Letztes Aufgebot zum kleinen Revierderby - BVB kehrt zurück zum Tagesgeschäft
Nach der Aufregung um Heiko Herrlich in dieser Woche ist nun wieder Alltag angesagt. Beim Nachbarn in Bochum (So., 17.30 Uhr) ist der BVB gefordert, seinen Sieg gegen Hertha BSC zu bestätigen. Jedoch sind die Vorzeichen im Vergleich zum letzten Wochenende denkbar unterschiedlich: Hatte man es da mit dem Tabellenführer zu tun, gastiert man nun beim Schlusslicht. Leider hat der BVB in der jüngeren Vergangenheit gerade gegen vermeintlich „leichte“ Gegner alles andere als überzeugt.
Personell gestaltet sich die Lage weiterhin alles andere als rosig. Neben den Langzeitverletzten de Beer, Reuter und Kapetanovic fallen nach ihren Bänderverletzungen im Hertha-Spiel auch noch Leonardo Dede (mindestens drei Wochen) und Christoph Metzelder (acht Wochen) aus. Zudem ist die Rückkehr von Christian Wörns, Fredi Bobic (Grippe) und Sunday Oliseh (Trainingsrückstand) äußerst fraglich. Christian Nerlinger (Bild) steht, nach ersten erfolgreichen Gehversuchen, vorerst wohl nur für Kurzeinsätze zur Verfügung. Definitiv wieder dabei sein dürften dagegen der am letzten Wochenende gesperrte Abwehrchef Jörg Heinrich und Keeper Philip Laux, der auf der Bank Platz nehmen wird. Gespannt darf man sein, ob es einigen Profis, wie z.B. Guiseppe Reina und Lars Ricken nach ihren ersten Saisontreffern, gelingt, den zuletzt gezeigten Aufwärtstrend fortzuführen. Kombiniert mit der richtigen Einstellung auf dem Rasen dürfte es dann möglich sein, den momentan stark angeschlagenen Gegner aus Bochum zu bezwingen.
Bei diesem gab es am Mittwoch ein abermaliges Krisengespräch von Trainer Zumdick und Präsident Altegoer mit der Mannschaft. Gerade der Trainer dürfte nicht ganz uneigennützig an die Truppe appelliert haben, steht er doch nach dem bisherigen Saisonverlauf (18. Tabellenplatz, elf Punkte aus zwölf Spielen) besonders in der Kritik. Überzeugte der VfL in der Saisonvorbereitung gegen den BVB noch mit einem souveränen 4:1 beim Turnier in Kriens, gelang es ihnen in der Folge nicht, an diese Leistung anzuknüpfen.
War es vor dem Hertha-Spiel noch notwendig, die Fans zu bedingungslosem Support aufzurufen, ist das jetzt wohl hinfällig. Nach den Ereignissen dieser Woche muss man niemanden mehr motivieren. Jeder Schwatzgelbe, ob auf dem Rasen oder auf den Rängen, wird sein bestes geben. Schließlich wird jedes Spiel jetzt ein Spiel für ihn, der den härtesten Zweikampf seiner Karriere bestreiten muss.
Heiko, wir werden bei dir sein.
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