Spielbericht Profis

Dortmund gegen Ingolstadt - Regenschlacht und Fernsehbilder

01.02.2016, 21:49 Uhr von:  Redaktion

Aktion der Jubos zum Gedenktag ihrer verstorbenen MitgliederDas erste Heimspiel im Jahre 2016 und das dann auch noch, endlich mal wieder, an einem Samstag um 15.30 Uhr. Wie könnte das Jahr 2016 schöner beginnen? Zum Beispiel mit vernünftigem Wetter, denn in und um das Westfalenstadion herrschten gestern wirklich grausige Witterungsbedingungen. Es war zwar recht mild, doch regnete es ohne Unterlass und kam mit einem veritablen Sturm einher, der die An- und Abreise nicht gerade zu einem Vergnügen machte. Rund ums Stadion war es daher verhältnismäßig leer und man hätte es den Ingolstädter Fans, die sich wie kleine Kinder auf ihr Saisonhighlight freuten, gegönnt, auch im Umfeld die typische Westfalenstadion-Atmosphäre einatmen zu können. Doch die Winterpause war ja schon wieder eigentlich viel zu lang und es war höchste Zeit für ein BVB-Heimspiel und so war die Stimmung gemessen an Wetter und Gegner okay, aber das Spiel lud auch nicht gerade zur Ekstase ein.

Der Gegner aus Ingolstadt hatte auch schon im Hinspiel trotz des 4:0-Sieges lange für Probleme gesorgt und sich im Laufe der Saison sogar noch gesteigert. Die Ausfälle von Ilkay Gündogan und Marco Reus (Virus) sowie Marcel Schmelzer (Nackenblockade) machten das Unterfangen nicht einfacher. Für Schmelzer kam Erik Durm in die Mannschaft, Ramos ersetzte Reus und statt Gündogan lief Ginter auf.

Erik Durm stand endlich wieder in der StartelfUnd gerade das Fehlen Gündogans sollte sich überaus negativ bemerkbar machen, denn Ingolstadt lief immer wieder Mats Hummels an, der aus seiner Position heraus versuchte, das Spiel zu eröffnen. Was aber nicht sehr oft gelang, da er zu sehr unter Druck stand und aus der Mannschaft niemand diese Aufgabe übernehmen konnte, zumal auch Kagawa einen eher schlechten Tag hatte und so die Kreativität oft auf der Strecke blieb. So blieb Borussia zwar die bessere Mannschaft, ohne jedoch wirklich torgefährlich zu werden. Stattdessen fanden die Ingolstädter hin und wieder die Möglichkeit, sich gefährlich zu zeigen. Wie zum Beispiel in der 29. Spielminute, als sich die Innenverteidigung im Kollektivschlaf befand und der Ingolstädter Neuzugang Lezcano durchbrechen konnte und von Hummels nur noch mit Mühe und Not (und nach Studium der Fernsehbilder wohl mit einem Foul) kurz vor dem Tor gestoppt werden konnte.

Fünf Minuten später dann auch die erste Großchance für Borussia, als Durm perfekt auf Aubameyang flankte, der auf Ramos weiterleitete, dieser den Ball aber nicht richtig verarbeiten konnte und die Kugel aus aussichtsreichster Position am Tor vorbei schoss. Danach gab es noch zwei kleinere Chancen, die jedoch ohne große Probleme von Gästekeeper Öczan vereitelt werden konnten. So ging es torlos in die Halbzeit

Leben und Ideen in der zweiten Halbzeit

Alle Beschwerden halfen nichts: Hummels Eigentor zählte nichtOhne Wechsel kamen beide Teams aus der Pause zurück, was schon ein wenig verwunderte, da Borussias Spiel nicht so wirklich gut funktionierte. So blieb die Partie wie sie schon im ersten Durchgang war: Ingolstadt verteidigte und Borussia fand nicht so wirklich einen Weg durch die gegnerischen Reihen. Dies veranlasste Thomas Tuchel in der 56. Minute zu einem Doppelwechsel. Zum einen kam Castro für den schwachen Kagawa und, zur allgemeinen Überraschung, Moritz Letner (vor gar nicht allzu langer Zeit noch in der Regionalliga mit Rot vom Platz geflogen) für den unauffälligen Matthias Ginter.

Und diese Wechsel brachten deutlich mehr Leben und Ideen in das Dortmunder Spiel. Zunächst gab es jedoch Aufregung vor, genauer gesagt im, eigenen Tor, als der Ball plötzlich im Netz zappelte. Schiedsrichter Guido Winkmann verweigerte dem Tor jedoch die Anerkennung, da Hummels bei seinem Rückspiel auf Bürki gefoult wurde und so aus der Rückgabe ein Lupfer wurde, den Bürki nicht mehr erreichen konnte. Glück für die Borussia, dass der Assistent ein derart gutes Auge hatte.

Danach wechselte Tuchel erneut und ermöglichte dem ersten der zwei „hochgezogenen“ U19-Spielern seine Bundesliga Premiere, als er den unglücklichen Ramos aus dem Spiel nahm und dafür Christian Pulisic ins Spiel brachte. Und der Youngster zeigte in seinem ersten Bundesligaspiel sofort, dass er diese Chance auch verdient hatte und zeigte eine Leistung, die durchaus Lust auf mehr machte.

Das Tor, das keines war

Aubameyang erzielte das Abseitsposition das 1-0In der 77. Spielminute dann endlich der langerwartete Treffer für Borussia: Pisczek flankte präzise auf Aubameyang und dieser köpfte den Ball ohne Umweg zu seinem 19. Saisontreffer ins Tor. Doch war das nicht Abseits? Tatsächlich bewiesen die Fernsehbilder (und die Bilder auf der Videoleinwand): Der Treffer hätte nicht zählen dürfen. Dies war zwar, da der Ball sehr lange unterwegs war, schwierig zu sehen, aber wenn man ehrlich ist, darf der Treffer nicht gegeben werden. Wut bei den Ingolstädtern, schweigsame Erleichterung im Dortmunder Lager.

Knapp zehn Minuten später dann die endgültige Entscheidung, als Castro mustergültig Aubameyang bediente, der von halblinks flach ins rechte Eck verwandelte. Damit war das Spiel entschieden. Wieder darf man Thomas Tuchel zu seinen Wechseln gratulieren, die der Mannschaft genau die richtigen Impulse gaben und so zum Sieg führten.

Aufstellung:

Borussia: Bürki – Piszczek, Hummels, Sokratis, Durm – Ginter, Weigl (55. Leitner) – Kagawa (55. Castro), Mkhitaryan, Ramos (68. Pulisic) – Aubameyang.

Ingolstadt: Özcan – da Costa, Matip, Hübner, Bauer – Roger, Christiansen, Morales – Hartmann (71. Lex), Lezcano (88. Cohen), Leckie (84. Bregerie).

Patrick, 01.02.2016

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