ab 28 schon reif für die Rente, weil man stattdessen lieber 19-jährige für 100 Millionen kauft. Aber Stop, Leute! Der Fußball ist so kaputt und wird noch viel kaputter, da sollten wir an diesen Sahneschnittenmomenten festhalten. Wir sollten auf die Frage, welchen Spieler man auf sein neues Sondertrikot hat drucken lassen, mit breiter Brust „Reus natürlich“ antworten. Ja, wen denn auch sonst?
Ich wünsche ihm und uns den ersten Meistertitel seiner Karriere, eine gesunde und erfolgreiche Saison und eine rauschende Abschiedsfeier, wenn der Tag der Tage gekommen ist. Aber das ist er noch nicht. Ganz im Gegenteil. Gestern habe ich gelesen, dass ihm noch 16 Pflichtspieltore bis zum Vereinsrekord von Adi Preißler fehlen und 40 bis er die 200 geknackt hat. Damit dürfte das Ziel für die kommende Saison bereits gesetzt sein.
Also Dortmunder Jung‘, jetzt holen wir uns aber erst einmal die Meisterschaft - zusammen!