Warmlaufen

Ouvertüre in A. maDURid

06.11.2018, 22:39 Uhr von:  Sascha
Ouvertüre in A. maDURid

Festwochen in Dortmund. Erst heute in Madrid und dann Samstag gegen die Bayern. Das ist was für richtige Genießer

Herzlich willkommen liebes Publikum, liebe Fans,
wir laden Sie recht herzlich ein zu den Festspielwochen des Konzerthauses Borussia Dortmund. Sie hören heute die Ouvertüre „ChampionsLeague“ in A maDURid zur Einstimmung auf das Hauptwerk „German classico“ des großen Komponisten Hans-Joachim Watzke.

Da sehen wir schon den Dirigenten der diesjährigen Festspielsaison, Herrn Lucien Favre, in seinen dunklen Anzug gewandet, auf dem Wege zu seinem Arbeitsplatz. Ruhig und konzentriert wie immer schreitet er an den Rand seiner sogenannten Coaching Zone, um dort, direkt vor der Auswechselbank, sein Orchester zu dirigieren. Das heutige Stück „Atletico Madrid“ gehört mit Sicherheit zu den anspruchsvollsten Stücken im Kanon des sogenannten Europapokals, aber bereits vor zwei Wochen bewies der Schweizer, wie er sein Ensemble mit Bravour auch durch schwerste Passagen dieses Werkes leiten konnte.

Das Orchester

Dabei kommt erneut den schweren Schlaginstrumenten eine besondere Bedeutung bei. Innenverteidigung und Mittelfeld müssen wuchtig und sicher geschlagen werden, um dem gesamten Orchester den notwendigen Halt und Stabilität zu geben. Hier entsteht der Rhythmus, dem man bei diesem Werke keinesfalls verlieren darf. Einmal aus dem Takt geraten, ist es hier nur schwerlich möglich, wieder Zugang zu finden. Manuel Akanji, Dan-Axel Zagadou, Thomas Delaney und Axel Witsel – das sind die Namen der Korsettstangen des Orchesters, die die Grundlage für die filigrane Arbeit der Streicher legen. Hier wird der Grund, der Klangteppich gewebt, auf dem die zarten Töne der Feinmusiker Richtung Tor… ähmm… Ohr getragen werden. Allen voran sei hier natürlich die erste Geige in Form des Starstreichers Marco Reus genannt. Immer wieder von Problemen mit dem Gehör von Engagements in den ganz großen Stücken abgehalten, verleiht er dem Dortmunder Orchester einen akustischen Glanz wie kein Zweiter.

Dirigent Lucien Favre

Hören Sie nur, liebe Freunde der Oper, wie er das gleichmäßige Pass-Pass-Pass der Schlaginstrumente aufnimmt und die Musik nach vorne trägt. Wie sie sich im Raum verteilt und ihn erfüllt. Und da stimmen auch schon die Blockflöten auf der Außenbahn mit ein. Heute gespielt von Jadon Sancho und Christian Pulisic, zwei außerordentlich begabte Jungmusiker, die schon das Interesse großer, englischer Konzerthäuser geweckt haben. Ihre Töne sind leiser, weniger wuchtig, aber sie gehen beileibe nicht unter im Zusammenspiel der Klänge. Ganz im Gegenteil: ihre hellen, fast schon schrillen Töne drängen in den Vordergrund und werden so zur Steilvorlage für Pablo Alcácer an der Tuba, der mit einem mächtigen Schlussakkord das große Finale einläutet.

An dieser Stelle werfen wir einen begeisterten Blick auf Dirigenten Favre, der mit wenigen, dafür aber präzisen Anweisungen sein Orchester wieder einfängt und verhindert, dass sie sich an ihrem eigenen Spiele berauscht. Jetzt heißt es Ruhe bewahren und das Stück souverän zu Ende zu spielen. Er weiß, dass seine Solisten die notwendige Kraft und Ruhe noch beim folgenden Hauptakt „La fin de Niko K.“ brauchen werden. Und so gleitet die Melodie ihrem sanften Ende entgegen, bis ein schriller Pfiff den Schlusspunkt unter diese Ouvertüre setzt.

Applaus.

Das Dortmunder Orchester: Roman Bürki – Achraf Hakimi, Dan-Axel Zagadou, Manuel Akanji, Lukasz Piszczek – Thomas Delaney, Axel Witsel – Marco Reus – Jadon Sancho, Paco Alcácer, Christian Pulisic

Seien Sie live dabei in der Wanda Metropolitano in Madrid, oder an den Bildschirmen auf DAZN. Auf dem bekannten Sender Sky gibt es dieses Konzert nur in Ausschnitten im Rahmen einer Konferenzschaltung mit anderen Häusern.

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