Nix reinlasse
Tätääää: Ausgerechnet zur Karnevalszeit kommt der Fastnachtklub aus Mainz und die Borussia empfängt ihn als Abstiegskandidat verkleidet. Bleibt zu hoffen, dass die Narren morgen nicht schon wieder Schwarzgelb tragen.
Für die Borussia jedenfalls bedeutet der Ligaauftakt am Freitag das nächste Sechs-Punkte-Spiel. Mit einem Sieg à la Freiburg könnte man sogar bereits am Gast vorbeiziehen und einen kleinen Befreiungsschlag landen. Gemeinsam mit der unverhofften Vertragsverlängerung von Marco Reus könnte das im gesamten schwarzgelben Umfeld die dringend benötigte Aufbruchsstimmung erzeugen, um das Ruder endgültig herumzureißen.
Könnte.
Denn zu selten hat die Borussia in der Spielzeit solche Gelegenheiten genutzt und einer guten Vorstellung noch eine zweite folgen lassen. Man darf also gespannt sein, ob es diesmal gelingt. Gegen den SCF passte für die Jungs ziemlich viel: Gutes Pressing, gutes Verschieben der gesamten Mannschaft, Zweikampfstärke im Mittelfeld und eine gute Abstimmung zwischen Defensive und Offensive ohne die gerade in der Hinrunde so großen Lücken zwischen den Mannschaftsteilen. Die Freiburger haben es uns dabei aber auch nicht gerade schwer gemacht und es bleibt abzuwarten, ob insbesondere die Defensive gegen erwartbar stärkere Mainzer genauso fest im Sattel sitzt.
Abzuwarten bleibt, wie die Borussia antritt. Bender, Kehl, Großkreutz und Durm fehlen sicher, Kuba vermutlich auch. Es böte sich also dieselbe Aufstellung an, mit der der BVB schon in Freiburg angetreten ist:
Weidenfeller – Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer – Gündogan, Sahin – Kampl, Kagawa, Reus - Aubameyang
Das wäre freilich ungewohnt für die Schwarzgelben in dieser Spielzeit und so haben wahrscheinlich auch Sokratis, Mkhitaryan, Immobile und Ramos gewisse Chancen, zum Zug zu kommen.
Auf Mainzer Seite müssen die Borussen wohl vor allem Torjäger Shinji Okazaki in den Griff bekommen, der leider das perfekte Anforderungsprofil für einen Angreifen an den Tag legt, mit dem unsere Hintermannschaft in dieser Saison so ihre Probleme hat: Schnell, quirlig, technisch beschlagen. Und immerhin schon mit acht Toren in dieser Spielzeit.
Und dann wäre da ja auch noch Jonas Hofmann, der nach überstandener Verletzungspause zweifellos gewillt sein wird, seinen guten Saisonauftakt bei den Mainzern zu bestätigen und vor den Augen von Jürgen Klopp groß aufzuspielen. Überhaupt gilt es für die Mainzer, allmählich wieder die Kurve zu bekommen, bevor man den Abstiegsrängen allzu nahe kommt. Seit dem fünften Spieltag hat der Karnevalsverein nur noch zweimal gewinnen können: Daheim gegen den FCA und ebenfalls zuhause gegen den SC Paderborn. Uns erwartet also beileibe auch kein übermächtiger Gegner. Die Zeit etwaiger Ausreden ist mit gut bestücktem Kader und vollständiger Vorbereitung der meisten Spieler ohnehin vorbei. Jetzt gilt es für Spieler und Fans gemeinsam, der Liga zu zeigen, wozu der BVB eigentlich in der Lage ist.
Mainz den Marsch blasen!
Ferdinand, 12.02.2015