Spielbericht Jugend

U 17 mit Köpfchen zum Punktgewinn

08.09.2014, 14:27 Uhr von:  Malte D.
U 17 mit Köpfchen zum Punktgewinn
Spielszene in Ückendorf

Es war mehr drin beim Derby in GE-Ückendorf. Unsere U 17 drehte erst einen Rückstand dank zweier Kopfballtreffer und traf dann in Führung nur das Aluminium. Da konnten auch die Pöbelrentner in der ersten Reihe nur staunen.

Es kostet immer einiges an Überwindung, zu einem Jugendspiel nach GE zu fahren. Während man es bei Bundesligaspielen dort in die Halle schaffen kann, ohne auf dem Hin- und Rückweg die blau-weißen Irregeleiteten zu erblicken, ist das in Ückendorf nicht möglich. Wobei dort das Niveau noch einmal um einige Stufen niedriger ist als im Rest der verbotenen Stadt. Letztes Jahr zum Beispiel verlor unsere U 19 das Finale im Westfalenpokal und wurde bei der Siegerehrung trotzdem komplett und durchgehend beleidigt. Und bei der bezogen auf den durchschnittlichen Intelligenzquotienten der Einwohner wohl einzigen Schule in Gelsenkirchen versammelt sich auch noch die Intelligenzija auf dem Fußballplatz im Schatten der Gesamtschule Ückendorf.

Alle Akteure waren bei diesem Derby sehr motiviert (hinten im Bild).

Positiv beginnt der Tag nur, wenn man glücklicherweise NICHT die S04-Straßenbahn 302 am Bochumer Hauptbahnhof erwischt und über das liebreizende Wattenscheid im neutralen BOGESTRA-Fuhrwerk die Spielstätte erreicht. Vorbei an etwa 09 Security-Mitarbeitern erreicht man schließlich die kleine Tribüne, wo man sich hinter den Urviechern der Gastgeber platziert. Diese Experten wissen erstens alles besser und haben zweitens noch Ernst Kuzorra und Fritz Szepan in der U 11 spielen sehen. Die heutigen Jugendspieler sind ihnen alle zu verwöhnt und verweichlicht, weil sie nicht mehr zwischen den beiden Trainingseinheiten unter Tage fahren.

Uwe Grauer für Wörns

Als der gefährliche S04-Stürmer Käfferbitz bereits nach drei Minuten eine große Gelegenheit vergibt, winken denn diese Fußballweisen auch nur verächtlich ab und lachen hämisch. Das größte Kompliment dieser Herren ist ein wohlwollendes Nicken. So war es ausgerechnet in der 09. Minute, als Kösecik unserem Innenverteidiger Schwermann einen Rückpass zu hart zupasste. Den Abpraller nahm erneut Käfferbitz auf, der BVB-Keeper Bansen umkurvte und zum 1:0 einschoss. Die Fehlgeleiteten des Ex-Borussen Uwe Grauer an der Seitenlinie führten also an diesem sonnigen Samstagmorgen. Christian „Die letzten Wochen spiele ich eigentlich überragend“ Wörns war letzte Saison zu schlecht als Trainer in diesem Jahrgang und wurde seines Amtes enthoben. Das kommt halt davon, wenn man als Ex-Borusse auf der dunklen Seite der Macht meint arbeiten zu müssen.

Wie bei jedem Derby spielte das wahre Potenzial der beiden Teams also keine große Rolle. Das Können und Vermögen unserer Borussen ist in diesem Jahrgang wesentlich höher einzuschätzen als bei unserem Rivalen, doch brauchte es eine gute halbe Stunde, um richtig ins Spiel zu kommen. Dann saß aber direkt die erste Chance: Serra köpfte eine Ecke Passlacks unhaltbar zum Ausgleich ein (31.).

Haben schon Kuzorra und Szepan in der Jugend spielen sehen: Die Pöbelrentner aus GE-Ückendorf.

Nun war die beste Phase unseres Nachwuchses eingeläutet, die auch durch die Halbzeitpause nach 40 Minuten nicht unterbrochen wurde. Denn nach schöner Kombination am Strafraum traf Güner leider nur die Latte (49.). Präziser machte es vier Minuten später der eingewechselte Amenyido, der nach erneuter Vorarbeit von Passlack via Freistoßflanke per Kopf zum 2:1 einnickte. Der BVB hatte das Spiel gedreht und deutlich Oberwasser, was auch körperlichen und athletischen Vorteilen entsprang.

Amenyido brandgefährlich

Und zwei Minuten später wäre Amenyido fast endgültig zum Derbyhelden avanciert. Unglücklicherweise landete sein Schuss aus 18 Metern nur am rechten Pfosten. Auch sein Volleyschuss weitere drei Minuten später fand leider nicht das ersehnte Ziel. So richtete man den Gegner leider wieder auf und immer wieder war es Käfferbitz, der für Gefahr sorgte. Scheiterte er nach 62 Minuten noch am sehr souveränen und abgeklärten Bansen, der auch gegen Drauschke stark die Oberhand behielt (64.), schob er eine Vorlage von rechts schlussendlich doch noch in den Kasten (67.).

Das Spiel war allerdings noch nicht zu Ende und wer, wenn nicht der S04 seit Patrick Andersson 2001, weiß um die schöne Grausamkeit des Fußballs. Der moderne Schwede hätte Tarik Kurt werden können. Zwei Minuten vor dem Ende war der BVB-Stürmer plötzlich freigespielt und auf dem Weg in Richtung (temporärer) Unsterblichkeit. Sein Schuss verfehlte nur um Zentimeter das Gehäuse und die bereits aufgesprungenen Schwarzgelben auf der Ersatzbank mussten sich enttäuscht wieder hinsetzen.

Letztlich blieb es also beim 2:2, was mit Sicht auf den gesamten Spielverlauf nicht unverdient war, auch wenn der BVB genügend Gelegenheiten hatte, um den entscheidenden K.O.-Schlag zu setzen. Am nächsten Wochenende ist aufgrund eines Turniers der deutschen U17 spielfrei. Erfreulicherweise wurden mit BVB-Kapitän Passlack, Burnic, Fritsch und Kösecik gleich vier Borussen nominiert. Sicherlich ein weiterer Beweis für die Stärke und das Potenzial dieses Jahrgangs.

Daten zum Spiel

BVB U 17 (4-3-2-1): Bansen – Passlack, Schwermann, Serra, Güner (61. Pieper) – Kösecik (66. Binias), Fritsch, Husic – Sewing (78. Führich), Ostaszewski (49. Amenyido) - Kurt


Tore: 1:0 Blaubrut (9.), 1:1 Serra (31., Kopfball, Vorlage Passlack), 1:2 Amenyido (52., Kopfball, Passlack), 2:2 Blaubrut (67.)

SR: Altehenger

Zuschauer: 300

Chancen: 6:7

Ecken: 9:3

Gelbe Karte für den BVB: Passlack (25., Foulspiel)

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