Oh, wie schön ist Malaga
Es waren einmal ein kleiner Kloppo und ein kleiner, schwatzgelber Tiger, die lebten in Dortmund. Und dort hatten sie ein Haus. Ein ganz besonders schönes und großes Haus mit vielen Plätzen für viele Besucher. „Uns geht es gut", sagte der schwatzgelbe Tiger, „denn wir haben alles, was das Herz begehrt, und wir brauchen uns vor nichts zu fürchten. Weil wir nämlich auch noch stark sind. Ist das wahr, Kloppo?" - „Jawoll", sagte der kleine Kloppo, „und außerdem sind wir auch noch Meister und Pokalsieger. Wir brauchen uns wirklich vor nichts zu fürchten."
Und so lebten der kleine Kloppo und der kleine, schwatzgelbe Tiger tagein, tagaus in ihrem schönen Dortmund. Sie trainierten viel und spielten oft Fußball. Aber eines Tages, da schauten die beiden zusammen Fernsehen. „Guck mal", sagte der Tiger, „Cha-mp-io-ns-Le-ag-ue-Auslosung. Was für ein schweres Wort. Und was es wohl bedeuten mag?" „Keine Ahnung", sagte der kleine Kloppo, „lass uns einfach mal zugucken". Und so schauten die beiden zu und sahen, wie eine Kugel aus einem Behälter gezogen wurde." In der Kugel war ein kleiner Zettel mit Buchstaben darauf. Und was stand auf dem Zettel geschrieben? „Ma-la-ga" las der kleine, schwatzgelbe Tiger vor. „Oh, Malaga ist die Stadt meiner Träume", sagte der schwatzgelbe Tiger und begann sofort, dem kleinen Kloppo von Malaga vorzuschwärmen."
„In Malaga ist es immer schön warm und dort scheint immer die Sonne. Nicht so wie hier, wo es kalt und düster ist. Und in Malaga, das habe ich gehört, gibt es ganz viele Scheichs und ganz viel Geld. Niemand muss dort arbeiten und alle sind reich. Wir müssen sofort morgen nach Malaga. Was sagst du, Kloppo?" „Sofort morgen", sagte der kleine Kloppo, „aber mein Rucksack muss auch mit. Schließlich sind da viele Sachen drin, die wir in Malaga brauchen. Der Weide, der Schmelle, der Neven, der Nuri, der Mario und und und. Nur der Kuba, der ist mir kaputt gegangen und muss hier bleiben."
Am nächsten Morgen standen die beiden noch viel früher als sonst auf. Malaga, das wussten die beiden, lag im warmen Süden. „Los, Kloppo", drängelte der kleine, schwatzgelbe Tiger, „auf geht's. Immer nach Süden." Natürlich liegt Malaga von Dortmund aus gesehen nicht direkt im Süden, aber das wussten der kleine Kloppo und der kleine, schwatzgelbe Tiger nicht. Und so kamen sie irgendwann in eine größere Stadt, die Stuttgart hieß. Sie gingen ins Zentrum, bis sie auf eine größere Menschenmenge trafen.
Dort sahen sie ein Ehepaar, das so aussah, wie in Dortmund ganz normale Lehrer. „Wo lang geht's denn hier nach Malaga?", fragte der kleine Kloppo. „Ei gugge ma, ein kleines Klopperle und ein kleines, schwatzgelbes Tigerle", sagte die Frau. „Wo Malaga ist, desch weiß ich nicht. Aber die holzen hier die Bäumerle ab und bauen ein Bahnhof. Unter der Erd. Und für Kosten, die wo ekschplodiere tun. Sechs Milliarden. Sechs Milliarden! Und wann fahren da die Zügerle? Zwotausendzwanschich. En Wahnsinn, is desch."
„Also unser Bahnhof", sagte das kleine, schwatzgelbe Tigerle,"war letztens in einem Jahr fertig und hat viel weniger gekostet. Aber gut, unser Bahnhof ist auch nicht unter der Erde. Weißt du denn, wer uns helfen kann, nach Malaga zu kommen?"
„Links herum, da findet ihr den Ministerpräsidenten Kretschmann. Der ist Politiker und Politiker wissen immer Bescheid", antwortete der Ehemann der streitbaren Bahnhofsgegnerin. Also gingen der kleine Kloppo und der kleine, schwatzgelbe Tiger nach links und besuchten Herrn Kretschmann. „Weisst du, Herr Kretschmann, wie wir nach Malaga kommen? Malaga ist nämlich die Stadt unserer Träume.", fragte der kleine, schwatzgelbe Tiger. „Wir kommen nämlich aus Dortmund und kennen uns im Süden nicht aus". „Aus Dortmund?", rief Herr Kretschmann aufgebracht. „Das ist doch in Nordrhein-Westfalen. Eins dieser Nehmerländer, die uns über den Länderfinanzausgleich das Geld aus der Tasche ziehen. Die Hessen und die Bayern, die klagen ja dagegen. Wir machen das anders und holen uns das Geld einfach zurück. Mit überteuerten Autos von Porsche und Mercedes-Benz. Und mit dem VfB Stuttgart. Hier, guckt mal, was eine Eintrittskarte für den Gästeblock am Samstag kostet. Hei, so wie wir das machen, nehmen wir sogar noch mehr ein, als wir den anderen Ländern gegeben haben. Klug, oder?"
„Kann schon sein", sagten der kleine Kloppo und der kleine, schwatzgelbe Tiger vorsichtig, da sie sich mit dem Länderfinanzausgleich nicht so gut auskannten. „Aber wie kommen wir denn jetzt nach Malaga?" „Nach links", sagte Herr Kretschmann, „denn rechts ist niemals richtig." Das war wieder falsch, denn wenn man immer nach links geht, wo kommt man dann hin? - Richtig! Nämlich dort, wo man hergekommen ist.
Auf dem Rückweg fing es an zu stürmen und zu regnen und als sie an einem Berg vorbei kamen, rollten große Steine den Bergrücken herab. Da holte der kleine Kloppo den Weide aus dem Rucksack, der alle Steine auffing. „Wie gut", sagte der kleine, schwatzgelbe Tiger, „wenn man einen Weide dabei hat, der gut fangen kann. Dann braucht man sich vor nichts zu fürchten." Die beiden suchten sich eine Hütte und warteten, bis der Sturm vorüber war. Aber, oh weh, der Weg war mit Steinen vom Berg versperrt. So griff der kleine Kloppo erneut in seinen Rucksack und holte den Mario hervor. Er setzte den Mario auf den Weg und sofort rannte er zwischen allen Steinen hindurch und zeigten ihnen einen sicheren Weg. „Wenn man einen Mario hat, der immer einen Weg findet, dann braucht man sich vor nichts zu fürchten. Nicht wahr, Kloppo?", fragte der kleine, schwatzgelbe Tiger. „Richtig, Tiger. Dann braucht man sich vor nichts zu fürchten", bestätigte der kleine Kloppo.
Irgendwann wurde das Wetter wieder schön und die Sonne schien warm vom Himmel herab. Und während sie die warmen Strahlen auf ihrer Haut genossen, merkten sie gar nicht, dass sie wieder zuhause in Dortmund angekommen waren. „Guck mal, Kloppo,", rief der kleine Tiger aufgeregt, „das Haus da hinten sieht genau so groß und schön aus, wie unseres zu Hause. Und die Kirche, auch die ist wunderschön." Doch der kleine Kloppo war viel zu aufgeregt und zeigte auf einen Laden. „Lies mal, Tiger." „Eiscafe Losego", las der kleine, schwatzgelbe Tiger vor. „Nein, nicht was da oben steht, sondern da unten. Da hinter der Glasscheibe" „MA-LA-GA.... Malaga. Kloppo, wir sind in Malaga! In der Stadt unserer Träume, oh – komm her, wir tanzen vor Freude." Und sie tanzten vor Freude hin und her und ringsherum.
Und so lebten der kleine Kloppo und der kleine, schwatzgelbe Tiger wieder in ihrem schönen,großen Haus und luden viele Freunde ein. Und sie spielten Fußball, tagein, tagaus. „O Tiger", sagte der kleine Kloppo jeden Tag, „wie gut ist es, dass wir Malaga gefunden haben". „Ja", sagte der kleine Kloppo, „die Stadt unserer Träume. Da brauchen wir nie wieder wegzugehen. Außer vielleicht..." „Ja?", fragte der kleine, schwatzgelbe Tiger. „London...."
Du meinst, dann hätten sie gleich zuhause bleiben können?
Du meinst, dann hätten sie sich den weiten Weg gespart?
Nun, dann hätten sie nie komische Schwaben kennengelernt. Der Weide hätte nie so meisterhaft gefangen und der Mario nie so wundervoll Hindernisse umlaufen. Und drei Punkte hätten sie auch nicht mitgebracht.
Kloppos Malagasucher: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Felipe Santana, Schmelzer - Gündogan, Sahin - Großkreutz, M. Götze, Reus - Lewandowski
Brunos Traumtänzer: Ulreich - G. Sakai, Tasci, Niedermeier, Boka - Gentner, Okazaki - Harnik, Maxim, Traoré - Ibisevic
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