Im Gespräch mit...

...der Fanbetreuung (Teil 1): "Wir reden meistens über Sicherheitsfragen"

11.07.2010, 00:00 Uhr von:  Arne Scherben Tommy
...der Fanbetreuung (Teil 1): "Wir reden meistens über Sicherheitsfragen"
Arne und Scherben führten das längste Interview für schwatzgelb.de

Es ist das längste Interview in der Geschichte von schwatzgelb.de. Geschlagene zwei Stunden lang haben wir uns mit Petra Stüker, Jens Volke und Sebastian Walleit unterhalten. Im Gespräch geben uns die Drei einen eindrucksvollen Blick in ihre Arbeit, sprechen mit uns über Gewalt beim Fußball, Pyrotechnik und das Thema Fremdenfeindlichkeit.

schwatzgelb.de: In dieser Konstellation seid ihr nun seit etwas über zwei Jahren als Fanbetreuung tätig. Was hat sich für euch in dieser Zeit verändert?

Petra Stüker: Für mich hat sich natürlich vor allem verändert, dass ich nicht mehr Alleinunterhalterin bin, sondern mich mit zwei kompetenten Ansprechpartnern beraten kann, die selbst viele neue Ideen in die Fanbetreuung einbringen. Ideen, von denen sie wissen, dass sich die Fans dafür auch interessieren. Auffälligster Unterschied in der Arbeit ist aber sicher, dass Jens und Sebastian auch bei Auswärtsfahrten präsent sind, was ich selbst nie gemacht habe. Mein Arbeitsauftrag war damals aber auch ein anderer.

Sebastian Walleit: Wir sind in diesem Job angekommen, das ist der große Unterschied zur Anfangszeit. Unsere gemeinsame Arbeit hat sich professionalisiert. Das heißt, dass jeder von uns seine eigenen Projekte und Rubriken betreut, die gut laufen, ohne dabei allzu viel Routine aufkommen zu lassen. Ich musste allerdings feststellen, dass der Arbeitsaufwand im Vergleich zu meinen früheren Tätigkeiten zu einem viel größeren Teil dem Tagesgeschäft dient und man relativ wenig Zeit für Projektarbeit hat. Das war für mich eigentlich die größte Umstellung. Früher habe ich Fanarbeit immer klassisch als Projektarbeit verstanden, dass man unter der Woche also vor allem Projekte entwickelt und begleitet. Heute ist das anders, was zum Teil aber auch an uns selbst liegt. Für die Zukunft haben wir uns daher vorgenommen, uns wieder etwas mehr Zeit zu nehmen, um ein paar Dinge anzustoßen, die außergewöhnlich und nicht alltäglich sind. Auch das kann Fanarbeit ausmachen.

schwatzgelb.de: Zum Beispiel?

Sebastian Walleit: Mit den Gedenkstättenfahrten haben wir bereits ein Projekt ins Leben gerufen, das man relativ komplikationslos über die Bühne bringen kann. Im Bereich der Antirassismusarbeit kann das aber nur ein ganz kleiner Baustein sein, da muss und wird von und sicher noch mehr kommen. Daneben hatten wir im letzten Jahr die Idee, für einen gewissen Personenkreis Antiaggressionstraining anzubieten, was zu diesem Zeitpunkt aber leider nicht funktioniert hat. Das Thema wird aber nicht in die Schublade gesteckt, an dieser Idee werden wir in Zukunft weiterarbeiten. Das sind nur zwei Beispiele. Generell glaube ich, dass es viele Möglichkeiten gibt, gerade mit jungen Fans sinnvoll zu arbeiten.

schwatzgelb.de: Um nochmal näher auf das Thema Antiaggressionstraining einzugehen: Was genau hattet ihr da vor und woran ist das gescheitert?

Sebastian Walleit im Gespräch

Sebastian Walleit: In einer Phase, als wir selbst über das Thema nachzudenken begannen, kamen zeitgleich verschiedene Antiaggressionstrainer mit dem Angebot auf uns zu, beim BVB ein entsprechendes Training durchzuführen. Wir selbst können sowas nicht durchführen, da uns die nötige Distanz zu den Teilnehmern fehlt. Als dann die Stadionverbote aus Gelsenkirchen kamen (Anm. d. Red.: also nach dem Derby aus dem Februar 2009), wurden wir von mehreren Seiten gebeten, über mögliche Bewährungsstrafen nachzudenken, falls es die Möglichkeit einer Bewährung geben sollte. In diesem Zusammenhang ist uns dann als erstes das Antiaggressionstraining als eine sinnvolle Maßnahme eingefallen, nach der man zwar nicht unbedingt gar nicht mehr gewalttätig ist, aber in dem man eine Menge über sich selbst lernt. Solches Wissen kann einem dann in brenzligen Situationen einfallen, so dass man dann eher den Schritt zurück als nach vorn macht. Wir haben dann nach Teilnehmern für einen Kurs mit ausgebildeten Trainern gesucht, die auch entsprechende Zertifikate ausgestellt hätten, und hätten das von unserer Seite auch als Bewährung anerkannt. Gleichzeitig hätten wir auch mit Gelsenkirchen gesprochen und den handelnden Personen dort vorgeschlagen, während des laufenden Verfahrens eben nicht nur Stadionverbote auszusprechen, sondern auch den Leuten die Möglichkeit zu geben, etwas für sich zu tun und sich zu bewegen. Letztlich hat aber die Skepsis bei unseren Leuten überwogen. Bei vielen ist der Eindruck entstanden, dass eine Teilnahme automatisch bedeutet, dass man aus dem Stadionverbot herauskommt. Das war aber nicht garantiert, wir haben nur darauf hingewiesen, dass die Chancen dafür steigen. Da haben viele dann einen Rückzieher gemacht.

Jens Volke: Man muss dazu sagen, dass viele Personen bereits Anwälte eingeschaltet hatten, die von einer Teilnahme abgeraten haben, damit nicht der Eindruck eines Schuldeingeständnisses entsteht, auch wenn diese Information gar nicht unbedingt beim Richter gelandet wäre. Aber das war sicher auch ein Grund, warum das Ganze erst einmal geplatzt ist, auch wenn das natürlich weiter auf dem Tisch liegt.

Sebastian Walleit: Wir sind bei diesem Thema ja auch gar nicht auf den Personenkreis der Stadionverbotler eingeschränkt. Man kann sowas für alle Interessierten anbieten. Nur kostet so ein Training eben viel Geld, sodass man schauen muss, dass sich auch ein gewisser Nutzen einstellt.

schwatzgelb.de: Wir haben jetzt viel über die potentiellen Teilnehmer gesprochen. Wie sah denn das Feedback aus Gelsenkirchen aus?

Jens Volke: Soweit ist es nicht gekommen. Wir brauchten mit ihnen ja nicht zu sprechen, da die Teilnehmer gefehlt haben.

schwatzgelb.de: Aber der Vorschlag, in ähnlichen Fällen solche Trainings als Bewährungsstrafen zu akzeptieren, wird von euch weiter verfolgt?

Sebastian Walleit: Natürlich. Viele Vereine sprechen zwar gern davon, dass man auch Bewährungsstrafen aussprechen könnte, aber sie sind gleichzeitig eben auch keine Gerichte, die die Personen zu bestimmten Maßnahmen verurteilen können. Für uns sind solche Trainings ein probates Mittel, damit die Leute freiwillig etwas machen, was man als Bewährung anerkennen könnte. Wir haben in Gelsenkirchen aber jetzt nicht unsere Vorschläge auf den Tisch gelegt, dafür war das alles noch nicht konkret genug.

Jens Volke: Das hätten wir erst machen können, wenn wir einen bestimmten Personenkreis aus vorher eher unbescholtenen Fans gehabt hätten. Dann wären wir auf Gelsenkirchen zugegangen und hätten ihnen die Situation geschildert, auf das Training verwiesen und gefragt, ob sie dann im Gegenzug das Verbot aufheben können.

"Für mich hat sich sehr viel verändert."

schwatzgelb.de: Wir sind jetzt etwas vom Ausgangsthema abgeschweift. Jens, wie fällt denn dein Fazit aus?

Jens Volke im Gespräch mit schwatzgelb.de

Jens Volke: Für mich hat sich sehr viel verändert. Ich stand ja vorher eher auf der anderen Seite und habe jetzt Einblick in Dinge gewonnen, die ich früher nur einseitig betrachten konnte. Das hat natürlich viel verändert, und ich verstehe jetzt eben vieles, was ich vorher nicht verstanden habe. Ich bin dadurch nicht mehr so sehr Fan wie früher. Im Interview vor zwei Jahren habe ich Felix Meininghaus (Anm. d. Red.: Ein Journalist aus dem BVB-Umfeld, hier im Gespräch mit schwatzgelb.de) ja schon einmal zitiert: „Es ist schön, wenn man das Hobby Fußball zum Beruf machen kann. Aber man darf dann nicht vergessen, dass es dann kein Hobby mehr ist." Der Satz passt halt. Du gehst jetzt mit Druck zum Fußball. Manchmal kann man noch halbwegs locker gucken, aber wenn etwa ein Derby ansteht, dann geht man die Tage vorher auf dem Zahnfleisch und hofft, dass alles so funktioniert wie abgesprochen. Auch wenn du meistens gar nichts dafür kannst, wenn es Probleme gibt. Früher konnte ich eben zum Spiel gehen, Fußball gucken, ein Bierchen trinken und mit Freunden den Tag verbringen. Das war mein Ausgleich zum alltäglichen Berufsleben. Das ist nun eben vorbei, Fußball ist mein Beruf.

Petra Stüker: Der Fußball hat für uns seine Leichtigkeit verloren. Man geht jetzt nicht mal einfach ins Stadion und guckt sich ein Spielchen an. Selbst wenn man auf der Tribüne steht, blickt man viel zu oft hin und her und versucht zu erkennen, ob sich irgendwo was tut.

Jens Volke: Andererseits wirst du auch für die ganze Arbeit belohnt. Wenn du solche Momente erlebst wie die Stimmung gegen Leverkusen... und wenn wir nächste Saison international spielen, dann gibt es auch wieder besondere Momente. Hoffentlich.

Petra Stüker: Als Angestellte siehst du das Spiel auf dem Platz mit ganz anderen Augen, weil du ja selbst betroffen bist. Dein Arbeitsplatz und dessen Ausstattung sind auch von dem abhängig, was auf dem Platz passiert. Aber wenn alles passt, ist das eben ein schöner Beruf, das vergessen wir nicht.

schwatzgelb.de: Hat sich der Schritt auf die „andere Seite" für dich denn dann auch gelohnt, Jens?

Jens Volke: Schwer zu sagen. Wenn es sich gar nicht gelohnt hätte, wäre ich sicher schon weg. Ich möchte auch nicht, dass ein zu negativer Eindruck von der Arbeit entsteht. Das, was Petra und Sebastian schon beschrieben haben, kann ich so ja auch unterschreiben. Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß und auch viel mehr als meine frühere Arbeit, von daher war das schon eine gute Entscheidung. Natürlich vermisse ich die Zeit, einfach „nur" Fan zu sein und ins Stadion gehen zu können. Das ist vorbei. Aber selbst wenn ich morgen kündigen würde, wäre es nicht wieder so wie früher. Dafür kennen mich auch zu viele Leute, sodass man immer irgendwie betroffen wäre. Man könnte höchtens ganz aufhören, aber der Zeitpunkt, um diese Entscheidung zu treffen, ist bei mir schon lange vorbei...

schwatzgelb.de: Um mal ein paar aktuelle Diskussionen aufzugreifen: Fanthemen sind in letzter Zeit ja in aller Munde, vor allem im negativen Bereich...

Jens Volke lobte die Stimmung in LEV

Jens Volke (unterbricht): Ich finde überhaupt nicht, dass momentan über Fanthemen geredet wird. Wir reden meistens über Sicherheitsfragen und vor allem wird dabei immer nur über Fans und überhaupt nicht mit Fans gesprochen. Das finde ich bedenklich, ist aber leider auch nichts Neues. Schon vor einigen Jahren, als wir beim Bundespräsidenten waren (Anm. d. Red.: Der damalige Bundespräsident Rau hatte sich auf seiner Sommerreise 2003 auch mit BVB –Fans unterhalten), haben wir dieses Schwarz-Weiß-Denken bemängelt, dass es immer nur Fans als Folklore oder aber Fans als Sicherheitsrisiko gibt. Und das scheint sich auch nur marginal zu verändern, auch wenn es durchaus Medien gibt, die da differenziert berichten. Aber vielfach wird sehr einseitig berichtet.

schwatzgelb.de: Aber haben sich die Zeiten nicht trotzdem etwas verändert? Als wir damals beim Bundespräsidenten waren und uns über unverhältnismäßige Polizeibehandlung beklagt haben, da hatten wir doch auch das Wissen im Hintergrund, dass damals tatsächlich ziemlich wenig in den Stadien und drum herum passiert ist. Sowohl was Gewalt, als auch was Pyro angeht. Diese Themen sind heute doch präsenter, oder trügt der Eindruck?

Jens Volke: Pyrotechnik war damals auch ein Thema, die ist ja nie aus den Stadien verschwunden. Was jetzt anders ist, ist die Häufung der Vorfälle und die Tragik mit den Schwerverletzten in Bochum. Gewalt beim Fußball ist sicher wieder mehr geworden, etwa wenn man es mit der Situation vor zehn Jahren vergleicht. Andererseits ist es aber auch noch lange nicht so schlimm wie etwa vor 25 Jahren. Mag sein, dass es da wirklich eine Wellenbewegung gibt. Auf der Fahrt nach München haben wir mit einem älteren Fan zusammen gesessen, der seit fast 40 Jahren zu den Spielen fährt. Wir haben festgestellt, dass viele Probleme von heute auch schon in den Sechzigern ein Thema waren.

schwatzgelb.de: Was ist denn aus eurer Sicht ein Fanthema, das in den Medien zu kurz kommt? Also abseits davon, wenn die Presse von Vorfällen des letzten Spieltags berichtet?

Die Gästeblöcke werden immer kleiner, wie hier in Freiburg

Jens Volke: Wir haben zum Beispiel ein großes Problem damit, dass die Gästeblöcke in den Stadien immer kleiner werden. Gerade Petra kennt das ja aus leidvoller Erfahrung, dass wir selten genügend Karten für die Fanclubs haben. Nur spricht niemand darüber, ganz im Gegenteil. Manchmal wird sogar der Eindruck erweckt, dass überall riesige Gästeblöcke ohne Zäune stehen. Nehmt als Beispiel Wolfsburg: In diesem Tortenstück können 900 Leute stehen. Bei uns passen fast 3.000 Leute in den Gästebereich, das ist eine Luxussituation in der Bundesliga. Ich wäre gern mal Gast in Dortmund. Stattdessen spielen wir am letzten Spieltag in Freiburg. Da kriegen wir dann 1.900 Karten und der Gästeblock dort ist ja sowieso ein Skandal. Für uns ist das keine schöne Situation. In diesem Zusammenhang müsste man auch mal die Frage stellen, warum wir in Dortmund immer relativ wenige Probleme mit Gästefans haben. Es gibt keine massiven Ausschreitungen und auch relativ wenig Probleme mit Pyrotechnik. Woran liegt das? Am großen Gästeblock? An der Bewegungsfreiheit in der Stadt und vor dem Stadion? Beim Derby mag das vielleicht nachteilig sein, aber ansonsten ist es doch schön. Und durch die Vermischung hast du eher sogar weniger Probleme, weil man sich nicht hinter eine Polizeikette verstecken und rumpöbeln kann, bis dann mal Flaschen geworfen werden. In anderen Städten ist das ganz anders.

schwatzgelb.de: Aber wie lässt sich sowas denn als Thema in der Presse diskutieren? Ist das nicht eher etwas, was z.B. im Rahmen der DFL besprochen werden müsste?

Sebastian Walleit: Eigentlich müsste man solche Gespräche zwischen den Vereinen führen, die DFL könnte da auch nur maximal eine Moderatorenrolle einnehmen. Wie etwa Freiburg das Ticketing betreibt, ist Vereinssache. Die Auswärtsproblematik schlägt ja gerade bei uns extrem zu Buche, da wir mit sehr vielen Fans durchs Land reisen. Viele unsere Kollegen kennen das gar nicht. Fanrelevant ist das aber mit Sicherheit, speziell für unsere Auswärtsfahrer. Nur wird es in der breiten Öffentlichkeit immer so sein, dass Themen wie Gewalt oder Rassismus interessanter sind. Sie werden aber leider auch von Leuten kommentiert, die davon wenig Ahnung haben.

schwatzgelb.de: Wie habt ihr denn die Vorgänge in Berlin nach dem Spiel gegen Nürnberg wahrgenommen? Auch speziell was den Widerhall in den Medien angeht, als mitunter aus den Fahnenhaltern Eisenstangen wurden.

"In den Medien wird das oft nur so aufgearbeitet, wie es gerade passt."

Sebastian Walleit: Und die "sogenannten Fans"... Das erste Echo bei uns waren Anrufe, in denen gefragt wurde, ob unser Spiel in Berlin überhaupt stattfindet, beziehungsweise ob es unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Die andere Reaktion waren Anfragen, wie gefährlich die Situation für BVB-Fans im Umfeld des Stadions sein wird. Dennoch muss ich sagen, dass mir das mediale Echo noch relativ gering vorkam, wenn ich das mal mit der Blockade des Mannschaftsbusses in Stuttgart vergleiche, als man das Gefühl bekommen konnte, die hätten den Bus samt Mannschaft abgefackelt. Mir stimmt da manchmal die Gewichtung nicht. Denken wir noch ein paar Wochen weiter zurück, als die Frankfurter das Karlsruher Fanprojekt angegriffen haben: Auch dem Fall wurde, im Gegensatz zu Stuttgart, nur ein sehr kleiner Platz eingeräumt. In den Medien wird das oft nur so aufgearbeitet, wie es gerade passt. Je nachdem, was gerade tagesaktuell ist, wird sowas mal größer und mal kleiner präsentiert. Und dann kommen auch noch Leute zu Wort, die mit Fußball nichts zu tun haben. Gerade Herr Wendt von der Polizeigewerkschaft tut sich ja mit populistischen Äußerungen hervor, die sich eigentlich nur um Forderungen nach Steuerzahlungen seitens der Verbände drehen. Momentan wird uns jedenfalls öfter die Frage gestellt, ob wir eine neue Stufe der Gewalt erleben, was de facto nicht so ist, denn all das haben wir natürlich schon mal erlebt.

BVB-Fans hatten teilweise Angst vor der Anreise in Olympiastadion

Jens Volke: Ich frage mich bei den Anrufen von Fans, die plötzlich Angst vor der Fahrt nach Berlin haben, ob ihnen wirklich die 100 auf den Platz gestürmten Leute Angst machen, oder ob da nicht auch die mediale Berichterstattung eine Rolle spielt. Ich hätte mir solche Gedanken früher gar nicht gemacht. Mich als Gästefan hätte diese Aktion ja gar nicht betroffen, die Berliner haben „nur" den Platz gestürmt. Was natürlich ein klarer Tabubruch ist, bei dem man sich weder über drakonische Strafen noch über mediale Berichterstattung wundern muss. Nur finde ich befremdlich, dass man das derart hysterisch diskutiert, dass unsere Fans plötzlich Angst bekommen, nach Berlin zu fahren. Dabei haben wir da noch nie Probleme gehabt, und auch die Hertha-Fans fallen ja nicht regelmäßig negativ auf.

schwatzgelb.de: Trotzdem stellt sich die Frage, ob wir nicht wirklich eine neue Art der Gewalt erleben. Gerade der Sturm von Frankfurter Ultras auf das Karlsruher Fanprojekt deutet doch auf eine neue Radikalisierung von Teilen der Szene hin.

Sebastian Walleit: Die Gewaltproblematik hat sich in den letzten Jahren verlagert. Dass es etwa beim Fußball auf dem Vorplatz zu einer großen Hauerei kommt, erlebt man so nicht mehr. Dafür hast du heute in den Ultraszenen und ihrem Umfeld einen großen Teil der Problemklientel. Was den Fall in Karlsruhe angeht: Gerade Ultras sollten eigentlich wissen, dass ein Angriff auf ein Fanprojekt einen Tabubruch darstellt. Aber auch andere Dinge halte ich, nicht unbedingt auf unsere Fanszene gemünzt, für bedenklich. Was etwa unter der Woche so läuft. Oder die Klamottenklauerei, bei der kein Unterschied mehr gemacht wird, ob ich da einem Anhänger der gegnerischen Ultraszene gegenüberstehe, oder einem Vater mit Schal. Dieses selbstdefinierte Ultrasein. Das Denken, "Ich bin ein Ultra, wenn ich dem Typen da vorn seine Fahne klaue", finde ich unheimlich gefährlich. Aber das ist für mich eben keine neue Qualität, es hat sich nur vieles in andere Bereiche verlagert.

schwatzgelb.de: Aber wie kann man dem denn etwa von Vereinsseite begegnen? Gerade wenn auch Unbeteiligte zu Opfern werden, wie bei Angriffen in Zügen oder beim Sturm des Karlsruher Fanprojekts.

Jens Volke: Solche Aktionen finde ich persönlich noch viel schlimmer als den Platzsturm in Berlin, weil dort mit Kalkül vorgegangen wird und man bewusst anderen Leuten körperlich und seelisch schaden will. Dass man überhaupt keine Rücksicht darauf nimmt, dass man auch anderen Reisenden im Zug schadet, kann ich nicht verstehen. In manch andere Situation kann ich mich vielleicht noch hineindenken. Selbst wenn ich persönlich nicht auf den Platz gehen würde, kann ich unter Umständen noch nachvollziehen, dass bei manchen Leuten vor lauter Frust mal was aussetzt. Aber bei den anderen Fällen geht es nicht um eine spontane Entladung, das ist geplant. Für mich ist das dann schon kriminell und hat auch mit Fußball nichts mehr zu tun. Hinter dem Begriff "Ultra" braucht man sich dann auch nicht zu verstecken, das ist dann eher Bandenkriminalität.

Sebastian Walleit: Genau. Was viele Ultra-Gruppen momentan abziehen, hat Züge von Bandenkriminalität und das ist weit weg vom ursprünglichen Gedanken der Szene, dass man seinen Verein vertritt. In manchen Gruppen sind Leute auf der Straße, die vor allem eigene Probleme kompensieren und sich darüber ihr Selbstvertrauen holen. Als Verein dagegen vorzugehen ist extrem schwierig, weil du eigentlich immer zu spät kommst und oftmals die Leute auch gar nicht kennst. Bleiben wir mal bei diesem Beispiel: Wenn ich in unsere Runde schaue, dann haben wir wohl alle eine typische Fansozialisation gehabt. Heute kommen Jugendliche mit 14 Jahren ins Stadion und sagen, sie sind Ultras. Dabei fehlt ihnen aber das Wissen, was das nun konkret bedeutet. Wenn sie Glück haben, finden sie jemanden, der sie etwas bei der Hand nimmt. Oder man hat das Pech, dass Jungs zu fünft ihr eigenes Ding abziehen und es völlig in die Hose geht, weil man das Ultrasein etwas übertreibt. Man hat vielleicht mal gelesen, dass es dazugehört, dem gegnerischen Fan eine Fahne zu klauen oder Steine auf Polizisten zu schmeißen... Früher wurden auf der Tribüne gewisse Werte vermittelt, die an den Jungs zum Teil völlig vorbeigehen und für die manche später auch gar nicht mehr empfänglich sind. Du brauchst heute kaum einem noch zu sagen, dass er dem Verein schadet. Der lacht dich aus! So entstehen aber trotzdem neue Fan-Generationen. Viele ältere Fans ziehen sich etwas zurück, auch weil sie nicht mehr alle Leute in der Gruppe erreichen können, und dadurch entsteht Raum für andere Köpfe in der Szene. Auch wenn das dann in die Hose geht. Wir als Fanbetreuer kennen diese Leute zum Großteil auch gar nicht. Die siehst du höchstens mal bei bestimmten Spielen und an Brennpunkten. Zum ersten richtigen Kontakt kommt es aber oft erst, wenn sie dir schreiben, weil sie ein Stadionverbot bekommen haben. Wenn du dann mal ein bisschen nachhakst, dann erkennst du auch, wie die Leute in die Szene reingerutscht sind, aber das ergibt sich eben erst im Nachhinein. Nur muss man auch dann versuchen, mit den Leuten zu arbeiten, auch wenn das extrem schwer ist.

Petra Stüker ist seit 1981 beim BVB

Petra Stüker: Bei uns kommen andererseits ja auch die Beschwerden von Fans an, denen die Schals geklaut worden sind. Ich denke da etwa an den Anruf eines Familienvaters, dem das in Gegenwart seiner Kinder passiert ist. Die sind doch geschockt fürs Leben. Du gehst nichtsahnend zum Fußball und dir wird direkt vom Hals weg der Schal geklaut. Viele junge Männer, die das machen, sind sich überhaupt nicht bewusst, was sie da tun und in welcher Situation sie das tun. Gerade bei den Kindern bleibt immer was zurück. Wir kriegen dann diese Anrufe und können darauf überhaupt nicht reagieren, weil wir die Täter nicht kennen. Das berührt uns Drei schon sehr.

schwatzgelb.de: Ist das den Tätern denn wirklich nicht bewusst, oder ist ihnen das nicht eher egal?

Jens Volke: Teils, teils. Du hast sicher Leute dabei, die so abgestumpft sind, dass ihnen das egal ist. Bei denen weißt du aber ja auch gar nicht, was die zuhause für eine Sozialisation erlebt haben und wie sie Gewalt wahrnehmen. Manch andere sind vielleicht so behütet aufgewachsen, dass sie sich gar nicht vorstellen können, welchen psychischen Druck sie ausüben und was so ein Erlebnis bedeutet. Das erleben wir auch häufiger, dass wir Leute sehen, bei denen wir uns gar nicht erklären können, wie sie gewalttätig geworden sind. Grundsätzlich möchte ich aber darauf hinweisen, dass wir angesichts der Größe unserer Fanszene - zusammen mit den Blauen und den Bayern haben wir sicher die meisten Fans - noch relativ wenige Probleme haben. Das liegt zum Teil an unserer Arbeit, sicher aber auch daran, dass unsere Fanszene und unsere Ultras gute Arbeit machen. Vielleicht nicht immer so, dass von Vereinsseite applaudiert wird, aber im Großen und Ganzen läuft das schon sehr gut. Wenn ich das etwa mit anderen Vereinen vergleiche, wo nicht einmal mehr mit den Fanbeauftragten geredet wird... Wir müssen schon aufpassen, dass wir unsere Leute da nicht schlechter reden als sie sind. Ohne gleichzeitig zu verharmlosen.

schwatzgelb.de: Wenn man sich aber die letzten zwei Jahre durch den Kopf gehen lässt, dann sind bei uns dennoch einige Dinge passiert, die auch medial Aufmerksamkeit erregt haben: Etwa die Stadionverbote vom Derby 2009, über die wir bereits sprachen, aber auch der Spielabbruch beim A-Jugend-Derby, die Zockerei in Frankfurt oder das traurige Ende der Feier zum hundertsten Geburtstag. Seid ihr auch vor diesem Hintergrund wirklich sicher, dass ihr mit den richtigen Leuten sprecht?

Sebastian Walleit: Ganz selbstbewusst und vorsichtig zugleich: Ja, wir sprechen mit den richtigen Leuten, nur erreichen wir sie nicht immer.

Jens Volke: Oder man spricht mit ihnen zur falschen Zeit. Sehr viele Vorfälle sorgen ja auch innerhalb der Ultra-Szene für Diskussionen, da wird sich bei keinem der genannten Beispiele intern nur auf die Schulter geklopft worden sein. Das kriegt man außerhalb aber nur selten mit, weil die Gruppen das bewusst nicht nach außen tragen. Man will homogen auftreten und entwickelt dadurch eine Wagenburg-Mentalität. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht innerhalb der Wagenburg streitet. Ich glaube, dass alle Ultra-Gruppen in Deutschland deutlich heterogener sind, als es nach Außen den Anschein hat. Da gibt es vom klassischen Alt-Kuttenfan bis zum durchdrehenden Jung-Ultra alles. Und mir kann keiner erzählen, dass die nicht miteinander reden. Nur setzen sich leider nicht immer die durch, von denen man das gern hätte.

schwatzgelb.de: Was bedeutet denn für dich, Jens, der aus genau dieser Szene kommt, heute überhaupt „ultra"?

Ultrà DO

Jens Volke: Im Herzen bin ich ja immer noch ein Ultra, auch wenn ich das vielleicht nicht sagen darf, oder mich manche Ultras dafür auslachen werden und ich heute eben auch keiner Gruppe mehr angehöre... Für mich bedeutet das eine totale Identifikation mit dem Club, aber auch mit der Fanszene insgesamt. Deine Gruppe ist dir schon wichtig. Daneben gehört für mich auch dazu, mehr zu geben als "andere". Das ist sicher auch immer noch so, zum Beispiel beim Blick in den Gästeblock siehst du viele Ultras. Wenn wir nächstes Jahr international spielen, etwa in Kasachstan, dann bin ich aber auch mal gespannt, wie viel man wirklich bereit ist, mehr zu geben. (lacht) So gilt das sicher für alle Ultra-Gruppen, danach kommen aber die verschiedenen Facetten zum Vorschein. Das fängt bei der Gewaltbereitschaft an, wobei immer noch für den Großteil der Ultras gilt, dass sie keinen Bock auf Gewalt haben. Ein Teil lässt sich vielleicht mitreißen, während ein dritter Teil einfach grundsätzlich gewaltbereit ist. Das Pyrothema treibt auch alle Ultras an und wird durch die aktuellen Vorgänge in Österreich auch nochmal zusätzlich angefeuert: Rapid Wien als Verein mit der größten Fanszene in Österreich teilt öffentlich mit, dass man Pyrotechnik eigentlich gut findet und sie nur deshalb ahnden muss, weil der Staat sie dazu zwingt. Damit liegt erstmals im deutschsprachigen Raum eine Debatte vor uns, der wir uns in Zukunft stellen müssen. Dann kommen dann auch ein paar Jungs auf dich zu und fragen dich, warum man das bei uns nicht auch sagen kann. Aber das können wir eben nicht. In Deutschland war Pyrotechnik seit eh und je verboten, in den Neunzigern wurde es eine Zeitlang geduldet, aber im Grunde war das Thema bei uns ja nie eines. Jetzt wird man sich der Debatte stellen müssen und darauf bin ich durchaus etwas gespannt.

schwatzgelb.de: Ein typisches Argument ist ja, dass Pyrotechnik ungefährlich ist, wenn sich die Verantwortlichen damit auskennen und sie erst dadurch gefährlich wird, dass man sie verdeckt zünden muss.

BVB-Pyroshow in Osnabrück

Jens Volke: Derjenige, der heute im Block zündeln will, kann das natürlich nur verdeckt machen und hat praktisch keine andere Chance, als das Zeug seinen Mitfans vor die Füße zu werfen. Was dabei passieren kann, haben wir ja letztens bei Bochum gegen Nürnberg gesehen. Ich habe von daher schon Schwierigkeiten, das so zu sehen. Ein anderes Problem ist, dass man heute in Deutschland Material verwendet, das einfach überhaupt nicht geht. Das fängt bei Böllern an, die wir in letzter Zeit ständig haben: Kanonenschläge aus Polen, richtig dicke Teile. Dann werden die sogenannten „Breslauer" verwendet, die sehr klein sind, aber eine enorme Hitze entwickeln. Wenn du da mit deinen Turnschuhen drinstehst, dann lösen diese sich auf und schmelzen... solche Materialien haben wohl auch die Nürnberger in Bochum eingesetzt und eine schwere Verletzung resultiert daraus. Mir ist das manchmal schon zu verharmlosend. Auch früher kam es zu Vorfällen, selbst wenn diese meistens nicht so schwer waren wie in Bochum.

schwatzgelb.de: Ein anderes Argument ist ja auch, dass in Dortmund nie etwas passiert sei.

Petra Stüker: An schwere Vorfälle mit Pyrotechnik kann ich mich nicht erinnern.

Jens Volke: Das kann dann aber auch einfach daran liegen, dass wir Glück gehabt haben. Ist halt eine Frage der Sichtweise. Der Fan wird vielleicht eher darauf hinweisen, dass man damit gut umgegangen ist.

"Willst du dann wirklich Pyrotechnik erlauben?"

Sebastian Walleit: Man muss das Ganze auch einfach mal weiterspinnen. Stellen wir uns vor, die legalisieren das: Was von heute auf morgen auf der Süd los wäre, das wäre doch gar nicht kontrollierbar. Und bei uns gäbe es auch nie eine Kulisse, bei der man sagen könnte, dass alles unter Kontrolle ist. Auch der Vorschlag, dass man nur bestimmte Bereiche für Pyrotechnik freigibt, ist nicht umsetzbar, weil dann die nächsten ankommen, die fragen: Warum darf der da und nicht ich hier? Aber die Diskussion wird sicher kommen, da gebe ich Jens recht. Trotz der Vorfälle in Bochum. Eine absolute Katastrophe ist da auch die Aussage von Nürnberger Seite, nach dem Motto „Wenn wir das hier offen machen könnten, müssten wir das Zeug nicht verstecken". Bei dem, was da passiert ist, ist das schon sehr dämlich. Jens hat sehr ketzerisch in einem unser letzten Artikel in der Stadionzeitung geschrieben, dass manch einer schon nicht mit Bierbechern umgehen kann. Willst du dann wirklich Pyrotechnik erlauben? Gerade mit der Südtribüne hätten wir dann schon eine richtig gefährliche Kulisse. Viel zu groß und zu eng. Du weißt doch schon gar nicht, wie breite Massen darauf reagiert, 30 Sekunden in einer Schwefelwolke zu stehen. Das kennen viele nicht mehr.

Pyroshow zum Geburtstag

Jens Volke: Wenn Rapid Wien mit seinem Block West das sagt, in den vielleicht 3.000 Leute passen, dann glaube ich schon, dass die Ultras Rapid das als führende Gruppe sicher unter Kontrolle hätten und da nicht jemand spontan zündelt. Aber bei uns? Wir sind nicht verantwortlich und könnten es uns natürlich leicht machen zu sagen: Von uns aus okay. Nur würde irgendwer von uns ernsthaft unterschreiben, dass er dafür haftet, falls doch was passiert?

Sebastian Walleit: Das sieht schon geil aus, keine Frage. Aber wenn es tatsächlich ans Eingemachte geht, dann will doch keiner den Kopf hinhalten. Wir sind da auch zwiegespalten, so wie die ganze Diskussion. Ich bin jedenfalls gespannt, wie das in Österreich und bei uns in den Bundesligastadien weitergeht. Davon hängt dann auch ab, ob man die Diskussion überhaupt führen kann.

schwatzgelb.de: Damit sind wir auch beim Thema Verantwortungsbewusstsein. Gerade im engen Bochumer Gästeblock zündelt man doch so oder so nicht, weil es viel zu gefährlich ist. Selbst wenn Pyrotechnik erlaubt wäre.

Jens Volke: Diese Rückmeldung haben wir auch von unseren Ultras erhalten und das geht wohl auch einigen unserer Kollegen so. Wobei das nun auch nicht das erste Mal war, dass dort gezündelt wurde. Ist halt vorher nichts passiert. Es ist einfach eine schwere Diskussion: Pyrotechnik ist schön, aber eben sehr gefährlich. Ich habe ja selbst auch schon eine Bengalofackel in der Hand gehalten, bei einem Testspiel, wo nichts passieren konnte, weil wirklich jeder Bescheid wusste.

Petra Stüker: Das riecht nach Stadionverbot für dich.

Petra und Jens diskutieren über die BVB-Ultraszene

Jens Volke: Ist zum Glück schon ewig her, also schon verjährt. (lacht) So oder so: Das Thema bleibt heiß, egal was noch so entschieden wird. Das wird allein durch die Bilder ja auch immer wieder angefeuert. Freunde von mir waren beim Derby in Thessaloniki, das sieht auf den Fotos krasser aus als bei uns an Silvester... Wir werden uns noch in zehn Jahren darüber unterhalten, ganz sicher.

schwatzgelb.de: Lasst uns nochmal speziell auf Dortmund zurückkommen. Wie bewertet ihr etwa den Abbruch der 100-Jahre-Feier? Gibt es bei uns einen Trend dazu, dass mehr über die Stränge geschlagen wird? Und warum wurde das in den Medien so wenig diskutiert, während man etwa das Beschimpfen gegnerischer Spieler oder Funktionäre, was seit Jahren üblich ist, auswalzt?

Jens Volke: Gerade der 19. Dezember hat uns nicht nur im Vorfeld beschäftigt, sondern beschäftigt uns immer noch. Wir machen uns Vorwürfe und versuchen zu analysieren, was damals falsch gelaufen ist und was wir hätten besser machen können. Und als einer der Verantwortlichen bin ich sowieso immer noch ganz angefressen von der ganzen Geschichte. Für die Presse war das aber wohl zu kurz vor Weihnachten, worüber wir natürlich nicht traurig sind. Zum Glück für den Verein hat das nicht allzu große Wellen geschlagen, das war ja eine totale Schande. Die Feier zum Hundertjährigen so platzen zu lassen, dafür gibt es für mich überhaupt keine Entschuldigung. Und die Begründungen, die ich dazu in Foren lesen durfte, sind wirklich Bullshit. Sowas darf einfach nicht passieren!

Protest gegen Hopp bei Hopp

Und was Herrn Hopp angeht: Da habe ich eher das Gefühl, dass manch ein Reporter auch unbedingt mit ihm sprechen will, um ihn nach seinen Befindlichkeiten zu fragen und ihm gleichzeitig zu versichern, dass man selbst nicht zu diesen Asozialen gehört. Ich bin mir sicher, dass wenn Dietmar Hopp damals über die Gesänge gelacht hätte, das auch viel schneller abgeebbt wäre. Vielleicht hätte er auch besser beraten werden müssen, in was für eine Welt er da einsteigt und dass er mit seinem „Projekt" einfach viele Fans verängstigt.

Sebastian Walleit: Was Hopp angeht, hast du völlig Recht. Was da von manchen Seiten an Forderungen aufgestellt wird, wie clean ein Fußballstadion sein soll, das ist weit weg von der Realität. Wenn ich da etwa an Uli Hoeneß denke: Der hat solche Beschimpfungen jahrelang in jedem Stadion gehört... Ich als Fanbetreuer frage mich da schon, ob das wirklich ein "Vorfall" ist, über den es sich zu sprechen lohnt, oder ob einen nicht eher die Dinge beschäftigen sollten, die etwa in der Westfalenhalle passiert sind. Was diesen Fall Hopp angeht, haben wir uns von der Presse nicht die Marschrichtung vorgeben lassen, sondern eine ganz gute Linie gefunden. Wir stellen uns vor die Fans und versuchen den Leuten immer wieder zu erklären, dass das fußballtypische Aussagen sind und woher diese kommen. Ob diese Personen das hören wollen und es wiedergeben, ist wieder eine andere Sache. Manche Medien haben ja eher versucht, das Fußballpublikum kaputtzuschreiben, weil sie es richtig schön steril haben wollen. Dabei hättest du solche Äußerungen locker auch beim WM-Publikum hören können.

"Die letzten beiden Derbys waren deutlich ruhiger."

Jens Volke: Was war denn nach dem Ausscheiden gegen Italien? Teilweise übelste nationalistische Töne und darüber habe ich bis heute nichts gelesen. Wobei ich das jetzt auch nicht auf die Goldwaage legen will, aber trotzdem habe ich in diese Richtung von niemandem etwas gehört, dass sich die Deutschen etwa mal Gedanken machen müssen, wie sie mit den Italienern umgehen. Fußball ist eben harsch und was im Stadion gesagt wird, gefällt nicht immer jedem. Mir manchmal auch nicht.

Aki Watzke schieb den BVB-Fans einen offenen Brief

schwatzgelb.de: Nur gab es vor dem Aufeinandertreffen mit Hoffenheim in der Hinrunde noch den offenen Brief des BVB an uns Fans. Ist so etwas wirklich notwendig?

Jens Volke: Sollen wir jetzt Herrn Watzke kritisieren? (alle lachen) Die Geschäftsführung ist schon aus politischen Gründen dazu gezwungen, sich zu dem Thema zu äußern. Aber auch, weil sie seitens der Medien immer wieder danach gefragt wurde. Den offenen Brief gab es dann ja auch vor allem, weil schon im Vorhinein ein Kesseltreiben veranstaltet wurde. Weil Herr Watzke sich auf der Jahreshauptversammlung kritisch zu Hoffenheim geäußert hat und ihn manch einer dann auch für die Beschimpfungen verantwortlich machen wollte. Was völliger Quatsch ist, denn das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Auch wenn er da vielleicht in manchen Augen etwas polemisch war, führt das trotzdem nicht dazu, dass ein Fan in der Kurve Dietmar Hopp beleidigt.

schwatzgelb.de: Einen offenen Brief gab es auch beim letzten Derby, und an dem habt ihr mitgearbeitet. Wie seht ihr in diesem Bereich die Entwicklungen?

Jens Volke: Die letzten beiden Derbys waren deutlich ruhiger. Sicherlich auch aufgrund vieler Gespräche mit den Fans, andererseits natürlich auch durch deutlich mehr Polizeipräsenz. Das spielt beides eine Rolle. Es ist jedenfalls nicht schön, in welche Richtung sich das Derby in den letzten Jahren entwickelt hat. Da sind Grenzen überschritten worden, die wir eigentlich nicht mehr überschreiten wollten.

schwatzgelb.de: Welche zum Beispiel?

Jens Volke: Etwa was Sebastian vorhin schon angesprochen hat, dass Familienväter angegriffen worden sind. Das war 2007 das erste Mal groß aufgetreten und uns bewusst geworden, als die Blauen bei uns die Meisterschaft verspielt haben. Da sind Fans aus dem Stadion gerannt und haben auf alles Mögliche eingeprügelt. Das ist aber auch andersherum der Fall, ohne da jetzt Schuldzuweisungen machen zu wollen, dass irgendwer damit angefangen hat. Bringt ja auch nichts. Das erinnert mich jedenfalls an meine Anfänge als Fan, als wir in Gelsenkirchen noch mit Steinen beworfen wurden. Sowas Unschönes wollte ich eigentlich nicht nochmal haben und dann würde ich auch lieber zuhause bleiben. So weit sind wir natürlich noch nicht, dass ein Stadionbesuch richtig gefährlich ist, aber wir müssen aufpassen, dass uns das nicht aus dem Ruder läuft. Das gilt für beide Vereine, schließlich sollte so ein Derby ja das schönste Ereignis des Jahres sein. Auch wenn es das für uns sportlich selten war... Ich glaube, dass die letzten Entwicklungen ein wenig daher kommen, dass das Derby oft das einzig wichtige Spiel des Jahres für beide Vereine zu sein scheint. Jetzt spielen wir beide wieder oben mit, aber gerade für uns im Mittelfeld der Liga war das oft die einzige Möglichkeit, die Saison zu retten.

schwatzgelb.de: Wie deutet ihr in diesem Zusammenhang die Eskalation beim A-Jugend-Derby? War das eine einmalige Sache, oder sind diese Verlagerungen auch als Reaktion auf die Polizeipräsenz beim "richtigen" Derby zu sehen?

Sebastian Walleit: Das war natürlich auch ein Tabubruch, dass es bei solchen Spielen zu derartigen Aktionen kommt. Ich kann nur hoffen, dass man davon wegkommt, bei Jugendspielen massiv aufeinanderzutreffen, speziell in dieser Form. Ob das so aber passieren wird, weiß ich nicht. Für mich ist das jedenfalls todtraurig, weil das gerade gegen die Jugendspieler und ihre Eltern geht.

Scherben im Gespräch mit Petra, Jens und Sebastian

Jens Volke: Ich halte das heute für eine einmalige Sache, wobei wir das früher bei den A-Jugend-Derbys auch schon hatten. Allein deswegen würde ich da gar nicht von einer Verlagerung sprechen. Da gab es dann auch massive Polizeipräsenz, sodass beide Seiten das später eingestellt haben, weil es für sie keinen Sinn mehr ergeben hat.

Petra Stüker: Wobei der Auftritt unserer Fans beim B-Jugend-Finale in Hoffenheim vor zwei Jahren ähnlich schlecht war und das war für unsere Jugendabteilung sehr erschreckend. Wir hatten vor kurzem die Anfrage eines Fanclubs aus der Rhön, der wissen wollte, wann die A-Jugend mal wieder in der näheren Umgebung spielt, um sie zu unterstützen. Ich habe das an die Abteilung weitergeleitet und deren Antwort war, dass sie gern auf die Unterstützung verzichten würde, wenn man darunter das versteht, was damals in Hoffenheim abgelaufen ist. Die Termine habe ich erst bekommen, nachdem ich der Jugendabteilung versichert habe, dass das ein Fanclub ist, der wirklich die Jungs unterstützen will.

Jens Volke: Man darf nicht vergessen, dass die Jugendabteilung das auch einfach nicht gewohnt ist. In einem großen Stadion geht vieles unter, dort aber hörst du alles und dann hast du vielleicht das Gefühl, dass da etwas sehr geballt auftritt, was eigentlich nur vereinzelt stattfindet. Andererseits waren unsere Fans letztes Jahr mit über 100 Leuten in Berlin zum Pokalfinale und haben die Mannschaft toll unterstützt.

schwatzgelb.de: Um diesen Komplex zum Thema Gewalt abschließend zusammenzufassen: Wie stellt sich eure Arbeit mit den Leuten konkret dar?

Sebastian Walleit: Es gibt keine Patentlösung. Gerade als Fanbetreuung ist es vor allem wichtig, aufmerksam zu sein. Gesichter kommen und gehen, es fallen immer wieder Leute weg und dafür kommen vielleicht junge Personen hinzu, die sofort Probleme machen. Gerade diese Leute muss man frühzeitig abfangen, auch wenn sie dann in Zukunft einen Bogen um dich machen. Diese ganzen Institutionen, also auch das Fanprojekt, wird man ja meiden, wenn man bewusst vorhat, Ärger zu machen. Deshalb müssen wir mit Augen und Ohren nah an der Szene bleiben und mit vielen Leuten reden. Nur so können wir auf diese Leute einwirken. Aber auch wenn wir viel sprechen, ist klar, dass es ohne Sanktionen nicht geht. Ein bisschen Zuckerbrot und Peitsche. Wir versuchen, sehr dezent damit umzugehen, gerade mit Stadionverboten, und wir schauen auch eher drei Mal kritisch auf so ein Blatt, als ein Mal lächelnd. Aber de facto kann dieses Mittel den Vereinen helfen. Für uns bleibt dennoch die menschliche Schiene wichtig: Vor allem wirkst du durch deine Persönlichkeit auf andere Leute ein.

"Sanktionen sind auch gar nicht unser Job"

Petra Stüker: Vor allem müssen wir das Ganze differenziert betrachten und keine Vorverurteilungen vornehmen. Außerdem versuchen wir immer das Alter einzubeziehen: Einen 16-Jährigen solltest du immer anders einstufen als einen 25-Jährigen. Wir hoffen einfach, dass die Polizei und die anderen Institutionen das genauso handhaben, wenn sie Sanktionen aussprechen.

Jens Volke: Die Sanktionen sind ja auch gar nicht unser Job. Stadionverbote etwa werden von den Vereinen ausgesprochen. Mal haben wir die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und mal nicht. Wenn jemand wiederholt negativ auffällt, dann können wir da selten noch was machen, selbst wenn wir ihn für einen netten Kerl halten.

Banner gegen Stadionverbote

Sebastian Walleit: Für uns ist das ein schmaler Grat. Es gibt genug Fälle, wo uns gegenüber gesagt wird, dass man unschuldig sei und wir dann eindeutige Videos sehen. Gerade wenn es um Beziehungsarbeit geht, ist das eine Katastrophe. Natürlich gibt es auch die Situationen, in denen Stadionverbote ausgesprochen werden, in denen entweder nur sehr wenig oder eben Dinge passiert sind, für die diese Sanktion gar nicht geeignet ist. Aber dann hast du auch die Fälle, in denen die Leute dir ins Gesicht lügen, obwohl du eigentlich denkst, dass du einen Draht zu ihnen hast. Auch ist es so, dass manche Stadionverbotler eine völlig verquere Wahrnehmung haben. Wenn man etwa im Stadion einen umschmiert, dann hat man etwas gemacht! Egal was vorher gewesen ist. Und trotzdem stolpere ich oftmals über Fälle, in denen die Leute nicht verstehen, dass sie tatsächlich etwas Schlimmes gemacht haben sollen. Das sind dann häufig auch die Leute, die dann noch einen obendrauf setzen. Nach dem Motto: "Ich habe Stadionverbot gekriegt, obwohl nichts war. Also jetzt erst richtig." Für uns ist das ein ganz schwieriges Thema, auch wenn wir das bisher sehr transparent gestaltet haben. Etwa die Abwicklung der Stadionverbote aus Gelsenkirchen, für eine Gruppe von 120 Leuten. Um die musst du dich kümmern und das ist ein enormer Aufwand. Allein dass die Leute bei Amateurspielen wenigstens oben an der Roten Erde stehen dürfen, das ist extrem schwer und es bedarf vieler Gespräche mit vielen Institutionen. Für 20 Leute.

schwatzgelb.de: Wir sind jetzt eigentlich auch durch...

Jens Volke: Keine positiven Themen?

schwatzgelb.de: Sprich sie an, wenn sie dir auf dem Herzen liegen.

Die Stimmung im WS ist wieder besser geworden

Jens Volke: Ich finde es schade, wenn wir über eine Stunde nur über Gewalt und Pyrotechnik reden. Dabei helfen wir tagtäglich vielen Menschen. Und auch begünstigt durch die sportliche Situation haben wir bei unseren Heimspielen momentan eine Stimmung, wie wir sie seit vielen Jahren nicht mehr hatten. Wenn wir sie überhaupt jemals hatten. Auch wenn jetzt nicht wir persönlich dafür verantwortlich sind, sondern natürlich unsere Fans und auch unsere Ultras, die im Stadion momentan herausragend sind. Auch im Vergleich zu vielen anderen Gruppen, die Wert darauf legen, dass sie "auf der Straße" gut sind, aber im Stadion kaum noch auffallen. In dieser Hinsicht können wir mit unserer Szene sehr zufrieden sein. Über den anderen Mist haben wir natürlich geredet.

Petra Stüker: In den letzten Heimspielen war auffällig, wie oft die Leute auf Ost- und Westtribüne aufgestanden sind. Wenn von der Süd "Aufstehen, Aufstehen!" gerufen worden ist, aber auch bei den Ecken. So müsste es eigentlich immer sein, wenn unsere Mannschaft Ecken schießt: Aufstehen, klatschen! Wenn das alle Tribünen machen, ist das sensationell. Ich denke, dass das auch viel durch die tollen Choreos von der Südtribüne kommt. Dadurch merken die Menschen auf den anderen Tribünen, dass das auf der Süd Fans sind, die ihr ganzes Herzblut geben und das wird inzwischen anerkannt. Auch dass man sich dort immer wieder Neues einfallen lässt und vor allem immer mehr Leute auf der Süd während des Spiels mitmachen, trägt zu dieser Stimmung bei. Das schwappt über auf die anderen Tribünen.

schwatzgelb.de: Wenn du sagst, dass die Südtribüne jetzt anerkannt ist: Hast du den Eindruck, dass das früher anders war?

Der Höhepunkt: Die Geburtstagschoreografie auf der Dortmunder Südtribüne

Petra Stüker: Ja, vom Reden her auf jeden Fall. Wenn man sich mit den Leuten unterhalten hat, hat man bei vielen gemerkt, dass denen überhaupt nicht klar ist, worum es den jungen Fans auf der Südtribüne geht, etwa den Ultras. Man hat ihnen fast aberkannt, dass sie Fans sind, weil man ja auch nur Negatives über sie gehört hat. Aber durch die Choreographien und die Stimmung, die sie verbreiten, hat sich der Eindruck verbessert. Außerdem vermischt sich durch die Gründung neuer Fanclubs mit jungen Mitgliedern da auch mehr. Bei den älteren Fanclubs tragen wir auch dazu bei, weil wir da etwas aufklären können, wenn wir zu ihnen fahren. Da kommen oft Fragen zu den Ultras.

Jens Volke: Es ist auch schön zu sehen, dass manch alter Fanclub wieder auswärts zu sehen ist. Das ist einfach eine schöne Entwicklung, egal ob die nun auf die Ultras zurückzuführen ist oder vielleicht auch auf unsere Arbeit und die der Fanclubs. Natürlich hat das auch etwas mit der sportlichen Situation zu tun, aber es gibt auch sportlich erfolgreiche Vereine, die nicht solche Massen in Bewegung setzen. Und damit meine ich nicht nur Leverkusen, weil sie ein kleiner Verein sind, sondern etwa auch Werder Bremen, das selbst prozentual gesehen nicht das auswärts anzieht, was wir anziehen. Viel hängt sicher damit zusammen, dass wir bei diesen Spielen sehr geschlossen sind und einen richtig tollen Eindruck abgeben. Speziell auswärts habe ich nicht das Gefühl, dass es große Meinungsverschiedenheiten zwischen unseren Fans gibt und selbst bei den Heimspielen schwindet das immer mehr. Diese ganzen Diskussionen über irgendwelche Nebenkriegsschauplätze haben total nachgelassen. Natürlich ist es normal, dass jemand, der seit 25 Jahren auf der Südtribüne steht, nicht alles toll findet, was da neuerdings läuft. Und das muss auch ein Stück so sein. Da fände ich es besser, wenn mehr miteinander diskutiert wird und nicht übereinander, aber dieses Thema werden wir wohl nie beerdigen. Grundsätzlich glaube ich, dass sich da eine Menge positiv verändert hat.

"Wir wollen diese Leute an einen Tisch bringen"

Petra Stüker: Genau dazu möchten wir ja auch beitragen, dass mehr miteinander diskutiert wird.

Jens Volke: Sebastian hat ja zu Anfang gesagt, dass wir sehr in der Tagesarbeit hängen bleiben und unsere ganzen guten Ideen, die wir hatten und immer noch haben, oft einfach versandet sind, weil wir nicht die Zeit hatten, sie umzusetzen. Das wollen wir zur neuen Saison angehen.

Petra, Jens und Sebastian planen einen runden Tisch

schwatzgelb.de: Zum Beispiel?

Jens Volke: Wir planen eine Art Runden Tisch, an dem wir über verschiedene Probleme oder Nicht-Probleme sprechen wollen und zu dem wir dann einladen. Da wird also nicht jeder kommen können und man wird sehen, ob man das später vergrößern kann, aber am Anfang werden wir erstmal ein paar Fanclubs und einzelne Leute einladen, damit die dann gemeinsam diskutieren können.

Petra Stüker: Wo wir dann hören, wo es Probleme gibt. Etwa dass sich Fanclubs beschweren, dass ihnen ihre Stammplätze auf der Südtribüne von den jungen Fans weggenommen wurden, oder dass bestimmte Lieder gesungen werden, die nicht gut ankommen. Und dann wollen wir diese Leute an einen Tisch bringen, damit sie miteinander reden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das wirklich etwas bringt.

Jens Volke: Es ist häufig so, dass man sich bei solchen Konflikten erst einmal in den Schmollwinkel zurückzieht und mit den anderen Leuten nichts mehr zu tun haben will. Dann doch nochmal den Schritt nach vorn zu machen, das kann nicht jeder.

Die drei Fanbetreuer bei Borussia:

Petra Stüker

Petra Stüker, 53 Jahre alt, ist bereits seit 1981 für den BVB tätig und hat in dieser Zeit schon fast alle Aufgaben bewältigt: Vom Eintrittskartenverkauf über Sekretärinnentätigkeit für den damaligen Manager Klaus Gerster und Pressechef Fritz Lünschermann, Marketing und schließlich wieder die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Seit 1988 kümmert sich Petra bei der Borussia um Fan- und Fanclubbelange.












Jens Volke

Jens Volke, 38 Jahre alt, hat ursprünglich Versicherungskaufmann und -fachwirt gelernt und in diesem Beruf auch lange Jahre gearbeitet, bevor er im Januar 2008 als Fanbeauftragter zur Borussia gekommen ist. Zuvor hat Jens lange Jahre in der Fanszene mitgewirkt, hatte die Gründungsidee zu schwatzgelb.de, war Vorsitzender von The Unity und gehörte zu den Gründervätern der BVB-Fanabteilung.












Sebastian Walleit

Sebastian Walleit, 29 Jahre alt, ist über seit der Kindheit BVB-Fan. Im Harz aufgewachsen führte ihn sein Weg über das Studium der Sozialen Arbeit in Heidelberg zunächst zum Fanprojekt Dortmund und später zum Fanprojekt Dresden, bevor er ebenfalls im Januar 2008 Fanbeauftragter beim BVB geworden ist.















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