Herzlichen Glückwunsch, Rudi Assauer!
Zugegeben: Gerade jüngeren BVB-Fans dürfte es schwerfallen, Rudi Assauer nicht sofort mit seiner Tätigkeit als Manager der Blauen aus GE in Verbindung zu bringen. Doch wird dabei oft vergessen, dass der gebürtige Saarländer seine ersten Schritte im Profi-Geschäft bei unserem Ballspielverein unternahm. 1966 gehörte er zur BVB-Mannschaft, die in Glasgow den FC Liverpool sensationell mit 2:1 besiegte. Damit avancierte der in Herten aufgewachsene Assauer zweifellos zu einem schwarzgelben Europapokalhelden, nachdem er ein Jahr zuvor bereits den DFB-Pokal gewinnen konnte.
Schon seit einiger Zeit ist Assauer sogar Ehrenmitglied beim BVB und war zumindest in der Roten Erde bei Treffen mit seinen alten Mannschaftskollegen ein gern gesehener Gast. Bis heute erinnere ich mich an eine Szene vor dem Kühlschrank im Presseraum der Roten Erde. Assauer fragte einen anderen alten Recken, ob er auch ein Bier haben wolle, worauf dieser die damalige Werbe-Ikone freundlich darauf hinwies, dass es aber kein V****** in Dortmund gebe. Mit Zigarre im Finger entgegnete Assauer nur lapidar: „Egal. Hauptsache, es knallt.“
Heute wird der inzwischen an Alzheimer erkrankte Assauer 70 Jahre alt und es spricht für den gegenwärtigen Charakter der S04-Verantwortlichen, dass von Vereinsseite wohl kein offizieller Vertreter bei seinem Geburtstag auflaufen wird. Auch wenn Assauer in seiner Managertätigkeit nie mit Sprüchen gegenüber dem BVB gespart hat, verließ mit ihm wohl einer der letzten echten Typen die Bundesliga. Unvergessen ist beispielsweise seine Auseinandersetzung mit Christoph Daum vor laufender Kamera in Leverkusen oder sein Bonmot "Wenn der Schnee schmilzt, sieht man, wo die Kacke liegt“, welches in so ziemlich jeder Lebenslage passt.
Aller (ehemaligen) Rivalität zum Trotz wünschen auch wir von schwatzgelb.de Rudi Assauer zum heutigen Geburtstag alles Gute und ihm und seiner Familie viel Kraft bei der Bewältigung seiner schlimmen Krankheit.
Oder um mit einem abgewandelten Zitat Assauers selbst zu schließen: „Der Alte war in Ordnung.“
Malte D., 30.4.2014