Serie

„Auf den Spuren des letzten Mohikaners-Der BVB Fanclub Black-Yellow Indians“

23.11.2021, 06:55 Uhr von:  DocKay
Das Bild zeigt das Logo der Black-Yellow Indians

Ein historischer Roman aus dem Jahr 1826 von James Fenimore Cooper ist der zweite Roman aus der „Lederstrumpf“ Serie. Ist der BVB Fanclub der Black-Yellow Indians das kulturelle Erbe von Chingachgook?

Wer kennt nicht das enttäuschende Gefühl, keine Endspielkarten zu erhalten, um bei den wichtigsten Spielen in der Vereinsgeschichte von Borussia Dortmund vor Ort zu sein? Wir schreiben den 25.05.2013 und erinnern uns mit Wehmut an das Champions-League Endspiel gegen den FCB im berühmten Londoner Wembley Stadion. Viele ihrer Freunde und Bekannten, mit denen sie seit Jahren auf der Südtribüne standen, hatten diese Enttäuschung mit ihnen geteilt. Zwar konnte man Tickets über Ebay zu horrenden Preisen erwerben, aber für jeden, der wie sie gemeinsam für den Fußball standen bzw. für ihren BVB lebten, war diese Alternative ein „NoGo“ und man war nicht bereit, diese Kartenmafia zu unterstützen.

So entstand die Idee einen Verein zu gründen, in der Hoffnung, bei entsprechender Größe die Chance auf ein Kartenkontingent zu erhalten. Teamorientiert wollte man „step by step“ vorgehen, etwas Gemeinsames aufbauen und gleichzeitig für die Wertigkeit des geliebten Vereins stehen. So gründeten sie am 08.02.2014 im „Strobels“ an der Strobelallee einen Fanclub und sahen gemeinsam das Auswärtsspiel Werder Bremen gegen den BVB.

Der Fahnenschwenker der Black-Yellow Indians auf dem heiligen Rasen des Westfalenstadions
Die Black-Yellow Indians sind Teil der Fahnenparade im Westfalenstadion

Nachdem die Vereinsgründung beschlossen war, stellte man sich jetzt die Frage:“ Wie nennen wir uns eigentlich?“ Nach einem Auslosungsverfahren stand der Namen am frühen Abend fest: Wir sind die „Black Yellow Indians“. Das Wichtigste war geschafft – Der nächste Schritt war, ein geschütztes Logo zu finden und zu klären, welches Label überhaupt Verwendung finden durfte. Freunde zeichneten eifrig und zum Schluss hatten sie das große Glück, einen Grafiker kennenzulernen, der schließlich das Logo entwarf. Im Frühjahr 2014 waren sie aufgestellt. Es entstand zunächst eine kleine Fankollektion mit eigenem Logo (T-Shirts, Samtjacken) und sogar einer Indianer-Flagge.

Im Laufe der folgenden Monate organisierten sie Auswärtsfahren und schlossen sich anderen Fanclubs an, fuhren nach Berlin und Gladbach. Ein Jahr nach ihrer Gründung veranstalteten sie ihre erste Jahresparty im Haus Pähler in Dortmund-Barop. Danach ging alles sehr schnell. Nach den Osterferien entstand der erste Kontakt zu der Fanabteilung von Borussia Dortmund und man schickte ihnen Blanco Formulare zu. Gemeinsam beschlossen sie dann einen eigetragenen Verein zu gründen. Im Juli 2015 wurde dies notariell beurkundet. Die „Black Yellow Indians Dortmund e.V.“ wurden ins Leben gerufen.

Verschiedene Motive zeigen als Bildermix Logo und Fahne des Fanclubs
Ein Mix aus schwarzgelben Indianern

Inzwischen sind sie auf 50 Mitglieder angewachsen. Drei Vorstandsvorsitzende, ein stellvertretener Vorstandsvorsitzender und eine Schatzmeisterin leiten die Geschicke des Fanclubs. Man pflegt Freundschaften und bewältigt gemeinsam auch traurige Anlässe. So lernte man im Jahr 2007 anlässlich eines Heimspieles des BVB gegen die Bayern Mario kennen, der mir zwölf Personen aus Leipzig angereist war. Einige der Lokomotive Leipzig Fans waren auch Mitglieder des BVB und man beschloss den Besuch des Weihnachtsmarktes mit dem Gang ins Westfalenstadion zu verknüpfen. Nach der Niederlage der Schwarzgelben traf man dann zufällig die Leipziger im „Reitstall bei Busse“ und versuchte, mit ihnen die Niederlage zu ertränken. Dies war der Beginn einer „Sächsischen Freundschaft“, die bis heute anhält. Man traf sich regelmäßig in Berlin bei Auswärtsspielen oder im Rahmen des DFB-Pokals. Gegenbesuche zum Weihnachtsmarkt in Leipzig oder zu Spielen von Lokomotive fanden mehrfach statt. So fühlt man sich bis heute mit der Stadt verbunden, aber auch zu den Freunden von Mario, der aufgrund einer Krankheit im Januar 2018 verstarb.

Solche Ereignisse, wie der Verlust Marios, haben den Verein geprägt. Jährlich spendet man an die Deutsche Krebshilfe. Fanfreundschaften bestehen zum HSV und zur Hertha in Berlin. Die Mitglieder der Black-Yellow Indians kommen nicht nur aus Dortmund und Umgebung. Neben den genannten Leipzigern kommen die Fußballverrückten aus Mainz, Minden, Limburg an der Lahn, dem Allgäu und aus Tirol. Zuletzt konnte man Niederösterreicher aus Gresten hinzugewinnen. Steffi denkt auch gerne an eine Mittelmeerkreuzfahrt im Februar 2020 zurück, als sie mit ihrem Mann das Hard Rock Café in Malaga besuchte und mit der gemeinsamen Fankleidung für Aufsehen sorgte. Es entstand ein reger Austausch über das legendäre Spiel im Westfalenstadion und führte zum Austausch von Adressen und Fanartikeln.

Die Mitglieder treffen sich vor dem Spiel auf der Tribüne und stehen hinter ihrer Fahne
In Vorbereitung auf ein schönes Spiel

Alle freuen sich auf die anstehende Wiedersehens-Party der Black-Yellow Indians und ihren Freunden, die am 27. November um 19:09 im Hotel- und Restaurant Volksgarten in Dortmund Mengede stattfindet. Bis dahin und auf Weiteres treffen sich Mitglieder und Freunde vor den Heimspielen des BVB an der Helmbude vor der Nordtribüne. Wer zum Spiel kommt trifft sie dort zur normalen Spielzeit zwischen 13:45 Uhr und 14:15 Uhr und bei Abendspielen von 16:30 Uhr bis ungefähr 17.00 Uhr. Durch die Zeitslots ist dies natürlich alles etwas variabler. Ich bedanke mich bei den Bewohnern der Wigwams, insbesondere bei Steffi Plottke, für die nette Zusammenarbeit und wünsche euch allen bei der anstehenden „RE-UNION PARTY“ viel Spaß und eine schöne gemeinsame Zeit.

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