Das Spiel vor Madrid
Wird das Spitzenspiel der Bundesliga gegen Gladbach nur ein „Warmlaufen“ für den nächsten Champions-League-Feiertag? Mit der Fohlenelf tritt eine Mannschaft im Westfalenstadion an, die in der Bundesliga zuletzt ordentlich Fahrt aufgenommen hat. In einem „Schongang“ dürfte das Unterfangen, auch das 41. Spiel in Serie ungeschlagen bei Heimspielen zu bleiben, kaum möglich sein.
Alleine darauf, dass Gladbach sich mit einer aus ihrer Sicht Horror-Bilanz als unser Lieblingsgegner etabliert hat, sollte sich der BVB nicht verlassen (14 Gegentore bei den letzten vier Niederlagen in Serie und in den vergangenen 15 Spielen holte der Vfl lediglich vier magere Punkte). Auch wenn die Punkte -Ausbeute in den bisherigen 5 Bundesligapartien mit gerade mal 8 Punkten sehr mager ausfällt, wussten die Fohlen in ihren Spielen zu überzeugen und zeigten sich gegenüber der letzten Saison in vielem verbessert und das, obwohl sie mit einer ähnlich langen Verletztenliste zu kämpfen haben wie der BVB. Acht Spieler werden der falschen Borussia fehlen (Jan Sommer, Ibrahima Traoré, Tobias Strobl, Vincenzo Grifo, Laszlo Bénes, Josip Drmic, Kwame Yeboah und Mamadou Doucouré). Hinzukommt, dass der Einsatz von Jonas Hofmann aufgrund muskulärer Probleme noch fraglich ist. Immerhin scheint die medizinische Abteilung dem Weltmeister Christoph Kramer (Nasenbeinbruch) grünes Licht für einen Einsatz mit Gesichtsmaske zu geben, so dass die vakante Position im defensiven Mittelfeld besetzt werden kann.
„Wir müssen Lust und Leidenschaft auf den Platz bringen. Dann sind wir in der Lage, einem der Titelfavoriten ein Bein zu stellen.“ (Eberl)
Ein Grund, warum die Ponys erst acht Punkte auf ihrem Konto verbuchen können ist, dass die Mannschaft stets zwei unterschiedliche Gesichter in einem Spiel präsentiert. Meist wird die erste Halbzeit verschlafen und die Mannschaft beißt sich erst in der zweiten Halbzeit richtig in das Spiel hinein. Das spricht für eine gute Physis und für eine gesunde Psyche, wie zuletzt in Leipzig bewiesen, als man zweimal einen Rückstand aufholt.
"Ich denke nur von Spiel zu Spiel." (Bosz)
Dass Gladbach für den BVB nicht zu einem Selbstläufer wird, versteht sich von selbst, auch wenn die aktuellen Zahlen und Daten definitiv „nur“ für den BVB sprechen. Allerdings hat der BVB in den letzten Jahren stets bewiesen, dass bevorstehende Champions-League-Spektakel meist eine unrühmliche Vorgeschichte in der Bundesliga haben. Zuletzt schaffte man es gegen 10 Freiburger nur zu einem 0:0 nach knapp 60 Minuten Überzahl. Natürlich wird egal ob von Klopp, Tuchel oder jetzt Bosz - wie immer- beteuert, dass nur das nächste Spiel zählt. Als Fan kann man schon das Gefühl bekommen, dass für die großen Vereine die Bundesliga längst gegenüber der Champions-League nur noch zweitrangig ist. Vielleicht hat der Prozess zu einer „Europa-Liga der Champions“, in der die Bundesliga nur noch Mittel zum Zweck ist, längst begonnen.
"Ich habe ein gutes Gefühl was die kommende Aufgaben angeht." (Bosz)
Dass der BVB einen Tag weniger Zeit zur Regeneration hatte als der VFL Mönchengladbach, ist in Zeiten englischer Wochen sicherlich kein Vorteil. So spricht Peter Bosz auf der Pressekonferenz davon, dass es ein sehr schwieriges Spiel wird und es irgendwann sicher passieren kann, dass der BVB ein Heimspiel verliert und fügt ergänzend hinzu, dass er hofft, dass es nicht an diesem Samstag passieren wird. Und sollte das Spiel dennoch verloren gehen, hat die Mannschaft schon drei Tage später erneut Gelegenheit sich erneut zu beweisen- in der Champions-League!
So könnten sie spielen:
Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Sokratis, Toprak, Zagadou – Sahin – Castro, Kagawa – Yarmolenko, Aubameyang, Philipp
Bor. M’gladbach: Sippel – Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt – Herrmann, Kramer, Zakaria, Hazard – Stindl – Raffael
Schiedsrichter: Gräfe (Berlin); Assistenten: Kleve, Sinn;
Zuschauer: Fast ausverkauft: Es gibt noch 600 Tickets an der Gästekasse
Christoph 22.9.17