Unsere bodo-Sonderausgabe - Ein Fazit
Samstag war es so weit, endlich konnten wir unsere bodo-Schwatzgelb.de-Sonderausgabe im Stadion verkaufen. Obwohl wir regelmäßig Artikel schreiben, ist das für uns etwas sehr besonderes. Die Arbeit eines guten halben Jahres mit tollen Bildern, professionell layoutet und ausgedruckt in den Händen zu halten fühlt sich richtig gut an. Wir sind, das wollen wir einfach mal so sagen, in mehrfacher Hinsicht sehr stolz auf diese Ausgabe und wir hoffen, dass sie Euch ebenso gefällt wie uns.
Für uns war es Neuland, unsere Printausgabe nicht nur in Kombination mit einer anderen Redaktion zu erstellen, sondern uns auch auf andere Inhalte und andere Arten der Darstellung einzulassen. Kochrezepte vom Mannschaftskoch sind schließlich nicht die Inhalte, die Ihr sonst standardmäßig bei uns lest. Wir sind viel rausgegangen, haben mit Menschen geredet und recherchiert. Herausgekommen ist unserer Meinung nach ein Heft, bei dem wir den typischen Magazinstil der Straßenzeitung bodo mit unseren Inhalten verbinden konnten.
Dabei ist für uns mittlerweile das „sich präsentieren" mit dieser Ausgabe fast ein bisschen in den Hintergrund getreten und wir freuen uns total über den Erfolg des Projektes an sich. Im Stadion wurden 2.000 Hefte verkauft, im Anschluss an das Spiel hatten weitere zehn Straßenverkäufer alle Hände voll zu tun, Euch Fans mit Heften zu versorgen. Der Straßenverkauf ist gut angelaufen und die bodo-Verkäufer berichten von vielen Erstkunden. Und von der völlig neuen Erfahrung, dass manche Leute gleich mehrere Hefte gekauft haben. Für die Jungs, von denen der Älteste 82 Jahre alt ist, und Mädels ein toller Tag und wir haben viele strahlende Gesichter gesehen. Ein Verkäufer erzählte, dass er seit zwanzig Jahren nicht mehr so viel Geld verdient habe. Darüber hinaus haben sie sich auch einfach sehr über die Art gefreut, wie Ihr sie im Stadion aufgenommen habt.
Wir waren bei den Vorbesprechungen zum Verkauf schon bestürzt, als die bodo-Redaktion uns gesagt hat, dass sie nicht garantieren könne, auch ausreichend Straßenverkäufer zu finden, da einige von ihnen schlechte Erfahrungen mit Fans gemacht haben und sich an Spieltagen lieber fern von ihnen halten. Das ist traurig und sollte nachdenklich stimmen. Die Leute mit den roten Jacken betteln nicht (und selbst wenn sie es täten, wären sie mit genau dem gleichen Mindestmaß an Respekt zu behandeln, der jedem Menschen gebührt), sie machen nur ihren Job. Und wie jeder von uns freuen sie sich mit Sicherheit darüber, wenn sie für ihre Arbeit Anerkennung erfahren. Es war ein weiterer positiver Aspekt, dass dieser Eindruck am Samstag ein Stück weit wieder geradegerückt werden konnte.
Wir haben bei der Erstellung des Heftes supernette Menschen kennen gelernt, die sich in einem Bereich einsetzen, in dem viele –und da schließen wir uns auch nicht aus – häufig genug weggucken. Sie helfen anderen, die oft in kurzer Zeit alles verloren haben. Wohnung und Arbeit, aber auch soziale Kontakte, Selbstbewusstsein und das Gefühl, Erfolg zu haben. Das ist ein sehr wichtiges Engagement für unsere Gesellschaft und wir würden uns sehr freuen, wenn die Straßenzeitung bodo am Samstag auch neue Stammleser gewinnen konnte, die zur Zeitung greifen, selbst wenn es nicht um die Borussia geht. Für uns wird es auf jeden Fall nicht der letzte Kontakt zur bodo und der Redaktion gewesen sein.
Und da wir sonst viel kritisieren, möchten wir zum Schluss auch einmal loben, wenn ein Lob angebracht ist. Wir bedanken uns bei den Mitarbeitern von Borussia Dortmund, die uns bei der Realisierung des Projektes unterstützt haben. Ganz besonders bei Herrn Carsten Cramer, der uns viele Türen geöffnet hat und deshalb keinen geringen Anteil am Erfolg des Heftes hat.
Natürlich bedanken wir uns auch bei Euch für den Kauf des Heftes, wünschen viel Spaß beim schmökern – und wer noch ein Exemplar sucht, kann es entweder bei einem Verkäufer oder einer Verkäuferin der bodo oder in unserem Onlineshop erwerben. Viel Spaß.