schwatzgelbe Feiertagswünsche
Wieder ein Jahr vorbei und die Feiertage stehen vor der Tür. Zeit, einmal inne zu halten und das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen
Wir haben die Bayern im Pokal geschlagen. In ihrem eigenen Stadion. Das wohl denkwürdigste Elfmeterschießen der Pokalgeschichte. Noch in vielen Jahren werden wir uns mit einem Grinsen an die jämmerlichen Versuche von Alonso, Lahm, Götze und Neuer erinnern und wie wir das geschafft haben, was nach der Auslosung niemand erwartet hat. Ok, dafür haben wir dann im Pokalfinale von der Wolfsburger Werkself auf die Mütze bekommen.
Und der Hammer Ende April: Klopp hört auf. Unser Meistertrainer, der Irrwisch an der Seitenlinie, bei dem viele sich eine Ära wie Ferguson in Manchester erhofft haben, machte den Schritt, den sich unsere Borussia selber nicht getraut hat. Von vielen richtigen Entscheidungen, die Jürgen Klopp in Dortmund getroffen hat, war das vielleicht sogar für beide Seiten die wichtigste. Man sollte ihm nicht nur für die uns geschenkten Titel danken und für die geile Reise, die uns bis nach Wembley geführt hat, sondern ganz besonders dafür, dass er sich selbst und dem BVB wieder Luft und Raum gegeben hat, sich zu entwickeln. So wie sich die Dinge entwickeln, scheinen alle davon zu profitieren. Oder um es mit Jürgens Worten zu sagen: „Alles gut.“
Dann kam Tuchel und unsere Borussia blühte wieder auf. Nicht allein, dass man zur Winterpause noch in allen drei Wettbewerben vertreten ist, ist bemerkenswert, sondern die Art und Weise. In einer Halbserie so viele Tore geschossen wie in der gesamten letzten Saison. Aubameyang alleine hat bislang so viele Treffer auf dem Konto, dass es in anderen Spielzeiten schon jetzt zur Torjägerkanone gereicht hätte. Der BVB ballert so ziemlich alles kurz und klein und ohne die Bayern wären wir deutlich auf Meisterschaftskurs. Es macht wieder Spaß, unserer Borussia zuzuschauen und auch das ist gut.
Es wäre schön, wenn das als Fazit stehen würde, aber leider sind Tore, Siege und Finalspiele nicht alles im Leben. Das Jahr 2015 wird vom Verlust zweier Menschen überschattet, die die Fanszene mitgeprägt haben: Rüdiger und Arne. Es tut weh, wenn Freunde sterben und die Lücke, die sie hinterlassen, wird nie ganz geschlossen werden. Sie fehlen uns und gegen dieses Gefühl werden auch Torjubel und Siegesfeiern klein und weniger bedeutsam. Wir werden aber auch nie vergessen, wie respektvoll und mitfühlend sich die „Borussenfamilie“ gezeigt hat und das es bei all dem, was uns vielleicht manchmal trennen mag, eine unerschütterliche Verbundenheit gibt.
In diesem Sinne: Wir wünschen allen Lesern und Freunden, einfach allen BVB-Fans ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2016