Nach einem grandiosen Sieg gegen Wolfsburg winkt das Double
Der Erfolg gegen den Vfl Wolfsburg in letzter Minute lässt uns weiter von der Meisterschaft träumen. Doch gelingt uns auch das Double? Eindrücke am Tag danach.
Der Rückweg nach Hause war eindeutig durch Endomorphine gesteuert. Aber schon auf der Strobelallee und erst recht im Bereich der Westfalenhallen kam man schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Schaffen wir erneut das Double? Werden wir nicht nur Deutscher Meister sondern auch Deutscher Müll-Meister? Noch extremer erschien es bei Helligkeit am nächsten Tag. Im Rahmen des Sonntagsspazierganges rund um das Westfalenstadion, ein Teil der Regeneration nach dem Samstagskrimi.
In mir formierte sich die Kritik an Einwegbechern im Stadion und die Einladung an Watzke, Zorc und Co. mich an einem solchen Tag der Seelenmassage einmal zu begleiten. Die Diskussionen sind nicht neu. Schon in der Vergangenheit gab es Petitionen darüber, dass es in einer Saison mehr als 1,5 Millionen Einwegbecher waren die weggeworfen wurden als man sich vom Mehrwegsystem abgewandt hatte. Das Problem ist leider nicht nur ein indoor Problem sondern auch ein Problem außerhalb des Stadions. Auf Anfrage bestätigte damals BVB-Mediendirektor Sascha Fligge, dass es keine Überlegungen gibt das aktuelle System umzustellen. Er hielt es für ein gutes System. Dem Südtribünen Fan stellt sich hier natürlich die Frage ob sein Parkplatz direkt am Stadion den Blick für das Wesentliche im Umfeld verschleiert. Tatsache ist, dass es beim Sonntagsspaziergang durchaus schwierig ist nicht auf einen Plastikbecher zu treten.
Die Diskussion ob Mehrweg-System-Lösungen den Einweg-System-Lösungen überlegen sind erscheint in diesem Zusammenhang absurd. Es reduziert nicht den Umgebungsmüll und dieser fließt auch nicht über eine Einkompostierung ins Ökostromnetz ein. Das Einsammeln würde den Personalkosten nicht gerecht werden. Um es mit den Worten von Herbert Grönemeyer zu formulieren würde sich anbieten: Was soll das? Ich habe mich unwillkürlich an den Konzertabend am vergangenen Mittwoch in der Westfallenhalle zurück erinnert. Der DFB ist mal wieder aus allem raus und lässt die Vereine entscheiden, das kennen wir doch irgendwie irgendwo her. Mit solchen Dingen kann man schließlich kein Geld verdienen.
Das ganze Szenario erinnert ein bisschen an die Diesel Diskussion. Nur ist es hier nicht die Autoindustrie, die ja fleißig weiter verdient auf Kosten der Deppen, denen man vor Jahren suggeriert hat Dieselfahren sei umweltfreundlich sondern es sind unsere Biersponsoren bzw. die Radeberglobby, die ja durchaus auch einmal Überlegungen anstellen könnte wie man diesem gesamten Becherplastikmüll Herr werden könnte und sei es nur durch Rückgabepflicht oder Sammelstellen. Aber das würde ja Kosten erzeugen und den Gewinn schmälern. Da diskutieren wir doch lieber über Strohhalme der Umwelt wegen.
Ganz am Schluss meines Spazierganges habe ich dann im Abfalleimer eine Dose gesehen. Eine Dose Borussen Spritz zur Feier des Tages natürlich pfandfrei und natürlich gehört sie in die gelbe Tonne, eine gelbe Tonne habe ich aber nirgends gesehen. Auch hier scheint mir ein Umdenken zeitgemäß. Überhaupt ist es für den Otto Normalverbraucher absolut unverständlich wieso hier inländische und ausländische Dosen durch die Gegend fliegen die pfandfrei sind und dadurch die Gegend zumüllen weil sie für unsere Pfandpiraten uninteressant sind.
Die nächsten Wochen werden an unseren Nerven zehren und uns hoffentlich die Deutsche Meisterschaft im Saisonfinale 2018/2019 bringen. Auf den Titel Umweltsünder Nummer 1 kann ich gerne verzichten. Der FC Bayern, der seit einiger Zeit wieder auf die Mehrwegvariante umgestellt hat sollte nicht beide Titel holen. Auf geht es Borussia, wir wollen euch siegen sehen und zwar in allen Bereichen.