Ein Hauch von Champions League ...
wird morgen durchs Westfalenstadion wehen. Nicht nur, weil der FC Porto in eben dieser in der Hinrunde noch gespielt hat, sondern weil auch aufgrund der Leistungen beider Mannschaften in der Liga, man Porto und die Borussia normalerweise dort verorten würde.
In der Liga liegt der FC Porto nach dem Gewinn des Classicos gegen Benfica am letzten Freitag auf dem dritten Platz und wahrt mit sechs Punkten Abstand auf den Tabellenführer Sporting Lissabon noch leise Meisterschaftsträume. Die Situation unserer Borussia ist hinlänglich bekannt. Man zieht einsame Kreise auf dem zweiten Tabellenplatz und könnte sich natürlich einfach an den eigenen Leistungen berauschen. Aber dauerhaftes Rumdümpeln auf dem Thron des Vizemeisters schlägt schon mal aufs Gemüt und dabei heraus kommt dann zähes Ringen wie gegen Hertha und Hannover.
Für die Jungs ist dies morgen nach langer langer Zeit mal wieder eine Bewährungsprobe, die sie wirklich fordern wird. Hier liegt Chance und Gefahr zugleich. Eine Vollgasveranstaltung ist möglich, denn morgen geht es um mehr als um die goldene Ananas. Es ist der erste Teil des Weges ins Achtelfinale der Euroleague und machen wir uns nichts vor, die Mannschaft wird alles andere als die Finalteilnahme als Niederlage empfinden.
Doch was ist, wenn das Pferd länger nur so hoch gesprungen ist, wie es musste? Stolpert es dann vielleicht über die erste Hürde? Ich glaube nicht. Die Schwarzgelben haben sich in der Gruppenphase der Euroleague nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Leichtfertig verschenkte man den Gruppensieg und Spiele wie auswärts gegen Odds BK sind uns allen noch im Gedächtnis. Hier gilt es also einiges gut zu machen und die Spieler wissen, solche Leistungen werden morgen nicht reichen. Vielmehr werden sich viele auf eine Aufgabe freuen, die endlich auch mal eine ist. Ilkay Gündogan z.B. formuliert in den sozialen Netzwerken vollmundig, dass jetzt nun die Euroleague richtig beginne.
Personell ist der BVB momentan von einer kleinen Grippewelle geplagt. Sowohl Roman Weidenfeller, als auch Ilkay Gündogan und Nuri Sahin konnten deswegen nicht trainieren, wobei letzterer natürlich ohnehin keine Alternative darstellt. Auch Weidenfellers möglicher Ausfall sollte zu verschmerzen sein, weil sich sowieso die Frage stellt, ob man in einem Achtelfinale nicht den Torwart mit Spielpraxis ins Tor stellen sollte. Gündogans Ausfall wäre hingegen schon eine Schwächung, weswegen ich die Grippemeldung einfach mal schnöde verdränge und ihn trotzdem in meine Aufstellung gepackt habe. Usains Bolts stylischer Bruder Aubameyang hat hingegen seine Fußprellung überwunden und wird morgen spielen können. Der Rest ist - Stand heute - fit und dabei.
Laut Tuchel ist Porto eine Mannschaft mit individueller Klasse, die früh und aggressiv verteidigt. Das musste letztes Jahr der FC Bayern München am eigenen Leib erfahren, der beim CL-Viertelfinal-Hinspiel mit 3:1 unter die Räder kam. Gut, beim Rückspiel hat man die Portugiesen dann mit 6:1 verprügelt, aber dennoch dürfte klar sein, dass man Porto nicht unterschätzen sollte.
Die beiden Mannschaften treffen übrigens zum ersten Mal aufeinander. Einzig Torwart Casillas dürfte eher mulmige Erinnerungen ans Westfalenstadion haben (remember Real Madrid). Boris Rupert, der König der Statistiken, verrät außerdem, dass wir bisher jedes Heimspiel gegen portugiesische Mannschaften gewonnen haben. Wer möchte dies schon gerne ändern ...
So könnten sie spielen:
Borussia: Bürki, Piszczek, Sokratis, Hummels, Schmelzer, Ginter, Gündogan, Castro, Mkhitaryan, Reus, Aubameyang
Trainer: Tuchel
FC Porto: Casillas, Maxi, Chidozie, Martins Indi, Layún, Neves, Herrera, André, Corona, Aboubakar, Brahimi
Trainer: Peseiro
Schiedsrichter: Luca Banti (Italien)
Steffi, 17.2.2015