Der Klopp-Krater oder die Wege des Lernens
Petric raus, Zidan rein. So fing das an mit Klopps überraschenden Personalentscheidungen. Ein sinnbildlicher Transfer für die Jahre, in denen der Welttrainer des Jahres 2019 dem BVB seinen Stempel aufdrückte.
Lehrreiche Jahre für den gemeinen BVB-Fan. Er erfuhr, was es heißt, eine klare Strategie zu verfolgen und in stringenten Plänen zu denken. Er sah eine Mannschaft, die mit ihrem neuen Gegenpressing der Liga taktisch und im wahrsten Sinne des Wortes entlaufen konnte und erlebte mit der um Klopp konstruierten Mannschaft ein echtes Fußballmärchen. Eines dem 2013 in London nur ein Tor auf der richtigen Seite für den ultimativen Kitsch fehlte. Es waren Jahre wirklicher Liebe und Leidenschaft.
Das Ziel dieses Textes soll es derweil nicht sein, in irgendeiner Klopp-Nostalgie zu verfallen, sondern die Jahre unter dem heutigen Liverpool-Coach sollen als Benchmark dienen, da diese wohl nicht zufällig zu den erfolgreichsten der Vereinsgeschichte von Borussia Dortmund zählen und es dem BVB augenscheinlich schwerfällt, daran so richtig anzuknüpfen.
Der Plan dieser Ära war greifbar und gut vermittelt: «Gegenpressing ist der beste Spielmacher», erläuterte Klopp und überhaupt definierte sich so vieles über das Spiel gegen den Ball und die maximale Leistungsbereitschaft. Dass Spieler wie besagter Mladen Petric oder auch ein Ivan Perisic aufgrund ihrer Abneigung, im gegnerischen Drittel eine konsequente und laufintensive Defensivarbeit zu verrichten, im System Klopp kaum Platz hatten, leuchtete dann auch ein und so erlebten die Fans des BVB den behaglichsten Weg des Lernens: Die Nachahmung. Klopp dagegen konstruierte den Fußball seiner Vorstellung und er dachte sich so eine Lösung, was der edelsten Form des Lernens entspricht: sich eine Idee ausdenken, diese umsetzen und laufend auf ihre Tauglichkeit prüfen und notfalls korrigieren.
Dabei ist es jedoch zu kurz gegriffen, Klopps Wirken auf eine klare taktische Ausrichtung, die als Leuchtturm für sämtliche Personalentscheidungen dienen sollte, zu reduzieren. Stattdessen füllte Klopp in seiner Ära in schwarzgelb nahezu alle Rollen, die ein Leader zu erfüllen hat, unheimlich gut aus. Die hier dargelegten Facetten des Leader-Daseins basieren auf einer Vorlesung der Wirtschaftsethik, die ich vor einigen Jahren besucht habe – bei der Betrachtung der Grafik über die Rollen des «Responsible Leaders» dachte ich aber sehr rasch: Das ist Klopp.
Klopp war der Architekt für Aki Watzkes in Vergessenheit geratenen zweiten Leuchtturm. Klopp fand Lösungen für die Abgänge von Sahin, Kagawa oder Götze. Prägende Spieler in den frühen 10er-Jahren. Er klopfte jeden Transfer auf Systemtauglichkeit ab, formte eine homogene Mannschaft mit einer intakten Hierarchie. Er setzte neue Akzente im Training, holte David Wagner zu den Amateuren. Er prägte das Außenbild des Vereins und entwickelte eine übergeordnete Vorstellung des BVB, vermittelte und lebte Werte.
Klopp war ein Change Agent, der eine von Thomas Doll hinterlassende Mannschaft vorfand, die mit nur wenig konzeptionellem Geschick und noch weniger vorhandenem Geld zusammengestellt wurde. In der Folge baute der Architekt Klopp seine Mannschaft mit jeder Transferperiode um und ersetzte auch Spieler wie Tinga, Valdez oder Kringe, auf die er notgedrungen in seinen ersten Saisons noch gesetzt hatte. Den Umbruch moderierte Klopp nach innen und außen und konnte es so auch verkraften, dass die Entwicklung nicht immer linear nach oben ging. In dieser Rolle vermochte er es auch, den Abgang von Leonardo Dédé, über den viele andere gestolpert wären, für alle Seiten würdevoll zu moderieren und durchzuziehen. Klopp versprach aber auch intelligente und clevere Lösungen und er lieferte sie, auch wenn mit Blick auf Julian Schieber, Ji oder Ciro Immobile beileibe nicht jeder Versuch aufgehen sollte.
Klopp war über dies aber auch Wächter bzw. Ordner über seinen BVB und seine Mannschaft. Einerseits darauf bedacht, dass die Mannschaft sich in dem von ihn vorgegebenen Rahmen bewegte und die Regeln des Fairplays einhielt. Intensität und Biss waren enorm und überforderten das direkte Umfeld und einzelne Spieler gelegentlich. Klopp stellte sich andererseits vor den Verein. Erinnern wir uns an sein Gesicht in Napoli. So schaffte er an der Grenze des Erlaubten Respekt für den BVB. Egal ob Bundestrainer Löw oder Uli Hoeneß – an Jürgen Klopp als Wächter über den BVB mussten sie erstmal vorbeikommen. Klopp vermittelte als Idol aber auch Werte und Vorstellungen, an die sich seine Spieler zu halten hatten: Gewinnen war wichtig, aber nicht um jeden Preis – eine Devise, in der sich auch die Anhängerschaft wiederfinden konnte.
Klopp war aberletztlich auch Coach. Fachlich überragend und dazu einer, der Schlüssel- und Ersatzspieler mitnahm auf die Reise. Er behandelte die Spieler fair, mit großer Offenheit und größter Wertschätzung. Das forderte er auch von seinen Spielern ein. Sie folgten ihm und erledigten auch die Drecksarbeit in der Defensive.
Überdies war Klopp ein Diener des Vereins und stand diesem zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung. Angetrieben von einem bahnbrechenden Ehrgeiz und der Ambition, die Bayern zumindest so lange wie möglich in die Knie zuzwingen, war er es, der mit dem größtmöglichen Aufwand voranging und damit auch glaubwürdig einen ebenso hohen Einsatz von seiner Entourage einfordern konnte.
Aber – und hier schließt sich der Kreis – seine Paraderolle war sicherlich die des Storytellers. Klopp schuf Träume, die ein gesamtes Umfeld in Bewegung versetzen. Das Zusammenspiel mit dem Publikum beherrschte er wie kein anderer, seine Emotionalität erweckte auch ausgestorben geglaubte Ecken des Westfalenstadions zum Leben. Seine Liebesbekundungen zum Verein gingen runter wie Öl. Gute Klopp-Interviews vermittelten wahrscheinlich in 5 Minuten mehr über das Leben als ganze Semester an Universitäten. Idealerweise hatte Klopp auch jeweils gehaltvolles zu erzählen, weil hinter seinen kurz- und mittelfristigen Handlungen eine klare Idee steckte. Seinem Naturell entsprechend konnte er dies auch so verpacken, dass seine Zielgruppedies auch verstand und mit Zufriedenheit registrierte.
Klopp war aber nicht bloß ein Märchenerzähler, er lebte den Verein mit jeder Faser und konnte dies auch mit absoluter Glaubwürdigkeit vermitteln. Dies schuf schlicht auch viel Vertrauen im Umfeld, weil Klopp auch voller Wertschätzung über seinen Co-Trainer, den Chefscout Sven Mislintat und das ganze Scouting sprach und damit vermittelte, dass der BVB in allen relevanten Bereichen nahezu perfekt aufgestellt war.
Klopp war damit wirklich der Inbegriff des perfekten «Leaders» und ging in seinem Tätigkeitsfeld weit darüber hinaus, was ein klassischer Coach wie Lucien Favre oder Peter Bosz zu leisten vermag. Die haben zwar zweifelsfrei ihre Spielidee und liefern fachlich gute Arbeit ab. Gerade aber auf der kommunikativen Ebene hat Lucien Favre enorme Schwächen, die fußballtaktische Idealvorstellung von Favre ist bis heute nicht durchgedrungen und zweifelsfrei greifbar. Was der Trainer genau will, darüber wird oft und mit viel Unzufriedenheit spekuliert.
2015 ging Klopp. Und der BVB glaubte, den Wegfall seines Leaders damit kompensieren zukönnen, wie man den Wegfall eines Trainers eben immer auffängt –man holte mit Thomas Tuchel einen neuen. Einen Trainer mit eigenen Vorstellungen und Schwerpunkten und so wurde die Mannschaft bereits im ersten Transferfenster umgestaltet und stellte ihre Spielweise wahnsinnig rasch auf einen gefälligen Ballbesitzfußball um. «Pöhler» wie Kevin Großkreutz, Sven Bender, Neven Subotic oder Kuba hatten fortan einen schweren Stand und mussten fußballerisch sicher stärkeren Spielern wie Raphaël Guerreiro, Ousmane Dembélé und Julian Weigl weichen. Neben einer gehörigen Portion Identifikation und Nostalgie ging aber mit Blick auf die Defensivarbeit der Hochbegabten um Dembélé, Aubameyang und Mkhitaryan mittelfristig auch einiges an mannschaftlicher Geschlossenheit flöten und so verlor der BVB gerade dann seine wenigen Spiele, wenn der Gegner mit möglichst viel Athletik ans Werke ging – sinnbildlich dafür ausgerechnet die bittere Niederlage in Liverpool gegen den altbekannten Trainer.
Nachdem Tuchels zwei Jahre ein sehr unrühmliches Ende genommen hatten, durfte sich mit Peter Bosz ein Trainer versuchen, der einen gänzlich anderen Ansatz bevorzugte. Bosz war, und dies ließ sich kaum kaschieren, eine Notlösung. Fortan musste Tuchels Truppe hoch pressen und den Gegner einschnüren. Das gelang bis zur ersten Niederlage. Irgendwann rückte Bosz davon ab. Eine Spielweise, die mit dem richtigen Personal und dem nötigen Vertrauen im Umfeld zumindest nicht sodermaßen ungeeignet ist, wie es manch Beobachter auf den (digitalen) Tribünen in Dortmund vermutete. Die grundsätzliche Idee, mit einer beinahe unveränderten Tuchel-Mannschaft den Bosz-Fussball spielen zu lassen, der dann zweitweise auch abgeschrieben geglaubte Spieler wie Nuri Sahin wieder in die Stammelf spülte, war jedoch schon mehr als verwegen und lässt auch zwei Jahre später noch staunen.
Nach der zwar unansehnlichen, aber immerhin sportlich geglückten Überbrückung durch Peter Stöger und Aubameyang-Ersatz Michy Batshuayi kam mit Lucien Favre dann endlich der von Michael Zorc über Jahre herbeigesehnte Trainer. Die Rochaden im Kader nahmen weiterhin gewaltige Ausmaße an und der Kader wurde auf die Vorlieben und die Spielidee von Lucien Favre ausgerichtet. (Ohnehin spricht es für sich, wenn Mats Hummels nach drei Jahren in München noch vier Spieler aus der Saison 2015/2016 kennt.) Und auch wenn zu Beginn noch etwas Sand im Getriebe war, sollte die neuformierte Dortmunder Mannschaft eine sehr überzeugende Vorrunde spielen und auch die Rückrunde war zumindest punktemäßig passabel. Doch der Trend war nicht mehr Favres Freund. Sein bis 2020 gültiger Vertrag wurde trotzdem verlängert.
Dabei wurde gerade in den letzten Wochen deutlich, dass sich der kauzige und sehr unkommunikative Lucien Favre und seine Spielidee in Dortmund nur schwer vermitteln lassen. Nach Jahren des wilden Rock 'n' Roll unter Klopp, dem Gegenpressing als Nummer 10 und einer Daueranspannung, weil viele Spiele kaum Verschnaufpausen kannten, wird ein auf Kontrolle und Geduld ausgerichteter Spielansatz (der bei Führungen aktuell auch nicht funktioniert) offenkundig nicht goutiert. Dies sorgt für Unruhe, Frustration und eine Trainerdebatte, die aus der Ferne zwar überraschen mag, im Kern ihre Ursache auch in der fehlenden Strategie des BVB hat.
Nirgendwo wird dieses Leck offenkundiger als auf den sehr diffusen und unterschiedlichen Entscheidungen auf der Trainerposition. Dass der BVB gar keine Vorstellung mehr davon hat, was er sein will – geschweige denn, wie er diese Vision erreichen möchte. Die einzige erkennbare Ausrichtung lautet, dass man im Zweifel «einen guten Trainer» holen möchte oder zumindest einen, den man für gut hält. Ob dieser dann mit Ball, zügig und attraktiv (Tuchel), gegen den Ball, wagemutig und wild (Bosz) oder dann eben mit dem Ball, kühl und geduldig (Favre) agieren möchte, scheint nicht von erstrangiger Bedeutung zu sein. Es fehlt eine übergeordnete Spielidee und eine daran angelehnte Kaderplanung. Der rote Fade kam irgendwo zwischen Yarmolenko, Philipp, Schürrle, Merino und Isak abhanden.
Die enorme Fluktuation auf allen Ebenen sorgt am Ende dann auch dafür, dass sich innerhalb der Mannschaft nur schwer eine wirkliche Einheit bilden kann und dass ein Mats Hummels mehr oder weniger gezielt geholt wird, weil keiner der bestehenden Spieler wirklich eine Führungsrolle wahrnehmen kann. Eine durchdachte, laufend nachjustierte Kaderplanung sieht deutlich anders aus und natürlich steht hier mit Lucien Favre der aktuelle Trainer auch in der Verantwortung.
Der BVB wird sich darauf verständigen müssen, eine klare und trainerunabhängige strategische Ausrichtung und Spielidee zu entwickeln. Dies schränkt zwar den Markt für potentielle Übungsleiter ein, ist aber allemal intelligenter, als pro Jahr 12 Spieler auszutauschen, die man vor kaum zwei Jahren noch mit großer Überzeugung an Land gezogen hat.
Eine der Prämissen dieser Strategie muss es dabei sein, dass der BVB vor 80'000 Zuschauern einen energiegeladenen, aggressiven und spektakulären Fußball spielen muss, der sich – als angenehme Begleiterscheinung – gemeinsam mit einer begeisterten Südtribüne noch optimal international vermarkten lässt.
Die Kommunikation mit dem Umfeld muss besser werden, damit die gesteckten Ziele auch an den Mann gebracht werden und damit auch trotz schwierige rKonstellation in der Liga eine gewisse Dynamik im Verein bleibt. Antworten dürfen nicht nur in Form von guten Ergebnissen kommen.
Der eingeschlagene Pfad, sich als Topadresse für Talente wie Dembélé, Sancho oder Isak etablieren zu wollen, scheint durchaus verheißungsvoll – doch er muss sicherlich mit größerer Konsequenz bestritten werden als mit der Installation von Michael Skibbe.
Der BVB muss 2-3 strategische Erfolgspositionen entwickeln, mit denen er sich von Clubs seiner Kragenweite abhebt, und mit denen er langfristig die eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken kann.
Der BVB muss sich auch Klarheit darüber verschaffen, wo er Pionier sein will, wie dies etwa beim Footbonaut der Fall war, und in welchen Bereichen er von anderen Sportarten etwas lernen will, indem er Ressourcen schafft, um hier systematisch Erkenntnisse zu gewinnen. Aktuell scheint hier sehr wenig Innovationskraft vorhanden zu sein und der letzte Blick über den Tellerrand dürfte das eher seltsame Intermezzo von Usain Bolt im Trikot des BVB gewesen sein.
Natürlich kann das Rad der Zeit nicht zurückgedreht werden und eine strategische Wiederanknüpfung an die goldenen Jahre ab 2010 ist nicht möglich. Das heißt aber nicht,dass diese Phase nicht zumindest den einen oder anderen Hinweis bietet, an dem sich eine künftige Ausrichtung anlehnen kann. Dies kann etwa mit Blick auf den Trainer geschehen, der sicher ein Mindestmaß an Kommunikationsfähigkeit und so viel Identifikation mit dem Verein wie nur möglich mitbringen sollte. Oder schon nur, dass sich in einem Dortmunder Umfeld eine unterkühlte Spielweise wohl eher weniger eignet, um die Massen zufriedenzustellen. Das Profil des Trainers muss bei dessen Verpflichtung analysiert werden und mögliche Defizite durch Leute wie Sebastian Kehl oder eben Zorc und Watzke aufgefangen werden.
Dieses Trio muss im Zweifel in der Lage sein, eine in sich stimmige Mannschaft zu entwickeln und nicht nur, wie in den Vor-Klopp-Jahren, ein paar Torschützenkönige aneinanderzureihen. Muss der Trainer in Eigenregie den roten Faden in der Kaderplanung entwickeln, stellt sich die Frage nach dem Sportdirektor-Posten.
Ohne Frage befindet sich der BVB in einer Marktsituation, die immer und immer wieder von Zwängen gekennzeichnet ist und natürlich ist eine sauber ausformulierte Strategie noch lange keine Gewissheit, dass diese in einem von Hyperinflation gekennzeichneten Markt auch wirklich 1 zu 1 umgesetzt werden kann. Aber gerade, weil für die Belle Etage des europäischen Fußballs die Mittel fehlen, ist ein ausgeklügeltes und cleveres mittelfristiges Handeln von größter Bedeutung und eine Saison wie 2017/2018, in der innerhalb von 2 Monaten zuerst der Trainer raugeschmissen und dann noch der Toptorjäger durch einen Leihtransfer ersetzt wird, sollte sich tunlichst nicht wiederholen. Auch die fragile Situation nach dem Anschlag unter Thomas Tuchel, die damit verbundenen Nachwehen bei vielen Spielern und auch schlicht der Fakt, dass der deutsche Trainermarkt sehr wenig hergibt, mögen als Erklärung für die eine oder andere Entscheidung herhalten.
Aber wie auch immer – der von Jürgen Klopp hinterlassene Krater als Architekt, Change Agent, Wächter und Storyteller scheint auch nach mittlerweile mehr als 5 Jahren nicht groß genug zu sein, als dass Aki Watzke ihn mal gesehen, geschweige denn analysiert hätte. Andernfalls hätte er dieses Vakuum über die Jahre sicherlich gezielt mit Leben gefüllt und nicht grotesk anmutende Versuche gestartet, Klopp wieder für ein Engagement in Dortmund zu gewinnen.
Dass das Erstellen einer konsistenten Strategie und Spielidee, die laufende Anpassung einer homogenen und in sich stimmigen Mannschaft an dieses Zielbild, das Einfordern einer Leistungskultur, die Moderation der Entwicklung nach innen und außen sowie die Interaktion mit dem Umfeld nicht per se das Kerngeschäft des Trainers, sondern eigentlich (primär) ins Aufgabenfeld der Geschäftsführung und des Sportmanagers fallen würden, scheint Watzke offensichtlich bis heute nicht zu registrieren.
Der Geschäftsführer negiert die Tatsache, dass Klopp in seiner Gänze ein wohl einmaliges Gesamtpaket war, das eine klare Idee entwickelte, diese umsetzte und laufend verfeinerte und damit auch das ganze Umfeld in eine Umbruchstimmung und Euphorie versetzte. Dieses Paket wird so nicht auf dem Markt erhältlich sein, was mit Blick auf die Ex-Trainer Tuchel, Bosz, Stöger und dem aktuellen «Fachmann» Favre mehr als deutlich geworden sein dürfte.
Aktuell scheint sich Watzke in seiner Klopp-Nostalgie dem eigentlich bittersten Weg des Lernens mit erstaunlicher Sturheit zu verweigern: Der Erfahrung.
geschrieben von Didi