Warmlaufen

Hey Mats, auf geht’s zu den Bullen!

08.01.2021, 20:13 Uhr von:  Ida
Bild von der Südtribüne beim Spiel gegen Leipzig in der Saison 2017/18 mit dem Banner "Die Wand der Schande grüßt die Schande der Liga".

Wir schreiben das Jahr 2016 und Mats Julian Hummels echauffiert sich über die „Drecksmitteilung“ seines (Noch)Vereins, der als börsennotiertes Unternehmen eine Ad-hoc-Mitteilung über die Wechselabsichten seines Abwehrspielers veröffentlichte. Es sei ja schließlich noch nichts entschieden gewesen und überhaupt verstand Mats Hummels wenig davon, wieso sich die schwarz-gelben Fans über seinen Wechsel in die Heimat so dermaßen aufregen konnten, nach all den Jahren und all dem Geleisteten. Nein, Mats Hummels hat damals wirklich gar nichts verstanden und meine Begeisterung, als die Meldung über seine Rückkehr die Runden machte, hielt sich – gelinde gesagt – in Grenzen. Ich glaube meine Reaktion war „Ich kotze.“

Aber man kann sich ja mit vielem arrangieren und mit der Reife und der immer weiter verblassenden Euphorie aus der „Klopp-Zeit“, kam nun einmal auch das Bewusstsein, dass jene Zeit besonders, aber vielleicht auch einmalig war. Man lernt zu akzeptieren, dass die Jungs da unten auf dem Rasen am Ende des Tages eben auch nur ihren Job verrichten (mal mehr und mal minder überzeugend) und dass die Auswahl von „richtigen Typen“, die mit Herzblut für den BVB auflaufen, Charaktertypen eben, vielleicht doch eher gering ist. Zumindest wenn sie neben der Charakterkomponente auch eine gewisse sportliche Kompetenz vorweisen sollen.

Aubameyang dreht nach seinem Siegtreffer 2017 gegen Leipzig jubelnd ab, Torwart Gulacsi schaut den Ball im Netz an.

Dass Mats Hummels allerdings nach seiner Rückkehr offensichtlich wenig dazu gelernt hat, hat er auch vergangene Woche wieder eindrucksvoll bewiesen, indem er, wohlwissend um die Reaktion und Haltung der schwarzgelben Anhängerschaft, herausposaunte, dass er ja ein großer Fan der Arbeit in Leipzig sei. Na herzlichen Glückwunsch Mats. Was genau gefällt dir denn? Wie man anderen besserwisserische Finanztipps gibt, während einem 100 Millionen Euro Schulden erlassen werden? Oder wie man Spieler zwischen Filialvereinen hin- und herschiebt, während man medienwirksam über die harten Vetragsverhandlungen klagt? Vielleicht bleibt am Ende des Tages, nach einem kurzen Blick auf die Online-Aktivitäten der Gattin, aber auch einfach nur die Erkenntnis, dass man sich im Hause Hummels offensichtlich einen Wettbewerb liefert, wer denn nun die sinnloseren Kommentare von sich gibt. Aber, hey Borussia, da fällt uns ein: Wie viele Fan-Token müssen wir denn bezahlen, damit der Mats einfach mal still ist und Fußball spielt?

Julian Brandt feiert seinen Treffer gegen Leipzig in der vergangenen Saison.

Nun geht es also hin zu Mats Hummels sportlichem Traum, dem Brauseclub aus Österreich. Und eigentlich möchte ich mich mit denen auch gar nicht mehr beschäftigen. Der Blick auf die Tabelle verrät jedoch, wie die vergangenen Jahre so häufig, dass es punktetechnisch ein enges Duell werden könnte, dessen Ausgang uns trotz allem auf einen Platz hinter den Rindviechern befördern würde. Die drei zu holenden Punkte sind also absolute Pflicht, möchte man den Anschluss an die oberen Plätze der Tabelle nicht völlig verlieren. Und da Julian Nagelsmann (noch so ein sympathischer Typ) den Sieg gegen uns scheinbar schon fest eingeplant hat, möchte ich noch einmal nachdrücklich an Mats Hummels appellieren, dass ihn die sportliche Begeisterung dem Projekt Leipzig gegenüber bitte möglichst zu Höchstleistungen beflügeln möge, um Herrn Nagelsmann in seine Schranken zu verweisen. Das Wetter und so viele Nachrichten sind gerade so trist und grau – ein wenig strahlendes Gelb könnte da nicht schaden!

So könnten sie spielen:

Gegner: Gulacsi, Orban, Upamecano, Halstenberg, Adamas, Sabitzer, Kampl, Angelino, Haidara, Olmo, Forsberg

Ballspielverein: Bürki, Meunier, Akanji, Hummels, Guerreiro, Witsel, Delaney, Sancho, Reus, Reyna, Haaland

Bevor wir jetzt wieder Berge von wütenden Protestmails ignorieren müssen, noch ein kleiner Lesetipp, warum Red Bull bei uns nicht sonderlich beliebt ist:

Guten Abend Red Bull, gute Nacht Fußball

Wir wollen halt einfach nicht, dass unsere Mütter Stadionverbote bekommen!

Unterstütze uns mit steady

Weitere Artikel