Erstes Buch Samuel, Kapitel 17
Eieiei dachten sich wohl alle Fans unseres Ballspielvereins, als vorvergangenen Freitg das wohl zweitmieseste Los aus dem Topf gezogen wurde, das man sich vorstellen konnte. Die wiedererstarkten weißen Ballerinas aus Madrid. Immerhin hatte der Fußballgott ein Einsehen und stellte das Auswärtsspiel an erste Stelle. So geht es wohl morgen in Bernabeu um das bloße Bestehen und darum, ein Törchen zu schießen und wenige zu kassieren. Wir haben recherchiert und dabei auch die Bibel nicht außer Acht gelassen. Fündig wurden wir denn im ersten Buch Samuel, Kapitel 17. Wir haben es für euch frei übersetzt. Wer sich daran stört, dass die beiden Protagonisten auf dem Platz vielleicht nicht allzu oft begegnen, der möge gütig darüber hinweg sehen.
"Die Madrilenen zogen ihre Truppen zum Kampf zusammen. Sie versammelten sich bei Bernabeu, das zu den Tempeln gehört, und schlugen zwischen Achtelfinale und Halbfinale auf dem Platz Sol ihr Lager auf. Auch Erik und die Männer Tremonias sammelten sich; sie schlugen ihr Lager vor den Toren Madrids auf und traten zum Kampf gegen die Madrilenen an.
Die Madrilenen standen im Bernabeu auf der einen Seite, die Tremonier im Bernabeu auf der anderen Seite; zwischen ihnen lagen 90 Minuten. Da trat aus dem Lager der Madrilenen ein Vorkämpfer namens Christiano hervor. Sein Haar war sechs Ellen und eine Spanne hoch toupiert.
Auf seinem Kopf hatte er keinen Helm aus Bronze und er trug einen Schuppenpanzer aus Bronze, der fünftausend Peseten wog. Er hatte bronzene Schienen an den Beinen und zwischen seinen Schultern hing eine Pfauenfeder aus Bronze. Der Schaft seines Schuhs war wie ein Weberbaum und die eiserne Fußspitze wog sechshundert Peseten. Gareth, sein Schildträger vom Stamm der Walliser, ging vor ihm her.
Christiano trat vor und rief zu den Reihen der Dortmunder hinüber: Warum seid ihr ausgezogen und habt euch zum Kampf aufgestellt? Bin ich nicht ein Madrilene und seid ihr nicht die Knechte Klopps? Wählt euch doch einen Mann aus! Er soll zu mir herunterkommen. Wenn er mich im Zweikampf schlagen kann, wollen wir eure Knechte sein. Wenn ich ihm aber überlegen bin und ihn schlage, dann sollt ihr unsere Knechte sein und uns dienen. Und der Madrilene sagte weiter: Heute habe ich die Reihen Tremonias verhöhnt (und gesagt): Schickt mir doch einen Mann, damit wir gegeneinander kämpfen können.
Als Klopp und ganz Dortmund diese Worte des Madrilenen aus Portu-Gat hörten, erschraken sie und hatten große Angst. Erik war der Sohn eines Pirmasensers aus dem Pfälzerwald im Land der Dreyer. Sein Pate war Kloppus, der elf Söhne hatte. Zur Zeit Kloppus war das Oberhaupt bereits alt und betagt. Die drei ältesten Söhne Kloppus waren zusammen mit Buvacis in den Krieg gezogen. Seine drei Söhne, die mit in den Krieg gezogen waren, hießen Kehliab - er war der Erstgeborene -, der zweite Aubainadab, der dritte Schahima. Die drei Ältesten waren Buvacis gefolgt. Erik aber war der jüngste. Erik kehrte öfters vom Hof Buvacis nach Pirmasens zurück, um die Schafe seines Vaters zu hüten.
Der Madrilene kam jeden Morgen und Abend und stellte sich breitbeinig hin, stolz wie ein Pfau - vierzig Tage lang.
Eines Tages sagte Kloppus zu seinem Ziehsohn Erik: Nimm für deine Brüder ein Efa von diesem gerösteten Korn und diese zehn Brote und lauf damit zu ihnen über die Linke Flanke ins Lager. Und diese zehn Käse bring dem Obersten der Tausendneunhundertneunschaft! Sieh nach, ob es deinen Brüdern gut geht, und lass dir ein Becher-Pfand (als Lebenszeichen) von ihnen geben! Von da an war er in der Verteidigung der Tremonier gesetzt.
Kloppus ist mit ihnen und all den anderen Tremoniern im Bernabeu und sie kämpfen gegen die Madrilenen. Erik brach früh am Morgen auf, überließ die Herde einem Wächter, zog sein schwarzgelbes Gewand über und ging, wie es ihm Buvacis befohlen hatte. Als er zur Wagenburg kam, rückte das Heer gerade in Schlachtordnung aus und ließ den Kampfruf erschallen.
Tremonia und die Madrilenen stellten sich, Reihe gegen Reihe, zum Kampf auf.
Erik legte das Gepäck ab, überließ es dem Wächter des Trosses und lief zur hintersten Schlachtreihe. Er ging zu seinen Brüdern und fragte, wie es ihnen gehe. Während er noch mit ihnen redete, trat gerade aus den Reihen der Madrilenen ihr Vorkämpfer, der Madrilene namens Christiano von Portu-Gat, hervor; er rief die gewohnten Worte und Erik hörte es.
Als die Tremonier den Mann sahen, hatten sie alle große Angst vor ihm und flohen.
Sie sagten: Habt ihr gesehen, wie dieser Mann daherkommt? Er kommt doch nur, um Tremonia zu verhöhnen. Wer ihn erschlägt, den wird König Aki sehr reich machen; er wird ihm seine Tochter geben und seine Familie wird er von allen Steuern in Tremonia befreien. Erik fragte die Männer, die bei ihm standen: Was wird man für den Mann tun, der diesen eitlen Pfau erschlägt und die Schande von Tremonia wegnimmt? Wer ist denn dieser unbeschnittene Madrilene, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Fußballgottes verhöhnen darf? Die Leute antworteten ihm dasselbe: Das und das wird man dem tun, der ihn erschlägt.
Sein ältester Bruder Kehliab hörte, wie er mit den Männern redete, und er wurde zornig auf Erik. Er sagte: Wozu bist du denn hergekommen? Wem hast du denn die paar Schafe in der Wüste überlassen? Ich kenne doch deine Keckheit und die Bosheit in dir. Du bist nur hergekommen, um den Kampf zu sehen. Erik erwiderte: Was habe ich denn jetzt wieder getan? Ich habe doch nur gefragt.
Dann wandte er sich von ihm ab und einem anderen zu und fragte ihn dasselbe. Die Leute antworteten ihm wie beim ersten Mal. Als bekannt wurde, was Erik gesagt hatte, berichtete man davon auch in Buvacis Umgebung und Buvacis ließ ihn holen.
Erik sagte zu Buvacis: Niemand soll wegen des Madrilenen den Mut sinken lassen. Dein Knecht wird hingehen und mit diesem Madrilenen aus Portu-Gat kämpfen. Buvacis erwiderte ihm: Du kannst nicht zu diesem Madrilenen hingehen, um mit ihm zu kämpfen; du bist zu jung, er aber ist ein Krieger seit seiner Jugend. Erik sagte zu Buvacis: Dein Knecht hat für seinen Vater die Schafe gehütet. Wenn ein Löwe oder ein Bär kam und ein Lamm aus der Herde wegschleppte, lief ich hinter ihm her, schlug auf ihn ein und riss das Tier aus seinem Maul. Und wenn er sich dann gegen mich aufrichtete, packte ich ihn an der Mähne und schlug ihn tot.
Dein Knecht hat den Löwen und den Bären erschlagen und diesem unbeschnittenen Madrilenen soll es genauso ergehen wie ihnen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Fußballgottes verhöhnt hat. Und Erik sagte weiter: Der Herr, der mich aus der Gewalt des Löwen und des Bären gerettet hat, wird mich auch aus der Gewalt dieses Madrilenen retten. Da antwortete Buvacis Erik: Geh, der Herr sei mit dir.
Und Buvacis zog Erik seine Schoner an; er setzte ihm einen schwarzgelben Helm auf den Kopf und legte ihm seinen Panzer an, und über der Rüstung hängte er ihm sein Schwert um. Erik versuchte (in der Rüstung) zu gehen, aber er war es nicht gewohnt, zu klein und schmächtig. Darum sagte er zu Buvacis: Ich kann in diesen Sachen nicht laufen, ich bin nicht daran gewöhnt. Und er legte sie wieder ab, zog ein paar Lederschuhe über, suchte sich einen großen runden Stein aus dem Bach und legte ihn in die Hand. Den Stein in der Hand, ging er auf den Madrilenen zu.
Der Madrilene kam immer näher an Erik heran; sein Schildträger, der schnittige Gareth, schritt vor ihm her. Voll Verachtung blickte der Madrilene aus PortuGat Erik an, als er ihn sah; denn Erik war noch sehr jung, er war blond und von kleiner, aber schöner Gestalt.
Der Madrilene sagte zu Erik: Bin ich denn ein Hund, dass du in Lederschuhen und dieser bunten Toga zu mir kommst? Und er verfluchte Erik bei seinen Göttern. Er rief Erik zu: Komm nur her zu mir, ich werde dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren (zum Fraß) geben. Erik antwortete dem Madrilenen: Du kommst zu mir mit Schwert, Speer und Sichelschwert, ich aber komme zu dir im Namen des Herrn der Heere, des Gottes der Schlachtreihen Tremonias, den du verhöhnt hast.
Heute wird dich der Herr mir ausliefern. Ich werde dich erschlagen und dir den Kopf abhauen. Die Leichen des Heeres der Madrilenen werde ich noch heute den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren (zum Fraß) geben. Alle Welt soll erkennen, dass Tremonia einen Gott hat. Auch alle, die hier versammelt sind, sollen erkennen, dass der Herr nicht durch Schwert und Speer Rettung verschafft; denn es ist ein Krieg des Herrn und er wird euch in unsere Gewalt geben.
Als der Madrilene weiter vorrückte und immer näher an Erik herankam, lief auch Erik von der Schlachtreihe (der Tremonier) aus schnell dem eitlen Pfau entgegen.
Er drehte den runden Stein in seiner Hand, lies den Stein fallen, schoss ihn mit dem Fuß und traf den Madrilenen an der Stirn. Der Stein verwirrte den Madrilenen, er war einen Moment unachtsam. Da setzte Erik zu einer Beinschere an, wie er sie viele Male geübt hatte, der eitle Pfau strauchelte und fiel mit dem Gesicht zu Boden.
So besiegte Erik den Madrilenen mit einem Lederschuh und einem Stein; er traf den Madrilenen und fällte ihn, ohne ein Schwert in der Hand und eine bronzene Pfauenfeder auf dem Rücken zu tragen.
Dann lief Erik hin und trat neben den Madrilenen. Er ergriff sein Schwert, zog es aus der Scheide, schlug ihm den glänzenden Schopf ab und tötete damit seinen Stolz. Als die Madrilenen sahen, dass ihr starker Mann gebrochen war, flohen sie.
Die Männer von Tremonia aber griffen mit einem brutalen Gegenpressing an, erhoben den Kriegs-Roar und verfolgten die Madrilenen bis nach Portu-Gat.
Nach der Verfolgung kehrten die Tremonier zurück und plünderten das Lager der Madrilenen. Erik nahm den Schopf des Madrilenen, den sie Christiano nannten und brachte ihn nach Tremonia. Christianos Waffen und die Pfauenfeder aber legte er in sein Zelt. Als Buvacis Erik dem Madrilenen entgegengehen sah, sagte er zu Matis, seinem Heerführer: Matis, wessen Sohn ist der junge Mann? Matis antwortete: So wahr du lebst, König, ich weiß es nicht. Der König sagte: Dann erkundige dich, wessen Sohn der Knabe ist.
Als Erik zurückkehrte, nachdem er den Madrilenen erschlagen hatte, nahm ihn Matis mit und führte ihn zu Buvacis. Erik hatte den Schopf des Madrilenen noch in der Hand.
Buvacis fragte ihn: Wessen Sohn bist du, junger Mann? Erik antwortete: Der Sohn deines Knechtes Kloppus aus Tremonia."
So ziehen wir unsere Hoffnung aus dem alten Testament, vor allem aber aus der unglaublichen Stärke unserer elf Kicker, die morgen auf dem Rasen stehen werden. Zeigen sie ihr Championsleague-Gesicht und die bei diesen Flutlicht-Spielen doch etwas bessere Effizienz vor dem Tor, dann könnte, ja könnte vielleicht eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche dabei herauskommen.
Die Fakten zur Schlacht:
Madrilenen: Casillas – Carvajal, Pepe, Sergio Ramos, Marcelo – Modric, Xabi Alonso, diMaria – Bale, Benzema, Cristiano
Tremonier: Weidenfeller – Piszczek, Sokratis, Hummels, Erik – Kehl, Sahin – Großkreutz, Mkhitaryan, Reus – Aubameyang
Letzte Schlachtreihe: Langerak – Friedrich, Kirch, Sarr, Hofmann, Jojic, Aubameyang, Ducksch, Schieber
Unterhändler: Clattenburg (ein Brite); Assistenten: Beck, Burt; Torrichter: Oliver, Probert; Vierter Offizieller: Mullarkey (alles Briten)
Jakob, 01.03+1.2014