UPDATE: SG-Redakteur durch Polizei verletzt
Liebe Leserinnen und Leser von schwatzgelb.de,
das Wichtigste vorneweg: Unser Redakteur konnte gestern das Krankenhaus verlassen und ist auf dem Wege der Besserung. Die OP ist erstmal gut verlaufen, allerdings wird er wohl noch einige Wochen auf feste Nahrung verzichten müssen.
Wir möchten uns ganz herzlich für all die aufmunternden Worte, die Genesungswünsche und Unterstützungsangebote bedanken. Die Resonanz auf unseren Beitrag war schlicht überwältigend.
Wir verstehen, dass es für den einen oder anderen schwer nachvollziehbar ist, dass ein Polizist sich zu so einer Gewalttat hinreißen lässt. Aber leider passiert so etwas. Bei ca. 300.000 Polizisten in Deutschland sind halt auch welche dabei, die für diesen Beruf nicht geeignet sind. Das lässt sich so erstmal nicht vermeiden. Was sich aber sehr wohl vermeiden lässt, ist der Umgang der Polizei mit Vorfällen dieser Art. Dass der Unwille zur Aufklärung selbst für Außenstehende erkennbar ist, dass entscheidende Videoaufnahmen plötzlich verschwunden sind und dass Personen, die erlittene Polizeigewalt anzeigen wollen, per Gegenanzeige eingeschüchtert werden, ist in diesem Land nicht hinnehmbar. Genauso wenig ist es hinnehmbar, dass bestimmte geschlossene Einheiten immer wieder durch unverhältnismäßige Gewaltanwendungen auffallen. Entweder findet hier keine vernünftige Einsatznachbereitung statt oder Eskalationen werden bereitwillig in Kauf genommen. Dass anschließend die Aufklärung der Vorgänge schon daran scheitert, dass die Beamten dieser Einheiten nicht identifizierbar sind, ist dann schon zynisch. Aus all diesen Gründen werden wir uns auch weiter kritisch mit dem Verhältnis zwischen Fußballfans und Polizisten auseinandersetzen.
Was wir in keinster Weise nachvollziehen können, sind Aussagen, dass unser Redakteur selbst schuld ist, da er sich schließlich in der Nähe sogenannter „Problemfans“ aufgehalten hat. Wer so etwas von sich gibt, sollte dringend seine Einstellung zum Rechtsstaat überdenken.
Wie geht es jetzt weiter? Im Hintergrund läuft bereits die rechtliche Aufarbeitung. Hierzu können wir keine großen Wasserstandsmeldungen abgeben, da sich das Ganze natürlich erstmal hinziehen wird. Inwiefern die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufnehmen wird, können und wollen wir ebenfalls nicht beurteilen. Wir werden natürlich mitteilen, wenn es hier Neuigkeiten gibt.
Leider können wir derzeit viele Medienanfragen nicht adäquat beantworten. Wir geben unser Bestes, aber da schwatzgelb.de auch nach 19 Jahren immer noch ein reines Freizeitprojekt ist, sind wir leider zeitlich etwas eingeschränkt.
Vielen Dank für eure Unterstützung!