StadEONumbenennung schon beschlossene Sache ?
Nachdem schwatzgelb.de am Freitag über die mögliche Umbenennung des Westfalenstadions in Westfalenstadeon spekulierte, verdichten sich die Fakten, dass es zwischen dem Tabellenzweiten und dem Düsseldorfer Energiekonzern tatsächlich zu einem spektakulären Geschäft kommen wird.
Unter dem Titel "Mix it Baby, Fans spekulieren über Energiekonzern als Stadion-Taufpaten", war es bereits am Samstag morgen die Westfälische Rundschau, die als erste die brandheißen Infos aus der schwatzgelb.de-Redaktion verarbeitete. Das Internetmagazin Kickbase.de, immerhin Produkt der BVB-Tochter "Sports & Bytes", will sogar schon wissen, wie viel Geld dieser Deal in die Kassen des BVB spülen könnte: Von 10 Mio DM pro Jahr ist dort die Rede, ohne dass ein Offizieller beim BVB die Gerüchte dementiert.
Berief sich zunächst Kickbase auf schwatzgelb.de, so zitierte das Handelsblatt am Montag Morgen Kickbase als Enthüller des Namens. Der Redaktion eines Wirtschaftsblattes ist ausnahmsweise mal nachzusehen, dass sie nicht täglich bei schwatzgelb.de reinschauen. Sportmanager Michael Zorc nennt im Handelsblatt die Idee "genial". Da so ein Gerücht durchaus auch die Fantasie der Aktionäre beflügeln, verkneift sich Susi weitere Kommentare.
Ein Glück, dass es da noch die Sherlock Holmes-Journalisten vom kicker gibt, die nicht alles glauben, was ihnen dahergelaufene Freizeitredakteure im Pressebereich des (noch) Westfalenstadions erzählen. Reine Spekulation und Präsident Niebaum wiegelt in seiner bekannten Art und Weise ab: "Wir streben eine Umbenennung nicht unbedingt an." Danke Kicker ! Der Focus unter den Sportfachzeitschriften hält sich an unbedingte Fakten, nicht so unbedingte Fakten und die eigenen Fakten, denn wichtig ist es als Journalist in erster Linie bei der nächsten Meisterschaft auf jedes Foto zu kommen.
Da loben wir uns die Kollegen vom Rundfunk (WDR2 und DO91,2), die zwar auch nichts wissen, aber immerhin den nötigen Druck auf die Führung erzeugen, so dass in den nächsten Tagen mit einem klaren Ja oder Nein zu diesem Thema zu rechnen ist.
Klare Sache auch, dass dieses Thema die Gespräche am Samstag beim Spiel gegen den HSV bestimmte. Überhaupt HSV ! Die Hamburger waren die ersten, die zu Beginn dieser Saison ihre Namensrechte an einen Sponsor abgetreten haben. Aus dem Volkspark wurde kurzerhand die "AOL-Arena". Auch wenn sich der neue Name bis heute nicht wirklich 100%ig im Sprachgebrauch eingebürgert hat, so reißen die Proteste dagegen nicht ab. Da wirkt der Name "Stadeon" schon etwas subtiler und raffinierter. So sehen es offensichtlich auch die BVB-Fans. In den einschlägigen Internetforen wird bereits über die Umbenennung spekuliert, die Proteste halten sich dabei allerdings in Grenzen. Offensichtlich ist bei den BVB-Fans durchaus mit "kleinen Schritten" eine Mehrheit für so etwas zu gewinnen.
So schreibt zum Beispiel Andreas im schwatzgelb.de-Forum "Man muss den Tatsachen doch ins Auge schauen. Der Profisport lebt von seiner Vermarktung und so lange es auf einem solchen Nieveau passieren soll, wie es hier angedacht ist, kann ich als BVB Fan damit locker leben." Ersatzdackel im Forum von Stadionwelt.de "Eigentlich bin ich dagegen, aber da man ja hier den Namen nur geringfügig verändert hat, kann man es gerade noch so durchgehen lassen", dagegen Sushi81 im Westline-Forum "Ob diese Kombination so "gelungen" ist, I weiß nicht..."
Nichtsdestotrotz: Nach der AOL-Arena und der BayArena wäre ein Westfalenstadeon das dritte Stadion in Deutschland, dass seine Namensrechte für Geld abtritt. In den USA ist dies bereits Praxis. So spielen die San Francisco 49ers schon seit einigen Jahren im 3Com-Park oder die San Diego Chargers im Qualcomm Stadium. Ähnlich wie auch bei Bayer in Leverkusen ist jedoch bei diesen Firmen auffällig, dass sie ihren jeweiligen Sitz in der Stadt haben, in der ein Stadion nach ihnen benannt wurde. Dies ist beim drittgrößten deutschen Industrieunternehmen nicht der Fall. Hauptsitz ist und bleibt Düsseldorf. Der Bezug zur Stadt Dortmund ist gering bis nicht vorhanden, das Engagement beim BVB jedoch seit 2 Spielzeiten durchaus fruchtbar. So ist die aus der Fusion von Veba und Viag entstandene Fantasiemarke innerhalb kürzester Zeit auch durch die Trikotwerbung beim BVB im Bekanntheitsgrad stark gestiegen. Hat der Name "E-On" anfangs eher für Kopfschütteln gesorgt, so muss man heute schon fast böse fragen, ob man damals nicht tatsächlich schon mehr geahnt hat...