Bauch rein, Brust raus
Der Spielplanplaner meint es nicht gut mit uns. Derby auswärts, gefolgt von Leverkusen zuhause sind ein ordentliches Brett im Saisonendspurt. Aufgabe eins ist abgehakt mit bekanntem Ausgang. Reden wir nicht mehr drüber, ok? Aber hilft ja alles nix, wir wollen in die Champions-League und ein Sieg gegen Leverkusen wäre da ein wichtiger Schritt. Also Arschbacken zusammenkneifen und durch.
Fangen wir mal mit dem Positiven an: Das tolle Wetter hält sich auch morgen noch. Wird zwar nicht mehr so knackeheiß, aber es gibt durchaus schlechtere Arten, einen Spieltag zu verleben, als Samstags abends um 18.30 bei lauen 22 Grad und Sonne zum Fußball zu gehen. Pils und eine Bratwurst dazu und feddich ist das Fanglück. Man kann also guten Gewissens die Taschentücher endlich wegpacken, sich das T-Shirt und eventuell die kurze Buxe für morgen rauslegen und zum Stadion schlendern.
Darüber hinaus gibt es auch noch was zu feiern: Nämlich ein Wiedersehen mit „unserem“ Bender. War schon ein Stich ins Herz, dass Manni zu Saisonbeginn einen wahrscheinlich auch dringend benötigten Neuanfang brauchte und zu seinem Bruder nach Leverkusen wechselte. Trotzdem bleiben Erinnerungen wie die Killerklärungsgrätsche im Pokal gegen die Bayern und Sahins Satz für die Ewigkeit, nach dem Bender mit dem Kopf noch dahin geht, wo andere den Fuß zurück ziehen. Eine echte Kampfsau im besten Sinne und ein toller Typ, der uns lange begleitet hat. Da wollen wir uns doch von der besten Seite zeigen und ihn genau so prächtig verabschieden, wie uns das mit Kuba und Subotic gelungen ist. Im Gegenzug wäre es natürlich nett, wenn er sich ein bisschen zurück halten und seine ehemaligen Mannschaftskollegen das ein oder andere Mal an sich vorbei lassen würde.
Apropos Bender: Ebenfalls positiv ist, dass sein Bruder und Mannschaftskapitän Lars wegen der fünften, gelben Karte gesperrt ist. Zwei von der Sorte sind fast ein ganzer Chuck Norris und sollten im Regelwerk als unfair und verboten aufgeführt werden.
Und zu guter letzt gibt die Tabellenkonstellation einiges her. Der Dritte, nämlich Bayer Leverkusen, muss auswärts zum punktgleichen Vierten reisen. Ok – das war jetzt ein bisschen bemüht. Darüber hinaus spielt aber Raba Leipzig gegen Hoffenheim und die Pokalhelden aus Frankfurt müssen gegen die Hertha kicken. Mit einem Sieg und passenden Ergebnissen auf den anderen Plätzen kann man sich fast schon entscheidend absetzen. Im Idealfall hat man nach dem Abpfiff sechs Punkte und das bessere Torverhältnis bei noch drei ausstehenden Spielen auf der Habenseite und fast schon drei Viertel der Miete im Sack.
Natürlich ist bei uns nicht alles Eitel Sonnenschein. Derby verkackt, Batsmann Füße kaputt, Leverkusen zweitbeste Auswärtsmannschaft blablabla. Aber hey, noch sind wir nicht am Ende der Saison und wir sind es, die auf einem der begehrten Champions-League Plätze stehen. Die Hoppenheimer, die Dosen, die Frankfurter – wenn die Platz Vier wollen, dann müssen die uns den weg nehmen, nicht umgekehrt. Es sind noch vier Spiele, in denen es uns gelingen kann, auf den Brustwarzen über die Ziellinie zu robben und den Vorsprung rüber zu retten. Also, Kopf nach oben, Augen geradeaus, Brust raus, Arsch rein und los geht es. Lassen wir den Rest hinter uns Staub fressen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Borussia Dortmund: Bürki – Schmelzer, Akanji, Toprak, Piszczek – Dahoud, Sahin – Pulisic, Reus, Philipp – Yarmolenko
Bayer Leverkusen: Leno – Retsos, Tah, Manni Bender, Henrichs – Baumgartlinger, Aranguiz – Baily, Volland, Brandt – Alario
Schiri: Schmidt
Assis: Günsch, Emmer (nicht zu verwechseln mit „Emma“, dem dicken, kostümierten Brummer)