Unsa Senf

Für den Erhalt der Fankultur!

10.12.2012, 20:55 Uhr von:  Redaktion

Ein bunter Haufen zog singend durch die InnenstadtSo oder so ähnlich klang es am Samstag in der Innenstadt, als sich ca.2.500 Anhänger des Ballspielvereins aufmachten um vom Platz an der alten Synagoge, der selbst eingeborenen Dortmundern ziemlich unbekannt zu sein scheint, zum Max-Ophüls-Platz an der B1 zu ziehen. Und das alles, um für den Erhalt der europaweit, nein, sogar weltweit bestaunten und bewunderten Fankultur in Deutschland einzutreten.

Lange Zeit war es unsicher, ob die Demonstration überhaupt stattfinden durfte, denn nicht nur, dass die Großen Plätze der Stadt (Friedensplatz, Hansaplatz) durch Wochen- bzw. Weihnachtsmarkt belegt waren auch schienen die Sicherheitsbedenken so groß zu sein, das mit schier unfassbaren Zahlen von Polizisten, die nötig sein würden um die Demo zu begleiten, jongliert wurde. Doch am Ende wurde die Demonstration, für die sich dankenswerterweise Beatrix Schleiken von der BVB Fanabteilung als Anmelderin zur Verfügung gestellt hatte, dann doch genehmigt. Der Dialog mit der Polizei im Vorfeld der Demonstration verlief sehr konstruktiv und unkompliziert. Und auch wenn es für viele, gerade auswärtige, BVB Fans schwierig gewesen sein dürfte, Ihre Anreiseplanung noch über den Haufen zu werfen, so hatten sich doch deutlich mehr als die erwarteten 1.500 Fans eingefunden, um für Fanrechte und gegen populistische Politiker zu demonstrieren.

Bevor die Kundgebung beginnen konnte, mussten jedoch die Bedingungen verlesen werden, unter denen die Demonstration stattfinden konnte. Als dieser formale Akt vollzogen war, konnte dann die eigentliche Kundgebung beginnen.

Rüdiger lud den Innenminister zum Spiel gegen Hannoi einZunächst ergriff Oliver Ricken, seines Zeichens Sprecher von THE UNITY, das Wort. Er erklärte noch einmal, dass er keinen anderen Weg mehr sehe, als zu demonstrieren. Natürlich, so Ricken, gibt es auch Probleme, jedoch diene das Konzeptpapier der DFL nur einem Zweck und zwar den, sich dem Druck seitens der Innenministerkonferenz zu beugen. Er erklärte noch einmal, dass aus anderen Ländern voller Neid auf Deutschland geschaut werde und es gerade deshalb sehr wichtig sei, mit den Fans über die Probleme zu reden um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Zweiter Sprecher auf der Auftaktkundgebung war Rüdiger Raguse, Vorsitzender des BVB-Fanclubs Heinrich Czerkus und langjähriger Begleiter der Dortmunder Borussia. Auch dieser warnte davor, in Deutschland englische Verhältnisse zu schaffen und jegliche Fankultur durch übertrieben restriktive Sanktionierungen aus den Stadien zu verbannen. Zum Abschluss seiner Rede lud Raguse dann NRW Innenminister Jäger offiziell zum DFB-Pokal Heimspiel gegen Hannover 96 auf die Südtribüne ein, um sich selbst davon ein Bild machen zu können, wie friedlich es im Stadion ist und wie sicher ein Besuch auf der Südtribüne ist.

Nachdem beide Redner geendet hatten, setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung, was bei so manchem Demogänger endlich für ein wenig wärmere Füße gesorgt haben dürfte) zum Max-Ophüls-Platz, kurz vor der Brücke über die B1. Unterwegs zeigten sich die Demonstrierenden von ihrer besten Seite: Lautstark und mit etlichen Fahnen und Bannern bestückt bewegten sich die 2.500 BVB-Fans gen Ziel. Erstaunlich auch die vielen Menschen, die sich den Weiter ging es durch das Kreuzviertel bis hin zum WSZug aus dem Fenster heraus anschauten und deren Gesichter teilweise Bände sprachen und zu sagen schienen „Mensch, das ist ja alles ganz normal hier“. Beeindruckend auch die vielen Plakate und Fahnen die der Demonstrationszug mit sich führte, viele Fans hatten sich bemüht und ein eigenes Plakat oder einen eigenen Doppelhalter nur für die Demonstration und das anschließende Spiel angefertigt. Ob jedoch ausgerechnet ein „Pro Pyro“Transparent bei einer solchen Veranstaltung sinnvoll ist, das muss wohl jeder für sich selbst beantworten.

Daniel Nowara war, als Vertreter der Fanabteilung bei der Initiative „Unsere Kurve“ der Sprecher auf der Abschluss Kundgebung. Dieser sagte deutlich, dass auch die Fans sich fragen sollten, ob ein bisschen Pyrotechnik es wert sei, alles andere, was die Fankultur in Deutschland ausmache, zu gefährden.
Nachdem dieser seine Rede beendet hatte, trat noch einmal die offizielle Veranstalterin Beatrix Schleiken auf den Plan und beendete gegen 13:20 Uhr offiziell die Kundgebung und erklärte, das sie sehr stolz darauf sei, das alles so toll und friedlich abgelaufen sei.
Als Fazit darf man wohl festhalten, dass am Samstag von Dortmund aus ein deutliches Zeichen gesendet wurde. Bleibt zu hoffen, dass dieses an den entscheidenden Stellen in der Politik und der DFL angekommen ist und jedem klar wird, dass unsere positive Fankultur in Deutschland nicht sterben darf. Erstrecht nicht als Wahlkampfplatitüde einiger Politiker.

kha, 10.12.2012

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