Auf der letzten Rille in Richtung Champions League?
Die Ziele des BVB in dieser Saison sind auf ein Minimum geschrumpft. Die fehlende Mehrfachbelastung führt allerdings zu einer Zunahme der verletzten Borussen. Die Situation in diesem Bereich wird immer skurriler.
Vielleicht fand ich irgendwann einmal Steffen Baumgart interessant. Nach diversen Talkshows, in Verbindung mit seinem Auftreten an der Seitenlinie, geht er mir inzwischen auf den oft zitierten „Sack“. Trotzdem passt der 50-Jährige perfekt zum 1.FC Köln und er spielt mit seinem Club eine bemerkenswerte Saison. Ob er auf Dauer mit diesem närrischen Umfeld harmoniert, wird sich zeigen. Im Moment ziert ihn noch seine Narrenkappe, es sei denn, er gibt sie zwischenzeitlich an Anthony Modeste ab.
Aktuell steht der „Effzeh“ auf Platz sieben der Tabelle in Schlagdistanz zu den Plätzen, die vom internationalen Wettbewerb träumen lassen. Das hätte man zu Beginn der Saison nicht unbedingt erwartet. Am letzten Spieltag hat man beim Derby in Leverkusen so im Vorbeigehen drei Punkte ergattert. Immerhin bei einem Club, der uns zu Hause im Westfalenstadion am 21. Spieltag mit einem 2:5 die Grenzen aufgezeigt hat.
Es muss nicht immer ein Spektakel sein
Das waren die Worte des einzigen Torschützen beim Heimsieg gegen Arminia Bielefeld. Klar, es war das Spiel einer Rumpftruppe mit einer vollkommen neu formierten Abwehr und Marius war in diesem Spiel sicherlich einer der wenigen Leistungsträger. Dennoch muss es ja nicht unbedingt sein, dass man auf der Tribüne bis zur letzten Sekunde um den Sieg zittert. Die Arminen sind nun mal kein Maßstab in der Bundesliga und mit ihren Möglichkeiten im Prinzip keine Herausforderung. Allerdings war beim Spiel die aktuelle Tabellenplatzsituation beider Mannschaften nicht unbedingt zu erkennen. Am Mittwoch folgte dann das Nachholspiel bei den von Corona gebeutelten Meenzer Buben 05, die erstaunlich frisch schienen. Mochte man dem Sieg gegen die Arminen noch etwas abgewinnen, und als drei Punkte abgehakt vergessen, war das Spiel in Mainz ebenso ernüchternd wie erfolgreich.
Manchmal muss man auch glücklich gewinnen
Axel Witsel in der 87. Minute sorgte für weitere drei Punkte und man verkürzte den Abstand zu den Bayern auf unglaubliche vier Punkte. Ist da doch noch ein Hauch von Titel-Träumereien? Schwer zu glauben, dass sich in der momentanen Situation für die Borussen neue Chancen eröffnen. Klar, manche werden sich das Ergebnis und die Zukunft schönreden, andere werden auf diesen Grottenkick keine Lust mehr haben. Ich liege mit meiner Meinung irgendwo dazwischen und hoffe, dass diese Saison bald ein Ende hat. Ein Ende des Themas Sammer ist leider noch nicht in Sicht und wir werden uns weiter fragen, welche Rolle er nach Vertragsverlängerung in diesem Verein spielen wird.
Innerhalb von fünf Tagen zweimal auf dem grünen Rasen gegen die Crème des deutschen Karnevals. Oder ein Auswärtsspiel, wie die „Höhner“ singen würden. Zum Glück, dass die Düsseldorfer nur noch zweitklassig sind. Irgendwie hat meine Begeisterung für den Fußball in den letzten Wochen noch einmal deutlich gelitten. In Zeiten des Krieges in der Ukraine wird einem bewusst, dass die „Kickerei“ halt nur ein netter Zeitvertreib ist, andere Dinge der Weltpolitik hingegen deutlich im Vordergrund stehen. Die Zapfsäule lässt grüßen! Die Vergangenheit hat gezeigt, dass jeder, der von einem unpolitischen Sport geträumt hat, deutlich in die Schranken gewiesen wurde. So wird die Spielzeit 2021/2022 bis zum Ende vor sich hindümpeln. Ein Serienmeister wird gekürt werden und wir freuen uns auf die Abwechslung Champions League. Auf ein Neues, Borussen!
So könnten sie spielen:
Borussia Dortmund mit elf nicht verletzten Borussen
1.FC Köln im jecken Hotspot mit elf negativ getesteten Narren