"Wenn Musik das Fußballherz trifft: BVB-Fanclub Rude Boys Dortmund"
Ein Fanclub, bei dem Musik und das BVB-Fanleben im Mittelpunkt stehen, hat seine Wurzeln in der Jugendsubkultur von Kingston, lange bevor hier der populäre Reggae entstand.
In den frühen 60-iger Jahren entwickelte sich eine Subkultur der Jugend in den Arbeitervierteln der Stadt Kingston auf Jamaika. Musikalische Experimente führten schließlich zu typischen Klängen, dem Reggae. Sie waren aber auch bei der Entstehung des Musikgenres SKA beteiligt. Dieser musikalische Spirit schwappte durch Einwanderer über nach Großbritannien und fand dort fruchtbaren Boden. Es kam zur Bildung von Cliquen und man besuchte zusammen Fußballspiele auf der Insel. Nach dem Spiel ließen die Gangs den Abend mit den typischen Rhythmen ausklingen. Schließlich erweiterte man das Repertoire und berücksichtigte den aufkeimenden Punk und mit Oi! den Musikstil der Skinhead- und Punk-Szene.
Im Jahre 1998, beeinflusst durch diese Subkultur, kam es zur Gründung der Rude Boys Dortmund in der Kneipe Hirsch-Q im Brückstraßenviertel. Zunächst war es lediglich ein loser Zusammenschluss von Schwarzgelben, später entstand daraus ein offizieller Fanclub des BVB. Die Mitglieder legen großen Wert auf persönliche Freundschaften, eine Mitgliederstatistik ist ihnen fremd. Aktuell hat man 19 Mitglieder. Fußballerisch bewegt man sich auch gerne bei der Südtribünen-Meisterschaft und fährt als Gast zu anderen Fanclub-Turnieren. Aber neben dem runden Leder spielt die Musik bei den Rude Boys eine genauso entscheidende Rolle. Man kann von einem ganz besonderen Doppelpass zwischen Fußball und Musik sprechen.
So wurde von Ihnen der bis heute einzige BVB SKA Song „Bratwurst, Bier, Borussia“ aufgenommen, den man sich auf Youtube anhören und bestaunen kann. Er stammt aus der Feder von Pedro, musikalisch unterstützt von Felix. Auch sorgte man für die Reunion der Band „Bums“, bekannt für den Hit „Schwarz Gelbe Borussia“. Das vor dem Derby stattgefundene Festival „Rock gegen GE“ wird es so schnell nicht wiedergeben. Es erreichte Kultstatus und muss nun einige Jahre pausieren. Es wurde in der Kneipe „Kaktus Farm“ zelebriert. Erwähnt sei auch das autonome Festival anlässlich des 100. Geburtstages des geliebten BVB, das im Dietrich-Keuning-Haus stattfand und die Gruppen „Pommes schwarz Gelb“ und Extrabreit begrüßte.
Die Fahne der Rude Boys Dortmund hängt bei Spielen im Westfalenstadion am Aufgang zu Block 82. Sie zeigt ihren Namen, der von Schlägel und Bergeisen unterbrochen wird. Dies soll die Liebe zur Stadt Dortmund und zur Region zum Ausdruck bringen. Umrandet wir diese Fahne mit dem typischen Schachbrettmuster, das sehr häufig in der SKA Szene Verwendung findet. Mit selbstentworfenen Fanartikeln hat man schon Fans in England, Argentinien, Kalifornien und im tiefen Sibirien erreicht. Fußball und Musik kennen bekannterweise keine Grenzen. In Kooperation mit den Fanbeauftragten des BVB entstand das Projekt „Augsburg Calling“. Hier sorgten Mitglieder der Rude Boys in verschiedenen Bands für unterhaltsame Abende. Ansonsten trifft man sich zu Versammlungen in unterschiedlichen Szenelokalen und tauscht News aus, gemäß dem Motto:
Stay rude, stay rebel
Mit diesem Vorsatz starten die Rude Boys Dortmund in die nächsten Jahre. Ich bedanke mich bei Pedro Joao Carregado Nogueira für die musikalische Unterstützung und die schwarzgelben Infos. Wir haben uns in gegenseitigem Einvernehmen natürlich auf Pedro geeinigt. Im Jahre 2023 wird man ein besonderes Jubiläum feiern und zurückblicken auf einen Fanclub, der eine außergewöhnliche Musik mit der Leidenschaft Fußball verbindet. Dabei findet man im schwarzgelben Umfeld einen fruchtbaren Boden. Wir wünschen den Rude Boys Dortmund bis zum 25-jährigen Jubiläum alles Gute. Was die Liebe zum BVB betrifft, kann man nur sagen:
It must be love
Und damit schließt sich der musikalische Kreis von SKA über Reggae bis hin zum Punk und Oi! Mit schwarzgelber Untermalung, so meine ich, eine künstlerische Perspektive, der die Zukunft gehört. Dafür herzlichen Dank und Heja BVB!