Spidermeyang gegen den grünen Rudibold
Im Grunde ist Pierre-Emerick Parker ein Junge wie du und ich. Er ist 25 Jahre alt, lebt in Dortmund, steht auf schnelle Autos, extravagante Frisuren und auffällige Kleidung. Nun gut, vielleicht ist er auch auf den ersten Blick nicht unbedingt wie du und ich. Dennoch führt er ein ganz normales Leben, arbeitet beim Daily Borussian unter der Leitung des manchmal witzigen, manchmal aber auch bitterernsten und zu Wutausbrüchen anfälligen J. Jonah Klopp, der Parker manchmal lobt, häufig aber auch tadelt und ihn zu besseren Leistungen animieren will. In Dortmund wohnt Parker noch bei seiner Tante Susi, um die er sich reizend kümmert, weil die alte Dame zwar immer noch gut in Schuss ist, dennoch aber ein wenig Pflege braucht. Pierre-Emerick revanchiert sich damit für das Vertrauen, den Glauben und die Zuneigung, die Tante Susi ihm in schweren Zeiten entgegen brachte.
Doch der Schein trügt. In Wahrheit führt Parker ein Doppelleben. Nachdem er vor einigen Jahren von einer Spinne gebissen wurde und er in der Folge unterschiedliche Superkräfte verliehen bekam, ist er nicht mehr der selbe. Seine größte Superkraft ist sicherlich die unglaubliche Schnelligkeit, was ihm nicht nur bei der Arbeit, sondern auch in seinem Doppelleben zu Gute kommt. Pierre-Emerick Parker ist nämlich nicht nur ein ganz normaler Junge. Wenn er sich seine rot-schwarze Maske überstreift, ist er nicht mehr der Parker, der er im regulären Leben zu sein scheint. Er ist Spidermeyang.
Als Spidermeyang versucht Parker die Welt vor großem Unheil zu bewahren. Zwar ist es häufig schwer, seine normale Arbeit beim Daily Borussian mit der Verbrechensbekämpfung unter einen Hut zu bringen, manchmal überschneiden sich gar die Aufgabenbereiche des temporeichen Superhelden, doch er tut sein Bestes und scheint darüber hinaus in der aktuellen Verfassung stärker zu sein als je zuvor. Gleichzeitig versucht er auch sein Liebesleben zu koordinieren, was aber häufig schwer fällt, da neben Arbeit und seinem Leben als Superhelden nicht viel Zeit für seine geliebte Mary-Jane Watzke übrig bleibt, die weiß, was er kann, aber auch einiges von ihm erwartet. Man merkt bereits, dass der Spinnenbiss für Parker einige Herausforderungen mit sich brachte. Doch Parker hat sich geschworen, an seinem Doppelleben festzuhalten. Sein Grundsatz: Aus großer Macht folgt große Verantwortung.
Und so ist es nur folgerichtig, dass Parker bereits ein Auge auf seinen nächsten Gegner geworfen hat. Eine Stunde Fahrtzeit von Dortmund entfernt, in Leverkusen, scheint sich etwas zusammenzubrauen. Dort ist nämlich der gewiefte Wissenschaftler Rudi Osborn dabei, in Zusammenarbeit mit einem Pharmakonzern eine Pille zu entwickeln, die die Bundesliga im Sturm erobern könnte. Zugegeben, dies versucht Rudi Osborn schon seit geraumer Zeit, in den letzten Wochen machte sein Team aber gewaltige Fortschritte und Verstärkungen, wodurch Parker gelernt hat, diesen Gegner ernst zu nehmen. Und nicht zuletzt durch seine neue Erkenntnis schaut er mit Sorgen auf das Aufeinandertreffen gegen Leverkusen. Denn Rudi Osborn ist nicht nur ein Wissenschaftler, sondern führt ebenfalls ein Doppelleben. Mit einem Gleiter fliegt er durch die Liga und wirft Bomben mit Geldscheinen auf die kleinen Vereine, die ihre Mitarbeiter abgeben müssen. Rudi Osborn ist... der grüne Rudibold.
Und so kommt es, wie es kommen muss. Wie immer, wenn sich Superheld und Superschurke begegnen, kommt es zu einem großen Showdown. Und wie immer werden dabei auch Unschuldige mit einbezogen. Über 80.000 werden es an der Zahl sein, die sich am Samstag zum Showdown im Westfalenstadion zusammenfinden, an dem Ort, an dem Spidermeyang und der grüne Rudibold aufeinandertreffen. Das Kuriose: jeder einzelne dieser 80.000 Anwesenden freut sich bereits darauf, diesem Showdown beiwohnen zu können. Zum einen, weil es schon lange keinen solchen groß angelegten Kampf mehr gab und die Zuschauer somit nach langer Wartezeit wieder eine Auseinandersetzung zu sehen bekommen, zum anderen aber auch, weil Spidermeyang und Rudibold nicht alleine kommen werden, sondern mehrere Helden und Schurken an ihrer Seite haben. Der Vorteil, den Spidermeyang hat: er bringt mehrere Helden mit, die die Welt bereits mehrmals gerettet haben, große Erfolge feierten und seitdem unter den Menschen nur noch als Weltmeister bekannt sind. Und auch, wenn Sven Bender nicht dazu zählt, so ist seine Geheimidentität als Iron Man schon lange aufgeflogen. Dazu gesellen sich mit Captain Kehl (auch wenn dieser bald in den wohl verdienten Superhelden-Ruhestand gehen wird), dem unglaublichen Kevin Großkreutz und den ausgezeichneten Thor-Wärten noch weitere Superhelden auf die Seite der Guten. Auf der Gegenseite stehen Leute wie der fiese Doctor Oktopus Bernd Leno, Rhino Can macht glücklicherweise mittlerweile Liverpool unsicher. Doch auch so ist und bleibt es eine große Herausforderung für Spidermeyang und seine Helden. Es ist angerichtet. Showdown, Samstag, 18.30 Uhr. Das Schicksal der Bundesliga liegt in den Händen der Superhelden. Es gilt erneut, die Welt zu retten.
Zahlen und Fakten
Die guten Weltretter: Langerak - Piszczek, Sokratis, Ginter, Durm - S. Bender - Jojic, H. Mkhitaryan - Reus - Spidermeyang, Immobile
Die bösen Pharmawichte: Leno - Jedvaj, Toprak, Spahic, Boenisch - Castro, Rolfes - Bellarabi, Son - Calhanoglu - Kießling
Tatort: Westfalenstadion (ausverkauft)
Bei der großen Zahl der Helden und Schurken hoffnungslos verzweifelter Unparteiischer: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Vanni, 22.08.2014