Nicht inne Ecke
Hier ist mal nicht dem desperado09 seine Kolumne. Mein geschätzter Kollege leidet derzeit an einer Schreibblockade, oder er hat zu viel zu tun oder was auch immer – ich habe da nicht so wirklich zugehört. Jedenfalls kann er momentan nichts aus der Feder lassen. Und genau aus diesem Grund, weil Karla Kolumna nichts schreibt, dachte ich, dass in dieser so tristen Phase ja auch genauso gut ein anderer sg-ler das Tanzbein schwingen kann.
Apropos Tanzbein. Vom Hörensagen her, war das am vergangenen Freitag ja wieder mal eine gelungene sg-Veranstaltung, da in den Lounge-Heiligtümern des Westfalenstadions. Es wurde kräftig getanzt, gefeiert und getrunken für den Franz. Ganz klar Daumen hoch dafür und der Dank an alle Gäste, Künstler und Organisatoren. Leider war es das am Wochenende auch schon fast mit schwarzgelber Feierlaune. Wobei, Ehre wem Ehre gebührt – das grandiose 4:0 unserer Amas gegen den HFC darf hier natürlich nicht unter den Tisch fallen.
Jetzt aber ohne Umschweife zu den Profis. Hammerkacke, kann Fußball ungerecht sein. Aber eigentlich lief das Spiel bei den kastrierten Fohlen doch wie so oft, wenn der BVB auf einen defensiv ausgerichteten Windel-gestrichen-voll-haben-Gegner trifft. Chance jagt Chance jagt Chance und dann treffen die anderen. Das ist jetzt zwar sehr plump, aber im Großen und Ganzen trifft es den Ball auf die Blase. Aber was soll’s. Rückschläge gehören zum Geschäft so wie schlechte Cholesterinwerte zum Amerikaner oder auch wie Regen zum englischen Sommer.
Und wieder so ein toller Übergang. England und so. Da steht ja nach der nächsten glorreichen Länderspielpause um die personifiziert maskuline Pflegeprodukt-Werbe-Ikone Jogi „the legend“ Löw das nächste Europapokalspiel in den Startlöchern. Ihr habt’s erraten (aber sicherlich ohnehin schon längst gewusst), es geht nach London zu den Kanonieren. Schon wieder Arsenal, schon wieder London. Hätte ich gewusst, dass ich mittlerweile innerhalb kürzester Zeit BVB bedingt zum dritten Mal nach London fliege, hätte ich mir die zwei „privaten“ Besuche in der englischen Hauptstadt in den Jahren 2009 und 2010 gepflegt sparen können. Man lernt nie aus – auch Arsene Wenger nicht. Der brauchte nämlich gehörigen Druck durch die arsenalische (das Wort gibt’s sicherlich nicht, mir gefällt’s aber) Anhängerschaft, um zwei Sekunden vor Schließung der Transferperiode den Özil Mesut aus Madrid zu verpflichten. Mit den atemberaubenden Worten „I am a Gunner“ und deren perfekter Pronunziation bei seiner Vorstellungs-PK redete sich das Wunderkind direkt in die Herzen der Fans. 50 Millionen. Wow, was ein Batzen Money.
Mertesacker jedenfalls wird es freuen, neben Poldi noch einen weiteren an Eloquenz kaum zu übertreffenden Nationalmannschaftskollegen in den eigenen Reihen begrüßen zu dürfen. Und damit bin ich ja schon fast beim Sensationsthema. Sieht man sich die schwarzgelbe Verletztenliste an (Golfern passiert nie was, das ist unfair), werden beim Duell in London wahrscheinlich mehr deutsche Nationalspieler mit roten Hosen auflaufen.
Vielleicht gehört bis dahin ja auch noch der gebürtige Stuttgarter und Arsenal-Newcomer Serge Gnabry zum erweiterten Löw-Kader. Eigentlich ja eine sichere Sache, #Schwabenbonus. Und besser als der Kießling ist der allemal. Aber wer ist das nicht. Kein Nationalspieler zu sein, das ist die eigentliche Glanzleistung. Freitag also Länderspiel. Ja klar freue ich mich... auf die irischen Fans in Köln. Ansonsten hoffe ich, dass das TV Programm an diesem Abend noch das ein oder andere richtige Schmankerl bereithält – sonst muss eine DVD herhalten oder ein zünftiger Kneipenbesuch (so ganz ohne Fernseher). Ich bin schon heilfroh, dass Schmelle und Bender sich diese Tortur nicht antun müssen – auch wenn der Grund dafür natürlich blöd ist. Gute und vor allem schnelle Besserung, ein Derby steht bald vor der Tür und die Tabellenspitze fühlt sich momentan unwohl – sie möchte schnellstens wieder zu uns zurück.
Bis dahin, Euer
AmazingGrazing, 07.10.2013