Zittersieg in Essen
Ausgangslage
"Wir
werden Essen nie vergessen" und unsere Amas natürlich auch
nicht! Die spielten nämlich rein zufällig beim RWE, während die
Profis fast zeitgleich in Stuttgart spielten. Die Hinrunde ist für
uns mit zwei Nachholspielen noch nicht ganz zu Ende, da stand schon
das erste Spiel der Rückrunde auf dem Programm. In Essen wollte man
an das Erfolgserlebnis aus Bonn anknüpfen und erneut drei Punkte
aufs Konto packen. Mit 11 Punkten Rückstand bei zwei Spielen weniger
auf den KFC aus Uerdingen ist es in dieser Phase wichtig, zumindest
rechnerisch in Schlagdistanz zu bleiben.
Essen liegt mit 2 Spielen mehr 2 Punkte hinter unserer Borussia.
Die Tabelle verspricht mit der Begegnung 7. gegen 9. ein enges
Spiel.
Erste
Halbzeit
Schon
in den ersten Minuten zeichnete sich ab, dass beide Mannschaften sehr
tief stehen werden. Chancen endeten an der Strafraumkante (Essen, 6.
Minute; Dortmund 7. Minute), weil auf beiden Seiten mit 10 Mann
verteidigt wurde.
Nach 10 Minuten konnte man vermuten, dass dieses
Spiel über Standards entschieden werden würde. Chancen, wie der
Freistoß aus gut 18 Metern von Ornatelli, wurden dafür aber in der
ersten Hälfte noch nicht genutzt. Neben dem Platz waren bis zur 18.
Minute ausschließlich die Essener (natürlich auch in Form von
Glocken-Horst) zu hören, bis sie Lieder gegen einen blau-weißen
Reviernachbarn anstimmten. Ab diesem Moment beteiligte sich auch der
Gästefanblock und stimmte mit ein. Manchmal verbindet Hass eben
doch.
Aus dem Spiel entstanden nur sehr wenige Chancen und die
endeten dann entweder wie auf Essener Seite mit einem Angreifer, der
ausrutscht, oder wie auf Dortmunder Seite mit Stürmern, denen im
Kopfballduell ein paar Zentimeter Körpergröße fehlen.
Erst nach
39 Minuten gab es eine Chance aus dem Spiel heraus, jedoch auf der
falschen Seite: Kevin Grund steht plötzlich fast frei vor dem
Dortmunder Tor und zieht einfach mal ab. Reimann, der den Ball erst
spät sehen konnte, reagiert gut, lässt den Ball aber nach vorne
abprallen. Zu unserem Glück erreichten Mainka und Sauerland den Ball
vor einem Gegenspieler und konnten die Situation so entschärfen.
Für
die Statistiker unter uns hieß es nach 39 Minuten also 1:0 nach
Chancen für den RWE. Nach dieser Chance passierte nichts
nennenswertes und die Spieler verabschiedeten sich für die Halbzeit
in die warme Kabine.
Zweite
Halbzeit
Sowohl
der RWE als auch der BVB kamen unverändert aus der Kabine, der
Dortmunder Block stimmte ein paar Gesänge an und auf dem Platz wurde
es kreativer: Dieckmann trickst mit der Hacke, aber Hanke kann die
Gelegenheit am Ende nicht im Gehäuse von Heller unterbringen.
Auch
in der zweiten Halbzeit gab es kaum ein Durchkommen gegen die tief
stehenden Essener.
Nach gut 55 Minuten die nächste Gelegenheit
durch eine Standardsituation. Aus gut 25 Metern versuchte Ornatelli
es per Freistoß direkt und hatte Erfolg! Der Ball flog an allen
Gegnern vorbei und landete im Kasten von Heller. Das verdiente 1:0
für unsere Amateure, ein wunderschönes Tor dazu! Wie schon gegen
Bonn zeigte Ornatelli, dass er unglaublich viel Gefühl, aber auch
den nötigen Bums im Fuß hat.
In Form von Patrick Pflücke kam
nach dem Führungstreffer ein weiterer, hellblonder Lichtblick aufs
Feld. Bouali machte für ihn Platz. Die Essener haderten im Weiteren
mit den Leistungen des Schiedsrichters. Sie fühlten sich
benachteiligt und Dennis Malura, der sich lautstark beschwerte, sah
für sein lautstarkes Protestieren beim Linienrichter die gelbe
Karte.
Chancen auf beiden Seiten prägten die nachfolgenden
Minuten, aber keine war wirklich gefährlich. Während Essen immer
mehr auf den Ausgleich drängen wollte, bemühten sich die Amateure,
Ruhe ins Spiel zu bringen. Sie standen tiefer und versuchten die
Führung um jeden Preis zu halten.
Zehn Minuten vor Schluss kam
es dann zur Unruhe im Dortmunder Strafraum. Nach einem Freistoß für
den RWE gab es einen Zusammenstoß von Dominik Reimann und Platzek.
Platzeks Knie war wohl mit im Spiel und Reimann war dementsprechend
aufgebracht. Nachdem er seinen Gegenspieler schubste, sah er die
gelbe Karte. Auf Essener Seite bekam fälschlicherweise Baier am Ende
der Szene ebenfalls die gelbe Karte.
Sowohl Dortmund als auch
Essen wechselten nach dieser Szene. Beim BVB kam Joo-Ho Park für
Haymenn Bah-Traore, was allerdings ein wenig dauerte, da die Tafel
nur eine Sekunde hochgehalten wurde und Bah-Traore diese nicht sah.
Auf Essener Seite kam dann der ehemalige Dortmunder Unzola für
Meier. 5 Minuten vor Schluss versuchte Essen es nochmal mit extrem
hohem Pressing direkt am gegnerischen Strafraum, der gewonnene Ball
segelte aber in den Fanblock statt Richtung Kasten von Reimann.
Drei
Wechsel später begann auch schon die Nachspielzeit, vier Minuten
musste noch um den Dreier gekämpft werden. In der dritten Minute
sorgte dann Eberwein nochmal für den größten Spannungsmoment, weil
er gut 30 Meter vor dem Tor einen unnötigen Freistoß für Essen
verursachte. Der wurde jedoch zur Ecke geklärt, die ebenfalls keine
Gefahr ausstrahlte. Nach einer letzten Chance für Dortmund pfiff
Bastian Börner das Spiel ab und besiegelte somit den Sieg für
unsere Zweitvertretung!
Fazit
Dortmund
konnte die Zitterpartie, die ihren Namen nicht nur wegen den
Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt verdiente, am Ende für sich
gewinnen. Mit viel Willen und ein wenig Glück fuhren unsere Jungs
den nächsten Dreier ein und konnten so auf den 5. Tabellenplatz
klettern. Am Samstag wird um 14 Uhr das Spiel gegen Verl nachgeholt.
Mit einem Sieg könnten die jungen Borussen auf den dritten Platz
klettern und den Abstand zum Tabellenführer Viktoria Köln auf 5
Punkte reduzieren.
Statistik
Rot
Weiß Essen:
Heller
– Pröler, Zeiger, Malura (89. Ngankam), Becker – Meier (82.
Unzola), Baier Brauer (86. Lucas) – Grund, Platzek,
Bednarski
Borussia
Dortmund II:
Reimann
– Bah-Traore (82. Park), Mainka, Steurer, Sauerland – Hanke,
Eberwein, Dieckmann, Ornatelli – Bouali (59. Pflücke), Boadu (90.
Chato)
Tore:
0:1
Ornatelli
(55. Minute)
Gelbe
Karten:
Reimann
(80.)
Malura (58.), Baier (81.)
Nici, 18.11.2017