Nach Feierabend im Werk
Vorbemerkung: Diese Gesichte hätte sich so zutragen können, wenn, ja, wenn, aber lest selbst:
Es dämmerte bereits, als die beiden Angestellten des Bayer-Werkschutzes ihren Weg zum Mitarbeiterparkplatz antraten. „Und, Hannes" fragte Wolfgang seinen Kollegen „was hast Du heute noch vor?" und schwenkte seine Pausentasche wild hin und her. „Na," antwortete dieser „erst mal zu Hause mit meiner Frau und den Blagen zu Abend essen dann wollte ich, da ja bald Wochenende ist, noch inne Eckkneipe gehen und so ein oder zwei Kölsch trinken. Kommste mit?" Hannes überlege kurz und grinste ihn dann an „Klar, warum nicht? 20 Uhr?" Wolfgang stimmte zu. Plötzlich ein Geräusch, als wenn etwas zu Boden fiel und ein Lichtblitz. „Hast Du das gesehen?" fragte Wolfgang. „Ja, klar, war ja nicht zu überhören. Kam aus Richtung Stadion, oder?" fragte Hannes und deutete in Richtung Stadion. Wolfgang nickte und vermutete dann, dass wieder irgendjemand den Rudi auf die Palme gebracht hatte, kommt ja immer wieder mal vor...und manchmal fliegt dann etwas aus seiner Loge und landet auf den Sitzschalen, was immer für einen höllischen Lärm sorgt. „Weißte doch", sagte er, holte seinen Autoschlüssel aus der Tasche, öffnete seinen Wagen und stieg ein. „Willste nicht mit?" fragte er seinen Kollegen, der immer noch dem Geräusch hinterherschaute, stieg aber dann doch ein und schlug die Autotür zu. Kurz danach setzte sich der Wagen in Bewegung..
500 m weiter ( im Inneren des Stadions)
„Bist du verrückt? Macht nicht so einen Krach!" schimpfte der hagere, vielleicht 20-jährige Schlacks zu seinem Freund. „Sonst hätten wir uns das ganze Versteckspiel ersparen können. Los, weiter jetzt." Langsam setzte sich die zehnköpfige Gruppe wieder in Bewegung und jeder achtete drauf, dass sein Gerät nicht zu Boden fiel. Kurze Zeit später hatte die Gruppe Ihr Ziel, die Aufhängung des Kreuzes, welches über dem Stadion schwebte, erreicht. „So, hier sind wir" sagte der Größte der jungen Gruppe. „Ihr wisst, was Ihr zu tun habt." Alle nickten und begannen Ihr Werk, während der Anführer sich an die beiden, die das Klettergeschirr bei sich trugen, wandte. „Und, Jan, Lukas, Ihr seid ganz sicher, dass Ihr das da oben sicher montieren könnt?" Die beiden Angesprochenen schauten sich an, grinsten kurz und einer der beiden sagte dann: „Steffen, seitdem wir aufgebrochen sind, hast Du das jetzt ungefähr 100 Mal gefragt und wie vorhin - ja, das ist überhaupt kein Problem. Sorg nur dafür, dass Ihr die Sachen fertig bekommt. Ich möchte nicht vom Werkschutz erwischt werden."
„Also, dann lasst uns beginnen." sagte Steffen. Jeder begann langsam seine Aufgabe. Dabei schauten sie sich ständig um, ob irgendwo sich etwas regte, was aber erstmal nicht der Fall war.
Gut 30 Minuten später waren die Arbeiten fast zum Erliegen gekommen und die Augen der Anwesenden richtete sich in Richtung Jan und Lukas. „So, Ihr seid dran" sagte Steffen. „Dann lasst uns" sagte Lukas, griff mit einer Hand die Halterung und mit der anderen das Seil und klettere langsam in Richtung Mittelpunkt. Jan folgte ihm, war aber nicht nur mit einem Seil gesichert, sondern hatte ein zweites Seil bei sich, an dem das Erste der fertig gestellten Teile befestigt war und hochgezogen werden konnte. Langsam kletterten die beiden weiter voran und kurze Zeit später kam das Signal, das erste Stück hochzuziehen. Steffen und einer seiner anderen Freunde nahmen eines, hakten es ein und zogen es langsam hoch. Kurze Zeit später hörten sie Jans Ruf „angekommen" und warteten auf das nächste Signal, während man von oben das leise Geräusch des Werkzeugs hörte. Nur gut, dass das Kreuz immer beleuchtet war, so dass Jan und Lukas keine eigene Beleuchtung brauchten. „Und das Nächste", rief Lukas und prompt war das Nächste unterwegs. Und auch das Dritte konnte nach kurzer Zeit auf den Weg geschickt werden. Kurze Zeit später rief Lukas „fertig!" „Kommt runter", rief Steffen zurück. „Wir müssen sehen, dass wir hier weg kommen." Prompt hörte man, wie die beiden wieder herunterkletterten. Währenddessen packten die anderen Ihre Klamotten zusammen, nicht ohne sich ständig anzugrinsen. Das würde morgen eine Überraschung geben, waren sie alle überzeugt, wenn morgen Abend beim Spiel das BVB Logo über den Köpfen der Spieler erleuchten würde.
Währenddessen hatten Wolfgang und Hannes Ihr erstes Kölsch in der Hand und prosteten sich zu.
kha, 01,10.2016
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Disclaimer: Dies ist eine fiktivie Geschichte und soll nicht zu Nacht- und Nebelaktionen aufrufen.