Sieben auf einen Streich
Bis zum Spiel in Freiburg gab es für den BVB bereits sieben Niederlagen in dieser Saison. Wie viele Treffer wird das schwarzgelbe Schneiderlein im Breisgau landen und kann es den Schwarzwäldern einen Streich spielen?
Geschmeichelt fühlte sich der dienstälteste Trainer der Bundesliga, als ihn Didi Hamann für einen möglichen Trainerposten bei Borussia Dortmund oder Borussia Mönchengladbach ins Gespräch brachte. Der 55-jährige Christian Streich ist allerdings mit seiner Rolle als Cheftrainer der Breisgauer aktuell keineswegs unglücklich. Gerade erst haben seine langjährigen Weggefährten Klemens Hartenbach und Jochen Saier ihre Verträge als Sportdirektor bzw. Sportvorstand verlängert. Der gebürtige Südbadener aus Weil am Rhein gilt als bodenständig und ist bereits seit dem 2. Januar 2012 Cheftrainer des SC Freiburg. So wäre es keine Überraschung, wenn er seinen zum Ende der Saison auslaufenden Vertrag erneut um ein Jahr verlängern würde. Da könnte es bei unserem BVB schon spannender werden.
So ist das Duell des SC Freiburg gegen den BVB für Streich nichts Neues und mit Schrecken denkt er an die vergangenen neun Jahre zurück. Sie bescherten ihm keinen einzigen Sieg gegen die Schwarzgelben. Er musste sich mit drei mickrigen Unentschieden zufrieden geben. Der letzte Sieg der Breisgauer in der Liga datiert aus dem Jahr 2010. Damals gewann man am 8. Mai 3:1 gegen unseren BVB.
Erinnert sei hier an die damalige Aufstellung unserer Truppe mit schillernden Namen und zum Teil vergessenen Pöhlern:
Weidenfeller-Dede-Großkreutz-Hummels-Schmelzer-Subotic-Blaszczykowski-Hajnal-Sahin-Barrios-Valdez
Da kommt schon ein bisschen Wehmut auf und irgendwie schließt sich auch der Kreis mit unserem Kevin. Ein echter Borusse mit Herz und Seele, der alles für seinen Verein gab und sportlich Vieles erreichte, aber nie den Bezug zu seiner Südtribüne verlor. Natürlich hat er außerhalb des Spielfeldes Fehler gemacht, aber zu diesen Fehlern auch immer gestanden. Ich erinnere mich hier auch unter anderem an das Pokalspiel gegen KFC Uerdingen 05 in Düsseldorf, wo er am Schluss mit seiner Tochter auf dem Arm zu uns Fans kam und wir ihn gefeiert haben. Kevin, du wirst immer einer von uns bleiben, eben ein „Dortmunder Junge“.
Zurück zum morgigen Spiel. Der BVB hat gegen die Freiburger die beste Gesamtbilanz in der Liga. Dies erinnert ein wenig an das Spiel gegen die Fohlen und die immer wieder zitierte Bilanz. Schließlich erlebten wir ein Spiel, das aber mächtig in die Hose ging. Hoffentlich ist dies kein schlechtes Omen! Bilanzen sind für Statistiker, was zählt, ist das Hier und Jetzt. Das Hinspiel im Westfalenstadion fand Anfang Oktober 2020 statt. Der BVB entschied dieses Spiel mit 4:0 (1:0) für sich. Erling Haaland (31´,66´), Emre Can (47´) und Felix Passlack (90´+3) waren damals die Torschützen.
Hoffentlich gibt es nicht zu viele Freistöße und Eckbälle im Breisgau, dann kann eigentlich nichts schiefgehen. Vergessen wir das Spiel gegen den SC Paderborn. 15 Minuten Fußball werden auch in Freiburg nicht reichen, um drei Punkte zu holen. Ich würde mir in der Mannschaftsaufstellung elfmal Kevin Großkreutz wünschen. Dann wüsste ich am Ende wenigstens, dass jeder alles gegeben hat. Und Kevin Großkreutz im Tor geht schließlich auch. Ich erinnere an das Heimspiel gegen Hoppenheim im Westfalenstadion nach dem Platzverweis von Roman Weidenfeller. Dietmar Hopp, die Erinnerung daran wäre wirkliche Dankbarkeit wert. Aber Dankbarkeit nimmt ja mit zunehmendem Kontostand ab, verkehrte Welt.
Schauen wir also gespannt ins Schwarzwald-Stadion. Hier spielt, und dies hat man dem BVB voraus, auch eine Damen-Fußballmannschaft in der 1. Liga. Die Kickerinnen stehen aktuell auf Platz sieben gesichert im Mittelfeld. Manchmal geht es im Schwarzwald eben doch schneller als in Westfalen!
Die Aufstellungen:
Borussia Dortmund: 11mal Kevin Großkreutz
SC Freiburg: vollkommen egal