Warmlaufen

Der BVB und der „Ruf der Wölfe“

26.11.2021, 14:39 Uhr von:  DocKay
Blick auf den Fanblock der Borussen im Stadion der Autostadt Wolfsburg

Erling Haaland wird in der Hinrunde der laufenden Saison wohl nicht mit den Wölfen tanzen? Beim letzten und insgesamt sechsten Auswärtserfolg in Folge schoss er die Grünen aus der Autostadt mit zwei Treffern alleine ab. Die Torjäger-Qualitäten müssen jetzt andere übernehmen.

Der „Ruf der Wölfe“ ist keine freundliche Einladung des neuen Trainers Florian Kohfeldt. Der Siegener löste vor kurzem den Wechselspezialisten Mark van Bommel ab und brachte die Wölfe in die Erfolgsspur zurück. Dabei blieb er seiner grünen Farbe treu und tauschte lediglich das Trikot eines Hähnchenspezialisten in das eines Abgasspezialisten ein. Nein, wer hätte das gedacht, der „Ruf der Wölfe“ ist eine Art Kinderbuch, das der Grünenpolitiker Robert Habeck gemeinsam mit seiner Frau Andrea Paluch im Jahr 2019 veröffentlicht hat. Allerdings ist der zukünftige Chef des Super-Klimaministeriums kein ausgesprochener Fußballfan. Der gebürtige Lübecker und in Flensburg lebende Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen hat mehr einen Hang zum Handballsport.

Wenn Handball einfach wäre, dann wäre es Fußball


Robert Habeck

Einfach wird es für den BVB in Wolfsburg sicher nicht werden. Man kann nur hoffen, dass durch die Länderspielpause und die Rückkehrer wieder etwas mehr Stabilität in den Laden kommt. Wie so oft in der Vergangenheit waren und sind es die Wochen der Entscheidungen. Immer wieder waren sie in den letzten Jahren geprägt von Enttäuschungen und Fragezeichen. Trotz des Lazaretts lief es eigentlich auf Sparflamme noch ganz gut, aber diese Sparflamme kann sehr schnell erlöschen. Zwei Niederlagen gegen Ajax Amsterdam haben das schwarzgelbe Schiff in Schräglage gebracht. Die Niederlage in Leipzig ließ die Bayern davonziehen. Es drohte das Ausscheiden aus der Champions League und eine Vorentscheidung in der Meisterschaft bei einer erneuten Heimniederlage gegen den FC Bayern. Deswegen, allen Unkenrufen zum Trotz, wäre ein erneuter Auswärtssieg in Wolfsburg Balsam für die Seele der Borussen.

Nach dem letzten Spieltag sah es in der Liga dann wieder etwas positiver aus. Dem BVB gelang ein Arbeitssieg gegen den VfB Stuttgart. Die Bayern mussten ihren Ungeimpften und von Corona betroffenen Spielern Tribut zollen. Das Ergebnis war eine unerwartete Niederlage beim FC Augsburg. Es steuerte also alles auf ein Gipfeltreffen im Westfalenstadion zu. In der Champions-League lief es für die Wölfe alles andere als optimal. Mit einer Niederlage gegen Sevilla erhielt der noch mögliche Einzug ins Achtelfinale einen erheblichen Dämpfer. Und unser BVB? Die Reise nach Lissabon wäre für mich normalerweise diese typische Verbindung von Fußballevent und Sightseeing gewesen. Ich gebe zu, ich habe mich in Zeiten der Pandemie einfach nicht getraut. So mussten meine Kumpel vor Ort für mich die Daumen drücken, so wie die 2100 Borussen im Estádio José Avalade XXI.

Nur nicht mit zwei Toren Unterschied verlieren!


Ein zu Hause gebliebener Fan

Und am Ende waren es dann doch zwei Tore Unterschied und sie bedeuteten das Aus in der Gruppenphase des laufenden Wettbewerbs. Willkommen in der UEFA Europa League! Dafür konnte sich Sporting nach 13 Jahren über das Erreichen der K.o.-Runde der Champions League freuen. Viele Diskussionen werden aufkommen und es sind Diskussionen und Weisheiten, die man alle schon einmal gehört hat. Es bleibt nicht viel Zeit bis zum Treffen mit den Wölfen. Irgendjemand wird, wie so häufig, eine Reaktion der Mannschaft fordern. Ich habe keinen Bock, mich an diesem Gerede zu beteiligen. Ein Klassenziel wurde schon einmal nicht erreicht. Theoretisch kann alles noch viel schlimmer kommen. Ich will es nicht glauben, aber ich bewahre mir meinen Optimismus. Plötzlich und unerwartet soll im Bus auch wieder Erling Haaland sitzen! Also Borussen auf dem grünen Rasen, versaut uns auch nicht noch den 1. Advent, denn WIR werden immer Borussen sein.

So könnten sie spielen:

Borussia Dortmund: Kobel-Meunier, Hummels, Akanji, Guerreiro-Dahoud, Witsel-Can, Reus, Brandt-Malen

VfL Wolfsburg: Pervan-Lacroix, Guilavogui, Brooks-Baku, Vranckx, Arnold, Rouissillon, Nmecha, Gerhardt-Weghorst

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